Kai, seines Zeichens gelernter
Irrlichtjäger, muss mitansehen, wie Geisterpiraten seine Großmutter töten und
sein Dorf zerstören. Kai überlebt nur Dank der Elfe Fi und der Gargyle
Dystariel. Zu dritt machen sie sich auf nach Hammaburg, wo Kai das Zaubererhandwerk erlernen soll. Doch auch dort ist Kai nicht vor den Piraten sicher und
langsam stellt sich die Frage, auf wessen Geheiß sie agieren und warum sie
hinter Kai her sind.
Das ist der kurze Klappentext
des Bandes. Je nach Ausgabe, wird er als Band eins oder Band zwei tituliert.
Ich habe die wunderschöne Auflage aus dem Verlag Feder&Schwert, dort ist es
Band zwei. Der hier genannte Band eins, der silberne Traum, ist eher eine eigenständige Geschichte, auch
wenn es viele Verweise auf die Trilogie gibt. Hier sieht Fi das erste Mal einen
schwarzhaarigen Jungen in einer Kristallkugel, der sich als Kai entpuppt. Kai
ist ein Irrlichtjäger. Er hat das Handwerk von seiner Großmutter gelernt und er
ist stolz darauf. Doch dieser Stolz beschwört auch eine Katastrophe herauf, bei
der seine Großmutter ums Leben kommt.
Zum Glück sind Fi und die
Gargyle Dystariel vor Ort, die dem Jungen das Leben retten. Die beiden
ungleichen Gefährten waren in Lychtermoor um zu klären, warum immer mehr
Irrlichtjäger getötet und die Irrlichter gestohlen werden. Erst in Kais Dorf
kommen sie hinter das Geheimnis, doch der Sinn des Ganzen erschließt sich ihnen
noch nicht.
Nachdem Kai in Lychtermoor
nichts mehr hält, reist er zusammen mit Fi und Dystariel nach Hammaburg.
Magister Thaddäus Eulertin nimmt den Jungen auf, denn er erkennt dessen
Potential als Zauberer.
Für Kai scheint das Leben nur noch aus Strenge,
nutzlosen Aufträgen und lernen zu bestehen und oft meutert er. Das der
Poltergeist Quisss ihm zusätzlich das Leben schwer macht ist keine Hilfe.
Das Buch ist voller skurriler
Figuren und die Fülle an Ideen hat mich begeistert. Dabei schweift der Autor
nie in unendliche Belanglosigkeiten ab, sondern er treibt die Handlung stetig
voran. Jeder Band hat ca. 390 Seiten, zusammen ergibt die Trilogie nur etwas
über 1000 Seiten. Bei Autorinnen wie Robin Hobb oder Autoren wie Tad Williams
ist das gerade mal ein Band. Somit eignet sich diese abenteuerliche Geschichte
durchaus auch für Lesende, die keine epischen Werke mögen.
Ich habe die Serie
mittlerweile beendet und empfehle sie gerne. In Band drei hat mir der Klabauter
Koggs Windjammer sehr gefehlt, er ist irgendwie das Herz und der Humor dieser
Quadrologie. Im ersten Band spielt er eine sehr große Rolle (siehe Rezension)
und wir erfahren viel über das Wesen dieser Seefahrer. Werden sie vom Wasser
getrennt, gehen sie ein und verdorren. Ihre Seele ist mit dem Wasser verbunden
und sie sind die besten Seeleute, die man sich denken kann. Gerade im Endkampf
Gut gegen Böse spielt dies eine bedeutende Rolle, denn da, wo andere Kapitäne
versagen, findet ein Klaubauter immer noch eine Lücke.
Die Welt, die Thomas Finn vor
uns ausbreitet wirkt seltsam bekannt. Sie reicht von Hammaburg, das an der Elbe
liegt, bis nach Fryburg, das am Rhyn liegt. So sind wir dort, trotz ihrer
Fremdartigkeit, irgendwie zu Hause und können die Reisen und Abenteuer der
Charaktere nachvollziehen.
Hammaburg fällt, durch Verrat
aus den eigenen Reihen an die Nebelkönigin Morgoya. Dort richtet sie
ihren Brückenkopf ein, um ihre Truppen von Albion aus auf das Festland zu
bringen. An Thadäus, Kai und Fi liegt es nun, den Widerstand zu organisieren.
Ihre Reisen führen sie nach Halla, Colona bis nach Fryburg. Unterdessen bleibt
Koggs Windjammer in Hammaburg und versucht, den Flüchtlingen zu helfen. Daher
fehlt dieser herzensgute Grobian in Band drei aber es kommen neue Charaktere
dazu, die ebenfalls unsere Sympathien gewinnen können. Dem Ideenreichtum sind
hier wirklich keine Grenzen gesetzt.
Fazit:
Die Reihe wird ab zehn Jahren
empfohlen aber auch mir, als Erwachsene, hat sie großen Spaß gemacht und sie
hat mich gut unterhalten. Die
Kampfbeschreibungen sind nicht verstörend brutal aber sie vermitteln durchaus
die Ernsthaftigkeit des Kampfes. Figuren, wie Dystariel, sind sehr ambivalent,
es gibt nicht nur das reine Gute und das verstörende Böse. Jede Handlung hat
einen Ursprung, den man als Lesende durchaus verstehen kann. Allerdings nicht
die Grausamkeit, die daraus erwächst. Wie bei Morgoya.
Titel: Das unendliche Licht
Reihe: Die Chroniken der
Nebelkriege
Verlag: Feder & Schwert, TB,
390 Seiten
ISBN: 9783867623230

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