05 Dezember 2020

Meister von London - Alex Verus Band 5 von Benedict Jacka

 

Nachdem Alex Verus seinen Freunden seine Vergangenheit als Schwarzmagier und den damit verbundenen Taten gestanden hat, kommt es zu unterschiedlichen Reaktionen.
 
Während Luna und Variam dem Magier treu zur Seite stehen, ziehen sich Anne und Sonder zurück. Sonder reagiert völlig abweisend, Anne lässt sich zwar auf Gespräche mit Alex ein, macht aber eindeutig klar, dass sie keinen weiteren Kontakt zu ihm wünscht. 
Als Anne der Magierschule verwiesen wird, insistiert Luna erneut bei Alex, damit er sich um Anne kümmert. Luna ist klar, dass ein junger Magier, ohne den Schutz des weißen Rats und ohne Schutz eines Meisters, eine leichte Beute für Schwarzmagier werden kann. Luna hofft, dass Anne, im Angesicht der drohenden Gefahr, einlenkt. 
Aber auch dieser Versuch Seitens Alex zu einer Versöhnung schlägt fehl. Anne ist der Meinung, dass sie durch ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten in der Lage ist, gegen alle Angriffe gefeit zu sein. 
Eine fatale Fehleinschätzung, wie sich herausstellt, denn kurz darauf wird sie entführt. Dass ausgerechnet Sonder die Ermittlungen übernimmt, macht es für Alex nicht einfacher Anne zu finden. Denn auch wenn Anne auf Abstand gegangen ist, Alex Verus lässt seine Freunde niemals im Stich. 
 
Kommentar: 
Nachdem ich die Serie etwas zögerlich begonnen habe, hat sie mich ab Band vier regelrecht gepackt und auch dieser fünfte Band lässt an Spannung nichts zu wünschen übrig. 
Ich hatte letztens in einem Buch der Autorin Silke K. Weiler schon einmal die Frage: Was kann ein Mensch verzeihen? Inwieweit dürfen Taten der Vergangenheit das aktuelle Leben beeinflussen? Ändert sich ein Mensch plötzlich, wenn man etwas aus seiner Vergangenheit erfährt, was er schon lange hinter sich gelassen hat? 
Hier haben wir zwei Seiten. Luna und Variam, die selber schon viel erlebt haben und wissen, dass man zu Taten gezwungen werden kann, die moralisch fragwürdig sind. Inwieweit kann und darf ein Lehrling sich gegen einen Meister wehren?  Sonder und Anne haben eindeutig klare Moralvorstellungen und sind sich sicher, niemals in eine Situation zu geraten, die sie zu fragwürdigen Taten veranlassen würden.  Ich finde diese Einstellung etwas überheblich, denn Anne war schon einmal in den Händen eines Schwarzmagiers und ihr müsste klar sein, dass man in manchen Situationen einfach keine Wahl hat. 
Zu Beginn mochte ich den Magier nicht sonderlich. Aber von Band zu Band erfährt man mehr über seine Vergangenheit und warum er so ist, wie er ist. Indem er sich seinen Freunden öffnet, öffnet er sich auch dem Leser und wir verstehen seinen ambivalenten Charakter immer besser. Auch Talisid scheint zu erkennen, dass in Alex Verus mehr steckt, denn er bietet ihm einen Sitz im weißen Rat an. Hier kann man Parallelen zu Harry Dresden ziehen, der auch stets ein Außenseiter war, auf dessen Hilfe man aber nicht verzichten wollte. 
Der Schreibstil von Benedict Jacka ist schnörkellos, er verzichtet auf lange Ausschweifungen und kommt immer schnell zum Punkt. Das merkt man schon daran, dass die Bücher relativ dünn sind aber eine Menge Spannung beinhalten. Der Humor ist nicht leicht zu finden, blitzt aber immer wieder kurz durch. Sehr schwarz und dezent, was mir sehr gut gefällt. 
In diesem Band lernen wir mehr über Anne und Variam, die ja mittlerweile zum festen Bestandteil der Serie geworden sind. Mir kommt dieses mal Arachne etwas zu kurz aber der Fokus kann ja nicht in jedem Band gleichbleibend auf allen Personen liegen.
 
Fazit: 
Für mich eine Serie, die sich nach und nach zu einem Highlight entwickelt. Sprachlich und inhaltlich perfekt und sehr spannend. Ich freue mich auf den nächsten Band. 
Ich bedanke mich für das Rezensionsexemplar. Die Rezension gibt meine persönliche, subjektive Meinung wieder und ist keine Werbung.
 
Titel: Meister von London 
Reihe: Alex Verus Band 5 
Autor: Benedict Jacka 
Verlag: Blanvalet, TB, 416 Seiten 
ISBN: 978-3734162534

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