07 September 2025

Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra von Robin Sloan

Klappentext: Clay Jannon ist eigentlich Webdesigner, doch die Rezession hat ihn seinen Job gekostet. So führt ihn eine Stellenanzeige in die durchgehend geöffnete Buchhandlung von Mr. Penumbra. Clay merkt bald, dass dies keine gewöhnliche Buchhandlung ist und hier irgendetwas nicht stimmt. Nach und nach findet Clay heraus, dass Mr. Penumbra und seine Kunden einem uralten Geheimnis auf der Spur sind. Zusammen mit zwei Freunden macht er sich daran, dieses Geheimnis zu lüften.
 
Kommentar:  
Das wird eine kurze Rezension. Ich hatte völlig andere Erwartungen, was dieses Buch anging. Ich hatte vorher das Buch "die verschwundene Buchhandlung von Evie Woods" gelesen und war von dieser Geschichte verzaubert. Und Mr. Penumbra hatte ich mir ähnlich vorgestellt, eine Geschichte voller Bücher, Mystik, Magie, uralter Geheimnisse und tiefer Gefühle und vielleicht etwas Philosophie.
Zitat Seite 22: " Es ist ein Laden, in dem man ein jugendlcher Zauberer sein wollte."
Sind nach diesem Satz die Erwartungen nicht hoch? 
Leider war dem nicht so. Irgendwie hatte ich während des Lesens das Gefühl, dass ich eine  Werbeprospekt von Google in den Händen halte, Hier lernt man alles über Google, was man nie wissen wollte. Es werden technische Begriffe und Fachbegriffe benutzt, die nur ein Insider kennen kann. Ich habe gelesen, dass Robin Sloane Wirtschafstwissenschaften studiert hat und dann für Twitter und diverse Online Plattformen gearbeitet hat. Das merkt man dem Buch und der Sprache an. Die Lebenseinstellung von Kat und ihren Kollegen und Kolleginnen ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden, der sich mit dem Thema Datenschutz, Überwachung und Privatsphäre beschäftigt. Denn Google ist hier "der große Bruder" der zum Wohle der Menscheit existiert und unser aller Leben leichter machen möchte.
Wenn ich jedoch "Buchhandlung, Geheimnis, skurrile Menschen und verbotene Bücher" lese, erwarte ich keine Lektüre, die in der Technikwelt zu Hause ist und Googel in den Himmel hebt.
Das ist meine persönliche, subjektive Meinung. Ich bin schon älter und auch wenn ich in den sozialen Medien unterwegs bin, verstehe ich vieles davon und auch die Handlungsweise der Menschen dort nicht. Ich finde es erschreckend, dass so Menschen wie Kat für nichts anderes mehr leben und Google wirkt wie eine Sekte, die ihre Angestellten geistig beeinflusst. Leider ist es im realen Leben ja schon mit TikTok so. Und Influencerin scheint der neue Traumjob zu sein. 
Was mich persönlich ebenfalls geärgert hat: Clay und sein Freund Neel haben sich in der Schule angefreundet, weil beide die Drachenlied Chroniken von Moffat lieben. Leider sind die Chroniken und der Autor erfunden. Ich habe das gegoogelt (ja, dafür nutze ich das dann auch) aber es existiert nicht. Sehr schade, ein Bezug zu einer realen Fantasyserie wäre glaubhafter gewesen und ich hätte diese aus Neugierde bestimmt angelesen. Es wäre nicht das erste Mal, den die meisten Schreibenden beziehen sich auf existente Bücher.
Schade auch, dass an die offenen Hände, das Zeichen, dass immer wieder im Bezug auf die alten Bücher und den Buchladen verwendet wird, nicht als Cover benutzt hat. 
 
Fazit:
Es gibt noch einen weiteren teil, der 1969 spielt. Eventuell les eich ihn, da mir Mr. Penumbra durchaus symphatisch war. Nur die Geschichte konnte mich nicht begeistern und auch viele der Charaktere waren nicht so meins. Aber, wie gesagt, es ist rein subjektiv und für eine junge Leserschaft, die mit dem Internet aufwächst, ist es eventuell genau das richtige Buch.  
 
Titel: Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra
Autor: Robin Sloan
Verlag: Heyne, HC, 432 Seiten
ISBN:  978-3453418455 

 

 

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