Ragnor
und seine Freunde verlassen das kleine, beschauliche Tal und folgen Rurig nach Kaarborg, der mittlerweile dort Graf ist. Für Ragnor hat das kleine
Tal nicht mehr viel zu bieten, es wird Zeit, dass er seine Ausbildung und
Fähigkeiten erweitert und sich mit Gleichaltrigen messen kann.
Die
Reise ist lang und beschwerlich und viele Gefahren lauern unterwegs. Doch bevor
sie ihre Heimat endgültig verlassen, machen sie noch einmal Halt in der freien
Stadt Mors und nehmen Abschied von den drei Schwestern, von denen jede das Herz
eines der Freunde gewonnen hat. Für Ragnor ist dieser Abschied ein weiterer
Schritt in das Erwachsenenleben und die Trennung von Ana fällt ihm schwer. Auf
dem Weg nach Kaarborg erkennt Ragnor bald, dass die Welt nicht so friedlich und
gerecht ist, wie in Calfors Klamm und dass er viel zu lernen hat. Sein jugendliches
Temperament und sein Jähzorn sind schnell entfacht, wenn er sieht, wie einige
Barone mit ihren Untergebenen umgehen.
Es
ist sehr schwierig, diesem Buch mir einer Bewertung gerecht zu werden. Ich
persönlich mag langsame ruhige Geschichten, bei denen auf die Protagonisten
eingegangen wird. Vielen Leser ist es zu langatmig und ihnen fehlen die
Schlachtenszenen, die sie bei einem Fantasybuch erwarten.
Doch
handelt es sich bei der Ragnor Saga überhaupt um Fantasy? Die Geschichte spielt
in einer fernen Galaxis. Ehemals auf höchsten technischem Niveau, versinken die
Welten, durch einen gnadenlosen und vernichtenden Krieg, zurück ins
Mittelalter. Und wenn man die Hüter Amas Band 1 und 2 liest, könnte man durchaus
meinen, man liest Romane, die im
Mittelalter spielen und in denen es um einen Jungen geht, der eine Ausbildung
zum Ritter durchläuft. Aber Kleinigkeiten weisen darauf hin, dass es in dieser
Erzählung um mehr geht. Ragnor ist ein Findelkind, niemand kennt seine Herkunft. Das Wappen und die Art der Waffen, die bei ihm
gefunden wurden, sind auf Makar unbekannt. Und je älter Ragnor wird, desto
tiefer dringt er in die Geheimnisse seiner Waffen und des Ringes vor und lernt,
sie zu nutzen und zu beherrschen.
Sicher
hat Jürgen Friemel das Rad nicht neu erfunden und das Buch strotzt nur so vor
Kommafehlern. Wie schon in Band eins, stört es, dass Ragnor fast unfehlbar erscheint und zu gut
ist, um wahr zu sein. Aber ist es nicht der Ursprung des Rittertums, dass ein
Ritter edel ist und den Armen und Hilflosen beistehen soll ? Vielleicht hat der
Autor es hier etwas übertrieben. Nichtsdestotrotz gefällt mir die Geschichte
und ich werde dran bleiben.
Die
Gestaltung der Bücher ist sehr schön und einheitlich mit unauffälligen, dezentenFarben,
nur das tiefe Rot der Ragnor Saga sticht
hervor und fängt den Blick des Lesers ein. Eine Karte und ein Glossar vervollständigen
die Ausgabe.
Fazit:
Trotz
einiger Längen werde ich dran bleiben und Ragnors Weg weiter verfolgen.
Titel:
Gefangen und gefoltert
Reihe:
Ragnor Saga, die Hüter Amas 2
Autor:
Jürgen Friemel
Verlag:
Belle Epoque, TB, 260 Seiten
ISBN:
9783945796214
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