Die Freunde trennen sich. Leandra,
Havald und Natalyia bleiben mit Armin in
Gasalabad, während die anderen Gefährten durch die Tore zur Donnerfeste
zurückkehren um der Rose von Illian Nachrichten über ihre Mission in Askir zu
überbringen. Auch wenn noch keine Bündnisse geschlossen wurden, ist Askir
immerhin bereit, einen Botschafter in die neuen Länder zu entsenden. Sollte der
Tyrann Thalak die Botschaft Askirs in den neuen Landen angreifen, wäre es eine Kriegserklärung an
Askir, das somit eine Berechtigung hätte, in den Krieg einzugreifen.. Ein
genialer Schachzug, nur leider zu langfristig gedacht. Den Illianern bleibt
nicht mehr viel Zeit. Bis die Botschaft eingerichtet ist, könnte es für die Bevölkerung
längst zu spät sein. Und hätte Thalak erst Zugriff auf die Quelle der Magie,
wäre er mächtiger denn je und fast unbesiegbar. Daher ist es zwingend
notwendig, dass Leandra und Havald endlich nach Askir aufbrechen, um ihre
Argumente dem Rat vorzutragen und die Emire zu überzeugen, den neuen Nationen
militärische Hilfe zu schicken.
Doch der Feind hat schon lange in
Gasalabad Fuß gefasst. Die junge Emira hat mit Hilfe eines magischen Artefaktes
innerhalb kurzer Zeit fünf Nekromanten
enttarnt. Sie verlor durch den Angriff der dunklen Kreaturen Vater und
Schwester, fünf Finger zeichneten sich auf dem Herzen des Emirs ab, das durch
die Hand des Feindes zerquetscht wurde.
Leandra und Havald müssen einen Weg
finden, die drohenden Gefahren von der jungen Emira abzuwenden und die Rivalitäten zwischen den einzelnen
Häusern zu unterbinden. Nur so können sie die Stadt und ihre Freunde unbesorgt
zurück lassen. Durch die Fallstricke der Freundschaft und Politik schweben Lea,
Natalyia und Havald bald in Lebensgefahr, denn der Feind ist mächtiger und
zahlreicher als es sich die Freunde vorgestellt haben. Ohne die Unterstützung
von Zokora, Janos und Varrosch ein fast aussichtsloser Kampf.
Kommentar:
In Band vier bekommt man als Leser das
Gefühl, dass der Aufenthalt in der Stadt Gasalabad zu lange dauert. Die
Gefährten haben sich ein Haus eingerichtet, neue Freunde gefunden und fast
könnte man meinen, dass sie ihr eigentliches Ziel aus den Augen verloren haben.
Die Bande der Freundschaft und die politischen Intrigen binden sie, obwohl sie
schon lange auf dem Weg nach Askir sein sollten. Die Unentschlossenheit der Gruppe ist etwas
ermüdend, auch wenn man ihre Zuneigung zu Amir und Faihylad verstehen kann.
Erst wenn der Herr der Puppen, ihr mächtiger Gegenspieler und Nekromant besiegt
ist, haben die Gefährten eine Chance, ihre Reise fortzuführen. Da ihre neuen
Freunde durch eine Verbindung zu ihnen auch Ziele des Feindes geworden sind,
fühlen sie sich verantwortlich für ihre Sicherheit.
Auch etwas ermüdend ist der Liebesreigen
um den Krieger Havald. Jede seine Begleiterinnen ist für sich genommen eine
starke, mutige und wunderschöne Frau, die sich ihrer Haut zu wehren weiß. Doch
alle verfallen sie dem alten Haudegen. Natalyia betet den Boden an, auf dem er
wandelt, Serafine sieht in ihm die wiedergeborene Seele ihres Geliebten und
auch Leandra schenkt ihm von Anfang an ihr Herz. Immer wieder entstehen
Missverständnisse und peinliche Situationen, trotz allem sind die Frauen beste
Freundinnen und neiden Leandra ihr Glück nicht. Zu Beginn mag es noch amüsant
sein, auf Dauer liest man jedoch über die Szenen hinweg, weil sie nichts zu der
Handlung beitragen, sondern die Geschichte einfach nur überflüssiges
Füllmateriel sind und die Handlung in die Länge ziehen.
In diesem Band vier tragen Havald,
Leandra und Natalyia die Hauptlast des Buches, da die anderen Freunde nach
Illian gereist sind. Schade, dass der Autor keinen Wechsel der Szenen eingebaut
hat und man parallel etwas über die Abenteuer der vier anderen Helden erfahren
hat. Das hätte die etwas langgezogene Erzählung über die Ereignisse in
Gasalabad sicher sehr aufgelockert. Die ambivalente Zokora und der Streiter
Borons fehlen hier ungemein, Havald kann keinen Band alleine tragen, er ist der
vorhersehbare Held, der immer den Weg der Ehre geht und mit seinem Gott hadert.
Und Serafine ist kein Ersatz für die kleine Dunkelelfe, die nie ein Blatt vor
den Mund nimmt und mir die liebste aller Figuren hier ist.
Das Cover zeigt die Wüstenlandschaft um
Gasalabad und einen einsamem Reiter, der diese durchquert. Das Bild wirkt
unaufdringlich aber eindringlich. Es macht neugierig auf das Buch und wirkt
nicht so plakativ wie einiger der Motive, die zur Zeit in der Fantasy so in
Mode sind.
Da die Gruppe um Havald nun letztendlich
aufbricht, hoffe ich, dass in Band fünf der Serie die Spannung wieder steigt
und sich auf die Queste und nicht auf die Beziehungswirren konzentriert wird.
Fazit:
Es zeigen sich die ersten
Ermüdungserscheinungen. Aber bei einem Band vier passiert das häufig, die
Ausdauer wird jedoch fast immer belohnt. Ich hoffe, so auch hier.
7 von 10 Sternen
Titel: Der Herr der Puppen
Reihe:
Das Geheimnis von Askir
Autor: Richard Schwartz
Verlag: Piper, TB, 432 Seiten
ISBN: 978-3492268202
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