Easie Damasco ist ein
Dieb, Maulheld und Überlebenskünstler. Mit letzterem scheint es vorbei, als er
bei einem Diebstahl erwischt wird und gehängt werden soll. Die Schlinge schon
um den Hals, erscheint ein Retter in Gestalt des Kriegshauptmannes Moaradrid.
Doch es nicht Mitgefühl oder Gnade, was den Anführer der Invasionsarmee zum
Handeln antreibt. Easie wird zwangsrekrutiert und muss fortan in der Armee des
Feindes kämpfen, der sich anschickt, seine Heimat Castavel zu erobern.
Aber der Dieb ist ein
findiges Kerlchen und er überlebt den ersten Kampf. Er wird zum Reiter und
Antreiber eines Riesen ernannt, der nur unwillig in den Kampf zieht. Wie
Moaradrid das friedliebende Volk der Riesen in seine Armee pressen konnte,
bleibt ein Geheimnis. Die Riesen geben den Ausschlag bei der ersten großen
Schlacht und die Verteidiger des Landes müssen sich zurück ziehen. In dem Chaos
gelingt dem Dieb die Flucht, doch nicht, bevor er nicht seiner Profession
nachgegangen ist und dem Kriegsherrn einen prall gefüllten Beutel gestohlen
hat. Er benutzt den Riesen Namens Salzleck als Fluchthilfe, denn die imposante
Erscheinung kann schneller laufen als ein Pferd, ist wesentlich kräftiger und
gehorsamer als jedes Gaul.
Was der Dieb nicht
ahnt, mit dem Diebstahl des Beutels wendet sich sein Schicksal und das
Schicksal ganz Castovals. Easie kann sich
nirgendwo verstecken. Jeder der ihm
hilft wird grausam gefoltert oder ermordet, die Dörfer, durch die er zieht,
werden dem Erdboden gleich gemacht.
Was ist nur in dem
Beutel, dass der Kriegsherr ihn so unbarmherzig verfolgt? Erst mit Hilfe der
Bürgermeisterin Marina Estrada und seins alten Kumpels Mounteban kommt er dem
Geheimnis auf die Spur. Dabei spielen die Riesen eine große Rolle, ein Volk,
das bisher abseits jeglicher Zivilisation in den Bergen gelebt hat und mit
menschlichen Angelegenheiten nichts zu schaffen haben möchte.
Kommentar:
Das Buch hält leider
nicht was es verspricht. Es ist ist aus der Perspektive des Diebes geschrieben.
Ein egoistischer kleiner Scheißkerl, der nur an sich und sein Überleben denkt.
Die Anzeichen von Reue, die er nach seinen Handlungen zeigt, nimmt der Leser ihm
nicht ab. Alles wirkt zu sprunghaft und unglaubwürdig. Erst lässt er Salzleck im Stich und denkt nur an
Flucht, im nächsten Moment hat er Tränen in den Augen, als er an das Schicksal
des Riesen denkt? Man kann sich den Dieb schwerlich mit Tränen in den Augen
oder reuevoll vorstellen. Zu salopp und unbedarft sind seine Handlungen. Er ist
sich selbst der Nächste und wird sich immer selbst der Nächste sein. Eine
Wandlung seines Charakters wirkt unglaubhaft.
Auch die anderen
Figuren zeigen keine besondere Tiefe und sind stereotyp. Die tapfere Jungfrau,
der edle Hauptmann der Garde, der verschmähte Bösewicht, keine Figur zeigt auch
nur die Spur von Ambivalenz.
Somit bekommt die
Geschichte leider nur drei Punkte. Sie ist nett und unterhaltsam, ergreift den
Leser aber nicht und hinterlässt keine Spuren.
Das Cover passt nicht sonderlich zum Inhalt der Geschichte und vermittelt
einen falschen Eindruck.
Ich kannte den Autor
nicht, da das Buch aber von Andreas Brandhorst übersetzt wurde, hatte ich hohe
Erwartungen. Aber nicht einmal dieser geniale Autor und Übersetzer konnte der
Handlung und den Charakteren mehr Tiefe verleihen
Fazit:
Nette Unterhaltung
für einen Abend, nichts besonderes aber auch nicht sonderlich schlecht. Als
Debut durchaus tauglich.
Titel: Im Schatten
der Giganten
Autor: David
Tellerman
Übersetzer: AndreasBrandhorst
Verlag: Piper, TB,
400 Seiten
ISBN: 978-3492702881
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