Ein
Auszug aus Wikipedia:
Zitatanfang: Anansi, der afrikanische Gott des Schabernacks, der Gauner,
auch die Spinne genannt,
ist eine Figur westafrikanischer Mythen
und wird als Spinne beschrieben. In der Religion der
Akan (Ghana
und Elfenbeinküste) ist Anansi Vermittler seines
Vaters, des Himmelsgottes Nyame, bzw. dessen Diener. Auf dessen Befehl
bringt Anansi Regen, um Waldbrände zu löschen, und bestimmt die Grenzen der
Ozeane und Flüsse bei Hochwasser. Seine Mutter ist die Erd- und Totengöttin Asase. Anansi wird als der Schöpfer der Sonne,
des Mondes und der Sterne erwähnt und ist der Erfinder des Wechsels von Tag und
Nacht. Nach dem Volksglauben hat er den ersten Menschen
geschaffen. Anansi ist ein typischer Trickster,
der geschickt, schlau und listig ist, aber er lehrte die Menschen ebenso,
Getreide anzubauen und den Mörser zu gebrauchen. Er krönte sich selbst zum
ersten König der Menschen und heiratete Nyames Tochter. Zitatende
Da
fragt man sich doch, wie dieser Gott an so einen Sohn wie Fat Charlie kommt.
Seit seiner Kindheit mit diesem Spitznamen geschlagen, ist der Weg des jungen Mannes vorgezeichnet. Er ist absolutes
Mittelmaß, ein Mann ohne Ehrgeiz und Ambitionen, gefangen in einem
langweiligen, vorhersehbaren Leben. Auch die Verlobung mit Rosie scheint keine
große Aufregung in sein Leben zu bringen. Sie ist keusch und möchte ihre
Keuschheit bis nach der Hochzeit bewahren. Die zukünftige Schwiegermutter ist der personifizierte
Drache und auch sein Job ist fade und ereignislos.
Als
sein Vater stirbt, reist Fat Charlie von London nach Florida, um der Beerdigung
beizuwohnen und den Nachlass zu regeln, Dort erfährt er etwas über die
Identität seines Vaters, was Charlie allerdings als Verrücktheit vier alter
Damen abtut, die nicht mehr alle Tassen im Schrank haben. Als Mrs. Higgler ihm
auch noch erzählt, dass er einen Bruder hat, hält er das Quartett für völlig
unglaubwürdig, schließlich müsste er sich doch an einen Bruder erinnern. Und
das man diesen Bruder dadurch rufen kann, dass man einer Spinnen diesen Wunsch
nennt, hört sich noch abstruser an.
Nichtsdestotrotz
nagt diese Aussage an dem biederen Charlie und so flüstert er tatsächlich einer
Spinne eine Einladung zu, die sie seinem Bruder überbringen soll. Und damit
tritt das Chaos in das bisher triste Leben des jungen Mannes.
Kommentar:
Die
Meinungen zu diesem Buch driften weit auseinander und sind so ambivalent wie die
Geschichte. Ich habe vorher American Gods gelesen und unter dem Eindruck von
Shadow konnten weder Fat Charlie noch Spider einen tiefen Eindruck auf mich
machen. Wo Shadow eine Tiefe besitzt, verletzlich, einsam und sensibel
erscheint, wirken Spider und Fat Charlie irgendwie eindimensional. Comichaft
überzeichnet. Einer, der als absoluter Normalo beschrieben wird, der im Alltag
ertrinkt und der andere Bruder, der kein Maß kennt, keine Hemmungen hat und für
den Achtung, Anstand und Respekt nichts bedeuten. Zwei Seiten einer Medaille.
Von vorne herein ist dem Leser klar, dass hier eine Wandlung der Charaktere
erfolgen wird, zu betont, zu krass sind die Figuren gezeichnet.
Trotz
allem ist die Geschichte spannend. Wieder verwebt Neil Gaiman Geschichten in
Geschichten und platziert noch einen
Kriminalfall in das Szenario. Und wie er diese Geschichten und die einzelnen
Handlungsstränge zusammen führt, ist schon genial. Die Windungen sind diesmal
nicht so verschlungen, die Wege zum Ziel einfacher. Daher ist dieses Buch
durchaus für Leute geeignet, denen der Autor bisher zu durchgeknallt war.
Auch
der Humor war mir hier zu oberflächlich, zu sehr in Szene gesetzt, ich mochte
die subtile, ruhige aber beeindruckende Art in American Gods lieber. Dieser
Roman hier wird als Fortsetzung von American Gods angepriesen, hat jedoch mit
diesem großartigen Buch nichts zu tun.
Beide Werke können für sich stehen, nur die Welt der alten Götter und die Figur
des Anansi tauchen in beiden Büchern auf. Dieser Roman ist für Konsumenten.
American Gods ist ein Roman für Fans des Autors und Liebhaber von irrsinnig
verschachtelten Geschichten.
Karsten
Sengelmann hat die Geschichte der beiden Brüder wieder virtuos ins Deutsche
Übertragen und die Atmosphäre der Erzählung beibehalten.
Fazit:
Kurzweilig,
unterhaltsam aber es fehlt das Besondere, welches Gaiman zu einem
herausragenden Autoren macht.
7 von 10 Sternen
Titel: Anansi Boys
Autor: Neil Gaiman
Übersetzer: Karsten Sengelman
Verlag: Heyne, Softcover, 448 Seiten
ISBN: 9783453408340
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