In jedem Mensch
steckt ein Tier!
Die Grenzlande sind
ein Land voller Magie. Während man in den Städten im Süden nicht mehr an Magie
oder Fabelwesen glaubt, leben hier Menschen und magische Wesen zusammen. Drachen
fliegen durch die Lüfte, magische Baumwesen durchstreifen das Land und Elfen
und Wasserfeen begegnen einem auf Schritt und Tritt.
Hüter der Grenzlande
sind die Faena, magische Wesen verschiedener Rassen, die das Amt des
Schlichters, Richters und Vermittlers Inne haben und die dafür Sorge tragen,
dass der Frieden zwischen den Rassen eingehalten wird.
Die Eltern von Hase haben
die südlichen Städte und den Königshof verlassen, um den politischen Intrigen
zu entkommen. Sie siedeln sich in den Grenzlanden an, nehmen neue Namen an und
werden Bauern. Sie ziehen acht Kinder
groß und der Vater von Hase ist im hohen Rat der Grenzlande an angesehener
Bürger, der jederzeit für Frieden eintritt.
Als Hase bei einem
Magier in die Lehre gehen soll flüchtet er aus den Grenzlanden und tritt in die
königliche Armee ein. Er wird in der Stadt Freston stationiert und der Bergpatrouille
zugeteilt.
Eines Tages verirrt
sich die Pratouille von Hase in den Bergen und findet den Weg nach Freston
nicht mehr. Hase, der als Grenzländer eine Gabe zum kundschaften hat, wird
vorausgeschickt um nach einem Weg Ausschau zu halten. Dabei trifft Hase den edlen
Lord Farlean Laurel, einen Berglöwen, Gesandter des Hohen Rates der Grenzlande.
Lord Farlean ist auf dem Weg nach Ivesterre, dem Königssitz um König Jasson zu berichten, dass der Friedensvertrag
zwischen den Grenzlanden und dem Königreich gebrochen wurde. Schmuggler fällen
lebende Bäume und verkaufen das Holz in den Süden, Drachen werden ermordet und
ihre Haut zu Schilden und Mäntel verarbeitet und teuer verkauft. Lord Laurel
Farlean bittet Hase ihn auf seinem Weg in die Hauptstadt zu begleiten. Als Mensch,
der zwischen Fabelwesen aufgewachsen ist, wäre er der ideale Vermittler. Der
Kommandeur der Grenzpatroullie stimmt dem Wunsch des Berglöwen zu und zusammen
mit seinem Hauptmann Suiden und seiner Truppe macht sich Hase auf den Weg in
den Süden, in die Stadt, die seine Eltern vor 20 Jahren verlassen haben. Hase
findet auf dem Weg viel über sich und seine Abstammung heraus, er entdeckt
Talente an sich, die andere Menschen in Furcht und Schrecken versetzen, er
findet Freunde wird aber auch oft , auf Grund seiner Talente, angefeindet. Je
mehr sie in den Süden vordringen, desto problematischer wird ihre Mission, da
die Südländer alles Fremde und Magische verachten und verleugnen und ein auf
zwei Beinen laufender und sprechender
Berglöwe nicht gerade Vertrauen erweckend wirkt.
Die Geschichte weist
noch viel mehr Aspekte auf, die man aber in einer Rezension nicht erwähnen
sollte um dem ganzen nicht die Spannung zu nehmen. Man kann am Ende nur sagen:
Oft wird man selber zu dem, was man am meisten hasst.
Fazit:
Die drei Protagonisten,
Hase, Lord Faena und Hauptmann Suiden sind zwar sehr unterschiedliche
Charaktere, doch jeder findet in dem anderen einen Freund, auf den er sich
verlassen kann. Hase hat das Talent, das Tier im Menschen zu erkennen. Es ist
witzig zu lesen, wie er die Tiergestalt seines Gegenübers erkennt und die
Charaktereigenschaften dieses Tieres sich im Menschen widerspiegeln. Seinen
Freund Jeff sieht er als Dachs, ein treuer, ehrlicher, findiger und schlauer
Mensch. Obwohl die Geschichte etwas vorhersehbar ist, wird sie nie langweilig.
Sie wird aus der Sicht von Hase erzählt. Normalerweise mag ich keine Ich-Form
in Romanen. Aber Hase erzählt die Geschichte auf sehr humorvolle Art und Weise,
sehr ehrlich und direkt. Sehr bedrückend finde ich die Szenen, in denen Lord
Faena und er Freunde erkennen, die zu Stäben oder Mänteln verarbeitet wurden.
Die Geister der ermordeten Wesen halten sich an Hase, von dem sie sich Erlösung
und Rache erhoffen. Den Menschen klar zu machen, dass ein Baum oder ein Drache
ein Freund sein können ist eine schwere Aufgabe für die zwei Grenzländer, zumal
viele Südländer keinerlei Verständnis für diese Sichtweise haben.
Mir hat das Buch sehr
gut gefallen. Ich habe die 700 Seiten an einem Wochenende verschlungen und mich
keine Minute gelangweilt. Manchmal regt die Geschichte zum Denken an, vor
allem, wenn man bedenkt, wie wir teilweise Tiere behandeln. Das Cover ist schön
gestaltet und Hase und Lord Faena sind auf dem Cover wirklich gut dargestellt.
Leider fehlt eine Karte des Landes, so dass man die Reise der Truppe manchmal
schwer nachvollziehen kann.
Titel: Die Verpflichtung
Reihe: Grenzlande
Band 1
Autorin: Lorna Freeman
Übersetzer: WolfgangThon
Cover: Per Haagensen
Verlag: Blanvalet,
TB, 474 Seiten
ISBN:978-3442-26592-3
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