Mercy
Thompson ist eine Automechanikerin, Anfang 30 und steht mit beiden Beinen fest
im Leben. Beiden Beine? So wäre es, wäre sie ein gewöhnlicher Mensch. Doch sie
ist eine Walkerin, was bedeutet, dass sie sich in einen Kojoten verwandeln kann.
Zu ihrem Freundeskreis zählen Werwölfe, Feen und ein Vampir. Doch seit einiger
Zeit hat sie den Kontakt zu Stefan, dem Vampir, abgebrochen, da sie der Meinung
ist, er habe unschuldige Menschen getötet. Dass er dies nur getan hat, um sie
vor der Vampirkönigin zu schützen, spielt für sie keine Rolle. Ihrer Meinung
nach braucht sie keinen Schutz. Doch bald muss auch Mercy erkennen, dass es vor
einer verärgerten Vampirkönigin kein Verstecken oder Weglaufen gibt. Auf Anraten von Stefan und Adam, dem
Anführer des Werwolfrudels, verlässt sie die Stadt. Und begibt sich damit in
eine weitaus größere Gefahr als eine verärgerte Marsilia.
Die
Geschichte setzt die Handlungsstränge aus Band drei nahtlos fort, daher sollte
man die Bücher nacheinander lesen. Auch
für die Entwicklung der Charaktere ist die Einhaltung der Reihenfolge auf jeden
Fall sinnvoller.
Um
ehrlich zu sein, hat mir dieser Band nicht so gut gefallen wie die ersten drei
Bücher über Mercy Thompson. Ich konnte dem verworrenen Plot tatsächlich
zeitweise nicht ganz folgen. Auf der einen Seiten der Vampir Blackwood und
seine Absichten und auf der anderen Seite Marsilia und ihre Pläne. Zwei
Erzählstränge, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Ein Erzählstrang
hätte durchaus ausgereicht. Ich hätte gerne mehr über Blackwood, sein Leben und
seine Geschichte erfahren. Hier hätte man wesentlich mehr daraus machen können.
Auch Marsilia und ihr Zorn kommen viel zu kurz. Sie bleibt zu oberflächlich.
Und dann haben wir Samuel, Adam und Stefan, die Mercy zu Füßen liegen
(sprichwörtlich) und Warren, Ben und Kyle, die sie anbeten. Etwas mehr Frauenpower
als Gegenzug zu Mercy wäre sicher kein Fehler. Die Frauen aus dem Werwolfclan
zähle ich nicht dazu, in ihrer Unterwürfigen Rolle verärgern sie Leserinnen
eher, als dass man sie mag und respektiert.
Die
widerkehrenden Charaktere gefallen mir sehr gut, mein Favorit ist Warren,
vielleicht, weil er so auf Kyle steht, das er kein Buhler um Mercys Liebe ist,
wie all die anderen gestandenen Mannsbilder.
Die
Cover sind immer ähnlich gestaltet, jedoch immer in einer anderen Farbe. Mir
gefallen sie, sie passen gut zu den Geschichten und vermitteln klar, was den Leser
erwartet. Der Schreibstil ist leicht und locker Nicht besonders anspruchsvoll
aber sehr unterhaltsam. Ein Buch für einen verregneten Nachmittag.
6
von 10 Sternen
Titel:
Zeit der Jäger (bone crossed)
Reihe: Mercy Thompson Band 4
Autor: Patricia Briggs
Übersetzer: Vanessa Lamatsch
Verlag:
Heyne, TB, 399 Seiten
ISBN:
978-453-525801
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