Urok ist ein junger Krieger der Blutorks. Mit seiner Schar
ist er unterwegs um zu jagen. Dabei stoßen sie zufällig auf eine Gruppe
Menschen, die heimlich die Grenze zum Orkland überschritten haben um dort eine
seltsame Konstruktion zu bauen. Während alle anderen Orks nur darauf aus sind,
die Menschen zu töten und das Gebilde zu zerstören ist Urok fasziniert von
diesem fremdartigen Bauwerk. Es handelt sich um ein Schaufelrad, dass aus der
Erde gewonnenes Erz mit Hilfe von Wasserkraft zerkleinert.
Zwei der Menschen werden gefangen genommen um sie dem Gott
der Blutorks, Vuldor, zu opfern. Urok wird als Bewacher der Gefangenen
eingeteilt. Als er einen der Gefangenen, den jungen Ragmar durchsucht, findet
er bei ihm ein in Leder gebundenes Buch und diverse Schriftrollen. Urok ist von
den Zeichnungen in dem Buch ebenso fasziniert wie von der Konstruktion und er
lässt sich von Ragmar die Bilder und Einzelheiten genau erklären.
Obwohl Blutorks und Menschen nichts gemeinsam haben und die
Menschen in den Augen der Orks nicht mehr sind als Feiglinge, entsteht eine Art
Freundschaft zwischen den beiden sehr unterschiedlichen Wesen. Dies stößt
allerdings bei den anderen Blutorks auf völliges Unverständnis. Sie begreifen
nicht, dass der Erfindungsreichtum und die Technologie der Menschen bald ihr
ganzes Land bedrohen könnte. Und sie erkennen nicht, dass die schwachen
Menschen mit Hilfe von Maschinen mehr bewältigen können als die Orks mit
schierer Muskelkraft .Sie verachten Urok für sein Interesse an den Gefangenen.
Als Urok sich auch noch seinem Scharführer widersetzt und
Ragmar einen ehrenvollen Tod ermöglicht, statt ihm im Feuer verbrennen zu
lassen, wird er aus der Schar ausgestoßen und verbannt.
Kommentar:
Orks sind dumm und primitiv?
Orks sind hinterhältig und grausam?
Orks töten alles und jeden ohne Sinn und Verstand?
Orks haben keine Kultur und keine Ehre?
Orks sind feige?
Hier erfahren wir endlich die ganze Wahrheit über die Orks!
Da Arakia als einziges Land über den seltenen Blutstahl
verfügt den sich andere Länder aneignen möchten, verteidigen sich die Blutorks
lediglich gegen Angriffe von außen. Sie selber verlassen kaum ihr Heimatland,
da sie von anderen Völkern verachtet und verkannt. werden und jeder ihnen
feindselig gegenübertritt. Durch ihre Größe, ihre Kraft und ihr Aussehen wirken
sie sehr einschüchternd, und jeder fürchtet sie. Ihr Land bietet ihnen alles
was sie brauchen, so dass sie nur wenig Handel treiben und sich selbst genug
sind. Sie lieben ihre Heimat Arakia und spüren eine starke Verbundenheit zu
Erde, so dass sie keinen Sinn darin sehen diese zu verlassen.
Urok beweist, dass Orks ehrenvoll handeln können und ihre
Prinzipien haben, denn er tötet die doppelherzige Feene nicht, obwohl sie eine
Feindin ist. Schwangere werden in Ehren gehalten und ihnen darf kein Haar
gekrümmt werden. Als Urok merkt dass die Halbelfin Feene schwanger ist, bringt
sie zum Hort der Götter, damit sie dort den Priestern Rede und Antwort stehen
kann. Feene ihrerseits ist bereit, ein
Bündnis mit Urok zu schließen. Denn eigentlich ist es eine Tatsache, dass
Halbwesen nicht schwanger werden können und sie versucht nun, sich und ihr Kind
zu retten. Bliebe sie bei ihrem Volk, würde man ihr das Kind wegnehmen und in
die Legion der Todbringer stecken um es zu einem Meuchelmörder auszubilden.
Dieses Schicksal möchte Feene ihrem Kind ersparen. Dass sie ein Bündnis mit den
Orks vorzieht, zeigt, dass es grausamere Völker gibt als die Blutorks und das
die Orks tatsächlich die bessere Wahl sind.
Mit Hilfe von Feene durchschaut Urok als erster den
Angriffsplan der Feinde. Er nutzt die Gegebenheiten der Umgebung von Arakia auf
intelligente Weise aus und lässt sich von der Natur helfen. Seien es
Lindwürmer, sei es das Moor, seien es die landschaftlichen Verwerfungen, alles
hilft ihm den Gegner zu verwirren und zu übertölpeln.
Am Anfang ist er überrascht über die Art und Weise des
Angriffs der Feinde, denn er kannte bis dato weder Lichtbringer, noch die
Echsenwesen oder Todbringer. Doch er stellt sich schnell auf die Kampftechniken
seiner Gegner an und lernt, sie zu übertölpeln und zu besiegen. Er warnt die
Clans der Blutorks vor der kommenden Gefahr doch leider findet er kaum Gehör
und wird für seine Vorsicht verlacht.
Fazit:
Die Orks haben in der Fantasy ja eher einen schlechten Ruf. Bernd
Frenz räumt hier mit allen Klischees und Vorurteilen auf und setzt den Orks ein
gelungenes Denkmal. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz. Das Cover ist
etwas plakativ und vermittelt eher den Eindruck, dass es sich wieder um die
tumben Gestalten handelt, wie man sie schon aus anderen Romanen kennt. Doch
schnell wird klar, dass Urok mehr ist als ein einfacher, dummer Ork, sondern
das er ein intelligentes und mitfühlendes Wesen ist, dem man als Leser sehr
schnell Sympathie entgegenbringt.
Titel. Der Krieger
Reihe: Die Blutorks Band 1
Autor Bernd Frenz
Verlag: Blanvalet, TB 416 Seiten
ISBN: 9783442266081
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