Alec von Kerry ist ein junger Mann, gerade 16
Jahre alt, der sich nach dem Tod seines Vaters alleine herumschlagen muss. Er wird von den Häschern Lord Asengais der
Spionage beschuldigt, verhaftet und in den Kerker geworfen. Täglich muss Alec
mitansehen, wie seine Mitgefangenen aus der Zelle gezerrt und gefoltert werden.
Viele erscheinen danach nicht mehr, da sie zu Tode gefoltert wurden. Und der
junge Mann weiß, dass dies auch bald sein Schicksal sein wird.
Eines Tages kommt ein neuer Gefangener in die
Zelle, der sich als Rolan Silberblatt, Barde vorstellt. Schnell wird klar, dass
hinter diesem Barden mehr steckt als vermutet. Er flieht aus dem
ausbruchssicheren Kerker schon fast mit Leichtigkeit und nimmt Alec mit. Der
Junge kann sein Glück kaum fassen und bietet Rolan an, ihn sicher durch den
Norden zu geleiten. Alec war mit seinem Vater als Jäger unterwegs und kennt
viele versteckte Pfade, so dass sie ihren Verfolgern entkommen können. Eine
außergewöhnliche Freundschaft beginnt, die in reichlich Abenteuer führt.
Kommentar:
Nachdem ich einige aktuelle high fantasy Bücher
gelesen habe, ist mit durch Zufall diese Trilogie von Lynn Flewelling aus den 90ern in die
Hände gefallen. Und es ist einfach so - diese alten epochalen Werke sind einfach
unvergleichlich. Ich war hier von der ersten Zeile an gebannt und hatte die 634
Seiten von Band 1 in knapp 3 Tagen durch. Die Trilogie Schattengilde gibt es
nur noch gebraucht zu kaufen, wenn
überhaupt. Es ist schade, dass sie nie neu aufgelegt wurde.
Alec von Kerry ist ein junger Mann, der sich
nichts hat zuschulden kommen lassen. Er weiß nicht viel von der Welt und ist
ziemlich naiv. Aurenfaie und Zentauren sind für ihn Wesen aus Märchen, ebenso
Zauberer. Schnell wird Alec klar, dass hinter Rolans geckenhaften Äußerem mehr
steckt, als man vermutet. Rolan verrät Alec seinen wahren Namen und stellt sich als Seregil aus Rhinimee vor,
einem Land, das dem Norden in nichts gleicht. Im Laufe ihrer Reise verwandelt
sich Seregil noch in viele weitere Personen und Alec ist erstaunt über das
Können und Geschick seines Gefährten.
Als sie im Norden immer wieder auf Männer eines
verfeindeten Nachbarlandes treffen, planen die beiden, nach Rhinimmee zu reisen
um dort Bericht zu erstatten, da sie befürchten, dass ein Krieg bevorsteht. Auf
der Reise wird der lebenslustige Seregil immer in sich gekehrter, bekommt
Alpträume und geht sogar auf seinen Gefährten los, so dass Alec ihn während
einer Schiffspassage einsperren muss. Alecs Hoffnung ist es, den Zauberer
Nysander zu erreichen, bevor Seregil ganz dem Wahnsinn verfällt.
Alec wird ein teurer und zuverlässiger Freund,
der Seregil nicht im Stich lässt und als sie Rhinimmee erreichen, erfährt er
endlich die Geheimisse, die Seregil umgeben.
Die vier Charaktere in diesem Buch haben mich
alle überzeugt. Alec, der Junge vom Lande, der langsam die große weite Welt
kennenlernt, dabei seine Naivität, Treue und Ehrlichkeit behält. Seregil, der
nichts im Leben ernst zu nehmen scheint, der eine Lässigkeit an den Tag legt,
um die ihn Alec etwas beneidet. Micam, der seit vielen Jahren Seregils Freund
und Weggefährte ist und Nysander, der alte väterliche Freund, um den sich alles
zentriert. Micam ist mit Kira verheiratet und hat drei Töchter. Daher sind
seine langen Abwesenheiten schwierig. Oft muss er sich zwischen seiner Treue zu
Nysander und Seregil und der Liebe seiner Frau entscheiden.
Alec geht bei Seregil in die Lehre, obwohl der
lebenslustige Mann kein Spion ist, verfügt er doch über einzigartige
Fähigkeiten wie Diebstahl, Einbruch, Täuschung und vieles mehr und nach und nach bringt er Alec alles bei.
Dabei entpuppt sich Alec als Naturtalent. Für Micam und Nysander ist es
seltsam, dass sich Seregil einen Partner gesucht hat, doch sie akzeptieren den
jungen Mann sofort, hat er doch Seregil das Leben gerettet, als er während der
Erkrankung nie von dessen Seite wich.
Schon bald kommen die Vier einem Komplott auf
die Spur, die gegen die königliche Familie gerichtet ist und es braucht all
ihre Findigkeit, die Mitglieder dieses Komplotts zu entlarven.
Der Schreibstil ist fesselnd und die damaligen
Übersetzungen sind wirklich noch gelungen und fehlerfrei. Was man heutzutage so
liest und sieht ist teilweise wirklich grauenhaft ( siehe Blogbeitrag) . Auch
der Humor kommt hier nicht zu kurz, Seregil sitzt oft der Schalk im Nacken und
seine Verkleidungen sind oft völlig aberwitzig.
Bei der Schattengilde handelt es sich um eine
Trilogie. Das erste Abenteuer ist aber in sich abgeschlossen, so dass man den
Band auch durchaus einzeln lesen kann.
Aber wer möchte das nach diesem fesselnden Einstieg schon?
Da ich nur die Club Ausgabe ergattert habe,
finden sich in dem Buch weder ein Personenregister noch Karten. Auch eine
kleine Zeittafel wäre nicht schlecht gewesen. Aber man liest sich relativ
schnell ein und man kann folgen.
Fazit:
Ein epochaler Fantasy Roman, der von der ersten
Seite an zu fesselnd vermag. Symphytische und teilweise sehr ambivalente
Charaktere und ein Hauch queer. Für mich sind die alten Fantasyschmöker immer
noch die Besten.
Titel: Das Licht in den Schatten
Reihe: Die Schattengilde
Autorin: Lynn Flewelling
Verlag: Club Ausgabe, TB, 634 Seiten
ISBN: keine, da Club Ausgabe
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