Die keltischen Stämme
um die Druiden Ronan und der Cintorix haben die Schlacht gegen die Schatten nur
knapp und unter hohen Verlusten gewonnen. Auch Ronan fällt in der Schlacht, so
dass es nun an Derrien liegt, die Kämpfe gegen die Schatten und Rattenmenschen
fortzuführen. Während sich die Kelten von der Schlacht erholen und ihre
Verluste betrauern sammelt der Schattenlord Rushai schon ein neues Heer, um Midgard
endgültig zu erobern und zu unterjochen.
Unbeobachtet und von
allen übersehen, sammeln die Germanen in der Außenwelt heimlich ihr Volk,
bilden es in der Kriegskunst und für ein Leben in der Innenwelt aus. Hier kommt
Veronika Wagner ihre Ausbildung bei der Bundeswehr zu Gute und sie steigt zu
einer der Anführerinnen der Germanen auf, obwohl sie über keine Magierkraft
verfügt. Nach und nach erobern die Germanen die Länder der Kelten. Während die
Schatten nur auf Vernichtung aus sind, versuchen Veronika und Lord Herwarth,
ihr Stammesland ohne Blutvergießen zurück zu erobern. Denn das Land der Kelten gehörte
ursprünglich den Germanen, die von den Kelten vor Jahrhunderten vernichtend
geschlagen und vertrieben wurden. Obwohl
Veronika bemüht ist, das Leben der Kelten zu schonen, tötet sie im Kampf
versehentlich Derriens Neffen und zieht sich damit seinen Hass zu. Und auch der
Ahnenhass der keltischen und germanischen Druiden verhindert einen Frieden
zwischen den beiden Völkern. Dieser wäre aber wichtig, damit beide Seiten
zusammen gegen die Schatten kämpfen können. Nur als Verbündete haben beide
Völker eine Chance.
Die Handlung ist, wie
schon in Band eins, so aufgeteilt, dass je einer der Hauptpersonen ein Kapitel
gewidmet ist. Neben Derrien, Keelin, Baturix und Mickey aus Band eins kommt
hier noch Wolfgang hinzu, ein germanischer Druide und Freund Veronikas.
Mickey zweifelt
langsam an der Allianz mit den Schatten.
Ihre Arroganz und Überheblichkeit, ihre unbedachten Handlungen und ihre
Verschwendung von Ressourcen (Menschen) bringen ihn dazu, die Ziele der
Schatten zu hinterfragen. Er hat die Hälfte seines Rudels bei sinnlosen
Aufträgen verloren und als er sieht, wie die Gefangenen der Schatten behandelt
werden, erkennt er nach und nach, dass dieses Schicksal auch irgendwann ihm und
dem Rudel bevorsteht. Er nimmt Kontakt zu Keelin auf und bemüht sich neue Verbündete
unter den Hexern und Renegaten zu finden.
Derrien wird vom Hass
auf Veronika getrieben und er unternimmt alles, um sie zu töten. Als seine
Leute bei der Aufgabe, sie zu meucheln, versagen, unternimmt er auf einer
Friedenskonferenz selber einen Mordversuch und bricht damit denn brüchigen
Frieden. Eine Einigung zwischen Germanen und Kelten rückt somit in weite Ferne.
Nur Keelin erkennt, dass dieser Frieden unabdingbar ist und sie begibt sich in
die Hand der Germanen. Hier wird sie jedoch von Wolfgang angeklagt, an dem Attentat gegen
Veronika beteiligt gewesen zu sein und ihr steht die Todesstrafe bevor.
Baturix wird von Cintorix
verstoßen und fällt tief. Von Frau und Kindern verlassen und ohne Herrn
schließt sich den Waldläufern an. Derrien, der es ihm nicht verzeihen kann, ein
Gefolgsmann der Spinne gewesen zu sein, macht ihm das Leben zur Hölle und
übergibt ihm reine Selbstmordkommandos.
Dieser Band setzt die
Geschichte der Kelten und Druiden nahtlos fort. Ohne Band eins zu kennen sollte
man dieses Buch nicht lesen. Wie oft bei Trilogien, hat der mittlere Band es
etwas schwer. Bis sich alle Parteien positioniert haben und alle Fronten
geklärt sind, zieht sich die Geschichte etwas hin. Erst zum Ende hin nimmt die Story
rasant an Fahrt auf. Der schnelle Kapitelwechsel verwirrt etwas. Die Geschichte
springt zwischen den Protagonisten und den Welten sehr schnell hin und her und
man hat als Leser manchmal schwer, den einzelnen Fäden zu folgen. Diesmal sind
auch die Wechsel in den Zeitabschnitte erheblich größer als in Band eins.
In diesem Band ist
Mickey eine meiner Lieblingsfiguren, obwohl er auf der Seite des Bösen steht.
Aber die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen immer mehr und gerade
Derriens Handlungen lassen den Leser langsam zweifeln, ob alles so schwarz und
weiß ist, wie die Kelten das gerne sehen. Während Mickey so langsam nach
Gründen fragt, lässt sich Derrien nur noch von seinem Hass leiten und
verhindert dadurch eine Allianz.
Der Autor hat hier
wieder ein Buch geschrieben, das eher für erwachsene Leser ist. Die Gewalt und
der Krieg werden sehr plastisch und detailreich geschildert, mir persönlich war
es manchmal etwas zu extrem. Allerdings wird hier, im Gegensatz zu Band eins,
mehr Wert auf die Gefühlswelt der Protagonisten gelegt. Die einzelnen
Charaktere gewinnen an Tiefe, so dass man sich als Leser gerne auf sie
einlässt.
Wie schon Band eins,
ist auch dieser Band sehr schön gestaltet. Die obere Schnittkante ist wieder in
einem kräftigen rot gehalten, ein eingearbeitetes Leseband rundet das Buch
optisch ab. Das Cover macht Eindruck, die Karten und das Personenregister
helfen dem Leser, sich zu Recht zu finden. Alles in allem eine gelungene
Fortsetzung, die zwar ihre Längen hat aber durchaus lesenswert ist. Zumal Band
drei wirklich wieder an Fahrt aufnimmt.
8 von 10 Sternen
Titel: Schattensturm
Reihe: Die
Druidenchronik, Band 2
Autor: Andreas
Saumweber
Verlag: Aufbau, SC,
800 Seiten
Covergestaltung: Kai
Dietrich
ISBN-9783746627141
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