Jenny wird brutal vergewaltigt und ihre Eltern entscheiden, dass die
Erinnerungen daran durch ein Medikament gelöscht werden. So ganz gelingt
das aber nicht. Zudem WILL Jenny sich erinnern. Zusammen mit einem
Therapeuten macht sie sich auf die Suche nach ihren Erinnerungen, die
nur irgendwo versteckt sind. Dabei gerät die ganze Familie ins
Kreuzfeuer und muss sich ihren Problemen stellen.
Die Geschichte ist erzählt aus der Sicht des Therapeuten, was mich
anfangs sehr gestört hat. Denn seine Art die Dinge zu berichten ist sehr
wissenschaftlich und war mir dann doch etwas zu viel. Ich bekam gar
keine Bindung zu Jenny, um die es ja eigentlich in dem Buch geht. Dass
eigentlich der Psychiater im Mittelpunkt steht und SEINE Geschichte
lässt sich lt. Klappentext nicht vermuten, macht aber, im Nachhinein
gesehen, Sinn. Im Grunde ist es ein Buch über Alan und Jenny ist nur der
Katalysator.
Unter der Voraussetzung zu lesen macht das Buch mehr Spaß, weil man
dann nicht immer darauf fiebert, Jennys Gefühle oder Sicht der Dinge zu
erwarten. Ich kam sehr schwer hinein in das Buch und war schon fast
versucht, es abzubrechen. Zum Glück habe ich es nicht getan und wurde
dann auch nicht weiter enttäuscht. Tiefe Einblicke in die Psyche der
Menschen und ihrer Umwelt und eine unerwartete Wendung am Schluss,
machen das Buch dann doch lesenswert. Es stimmt, wenn man sagt, dass das
Buch noch länger nachwirkt und man sich Gedanken drüber macht. Die
Handlung ist komplex und braucht ein wenig Eindenken.
Dennoch verstehe ich den Hype um das Buch nicht ganz, bin dennoch gespannt auf die Verfilmung.
Titel: Dark Memories
Autor: Wendy Walker
Verlag: Fischer. TB; 384 Seiten
ISBN: 9783651025424
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