Nachdem Alex Verus seinen Freunden
seine Vergangenheit als Schwarzmagier und den damit verbundenen Taten gestanden
hat, kommt es zu unterschiedlichen Reaktionen.
Während Luna und Variam dem Magier
treu zur Seite stehen, ziehen sich Anne und Sonder zurück. Sonder reagiert
völlig abweisend, Anne lässt sich zwar auf Gespräche mit Alex ein, macht aber
eindeutig klar, dass sie keinen weiteren Kontakt zu ihm wünscht.
Als Anne der Magierschule verwiesen
wird, insistiert Luna erneut bei Alex, damit er sich um Anne kümmert. Luna ist
klar, dass ein junger Magier, ohne den Schutz des weißen Rats und ohne Schutz
eines Meisters, eine leichte Beute für Schwarzmagier werden kann. Luna hofft,
dass Anne, im Angesicht der drohenden Gefahr, einlenkt.
Aber auch dieser Versuch Seitens
Alex zu einer Versöhnung schlägt fehl. Anne ist der Meinung, dass sie durch
ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten in der Lage ist, gegen alle Angriffe gefeit
zu sein.
Eine fatale Fehleinschätzung, wie
sich herausstellt, denn kurz darauf wird sie entführt. Dass ausgerechnet Sonder
die Ermittlungen übernimmt, macht es für Alex nicht einfacher Anne zu finden.
Denn auch wenn Anne auf Abstand gegangen ist, Alex Verus lässt seine Freunde
niemals im Stich.
Kommentar:
Nachdem ich die Serie etwas
zögerlich begonnen habe, hat sie mich ab Band vier regelrecht gepackt und auch
dieser fünfte Band lässt an Spannung nichts zu wünschen übrig.
Ich hatte letztens in einem Buch der
Autorin Silke K. Weiler schon einmal die Frage: Was kann ein Mensch verzeihen?
Inwieweit dürfen Taten der Vergangenheit das aktuelle Leben beeinflussen?
Ändert sich ein Mensch plötzlich, wenn man etwas aus seiner Vergangenheit
erfährt, was er schon lange hinter sich gelassen hat?
Hier haben wir zwei Seiten. Luna und
Variam, die selber schon viel erlebt haben und wissen, dass man zu Taten
gezwungen werden kann, die moralisch fragwürdig sind. Inwieweit kann und darf
ein Lehrling sich gegen einen Meister wehren? Sonder und Anne haben
eindeutig klare Moralvorstellungen und sind sich sicher, niemals in eine
Situation zu geraten, die sie zu fragwürdigen Taten veranlassen würden. Ich finde diese Einstellung etwas überheblich,
denn Anne war schon einmal in den Händen eines Schwarzmagiers und ihr müsste
klar sein, dass man in manchen Situationen einfach keine Wahl hat.
Zu Beginn mochte ich den Magier
nicht sonderlich. Aber von Band zu Band erfährt man mehr über seine
Vergangenheit und warum er so ist, wie er ist. Indem er sich seinen Freunden
öffnet, öffnet er sich auch dem Leser und wir verstehen seinen ambivalenten
Charakter immer besser. Auch Talisid scheint zu erkennen, dass in Alex Verus
mehr steckt, denn er bietet ihm einen Sitz im weißen Rat an. Hier kann man
Parallelen zu Harry Dresden ziehen, der auch stets ein Außenseiter war, auf
dessen Hilfe man aber nicht verzichten wollte.
Der Schreibstil von Benedict Jacka
ist schnörkellos, er verzichtet auf lange Ausschweifungen und kommt immer
schnell zum Punkt. Das merkt man schon daran, dass die Bücher relativ dünn sind
aber eine Menge Spannung beinhalten. Der Humor ist nicht leicht zu finden,
blitzt aber immer wieder kurz durch. Sehr schwarz und dezent, was mir sehr gut
gefällt.
In diesem Band lernen wir mehr über
Anne und Variam, die ja mittlerweile zum festen Bestandteil der Serie geworden
sind. Mir kommt dieses mal Arachne etwas zu kurz aber der Fokus kann ja nicht in
jedem Band gleichbleibend auf allen Personen liegen.
Fazit:
Für mich eine Serie, die sich nach
und nach zu einem Highlight entwickelt. Sprachlich und inhaltlich perfekt und
sehr spannend. Ich freue mich auf den nächsten Band.
Ich bedanke mich für das Rezensionsexemplar.
Die Rezension gibt meine persönliche, subjektive Meinung wieder und ist keine
Werbung.
Titel: Meister von London
Reihe: Alex Verus Band 5
Autor: Benedict Jacka
Verlag: Blanvalet, TB, 416 Seiten
ISBN: 978-3734162534
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