Dies ist nur der dritte und
letzte Band der Geschichte um die beiden Kontinente Amadal und Elise. Wobei ich
mir sicher bin, dass es sicher noch eine weitere Geschichte folgen wird, denn
es sind so viele Fragen offen, die den Leser beschäftigen und die er gerne noch
beantwortet hätte. Nichtsdestotrotz ist dieser Band ein Schnitt, in dem viele
Handlungsstränge zu Ende geführt werden. Und Pawel Kopijer enttäuscht seinen
Leser nicht, denn ist ein wirklich gelungener und fulminanter Abschluss des
Kampfes Gut gegen Böse. Wer ein bisschen mit dem Namen Semael spielt kommt
sicher schnell auf Samael, einen der Namen des biblischen Teufels. Er wird mit Zerstörung,
Versuchung und Tod und allem Übel der Welt in Verbindung gebracht. Und all
dies bringt Semael über beide Kontinente.
Obwohl es ein Kampf Gut gegen Böse ist, ist Noran eine
sehr ambivalente Figur, der beide Eigenschaften in sich birgt. Als Semael
Silvan gefangen nimmt und auf die Feste Nemedor bringt, fügt sich Noran dem
Willen Semaels und wird sein Kämpfer. Aber schon in den ersten beiden Bänden
hat sich gezeigt, dass Noran kein Mensch ist, der sich fügt und beugt. Zu viele
Emotionen kämpfen in ihm und nicht nur diese.
Die Geschichte spielt sich hauptsächlich auf Amadal
ab, denn auch Vinea ist dort und führt die Widerstandskämpfer an. Sie tut sich
schwer damit, ihre Rolle zu akzeptieren. Aber nicht umsonst hat man sie fast
siebzehn Jahre auf der Insel Orin zur Meisterkämpferin und Scharim ausgebildet.
Hubertus, der Älteste, hat ihr Potenzial und vielleicht auch ihr Schicksal
erkannt.
Während Noran, Silvan und Vinea auf Amadal kämpfen,
bleiben die Scharim auf Elise. Auch dort kommt es zum finalen Kampf. Bei einer
Szene habe ich aber doch etwas schmunzeln müssen, denn es hat doch an eine sehr
prägende Szene aus dem Herr der Ringe geähnelt. Ein weißer Magier, der in
letzter Sekunde im strahlenden Licht mit einer Armee zur Rettung eilt? Sehen
wir es als Hommage an den großen Meister, ebenso wie die Bäume, die den Feind
mit ihren Wurzeln umschlingen wie bei dem Kampf um den Turm von Isengart.
Das sind aber die einzigen Ähnlichkeiten. Pawel
Kopijer hat hier eine faszinierende Welt geschaffen und ihr Leben eingehaucht.
Mit verschiedenen Völkern und ihren Lebensweisen und ihrer Religion. Es ist
eine mittelalterliche Welt. Der alte Kontinent Amadal, wo die Magie in der Luft
pulsiert und wo die Anwendung von Magie nicht verboten ist. Und der neue
Kontinent Elise, auf dem sich die Nachfahren des alten Volkes sich durch den
großen Schwur gebunden haben und Magie nur durch die Darzaner angewendet werden
darf. Beide Kontinente stehen unwissentlich vor dem Ende und entsinnt sich des
jeweils anderen. Doch kann eine Jahrhunderte alte Trennung überbrückt werden?
Meine Lieblingsfigur ist in allen drei Bänden Silvan.
Der ehemalige Spion und Dieb verfügt über eine große Portion Charme und er kann
fast jeden Menschen um den Finger wickeln. Auch auf der Festung Nemedor, auf
der er ja eigentlich ein Gefangener ist, macht er sich viele Freunde. Seine
überragenden Kochkünste beweisen, dass Liebe durch den Magen geht. Er bringt
Frohsinn und gute Laune in den teilweise etwas düsteren Band, er ist das Licht
in der Dunkelheit.
Und es gibt endlich Drachen, wie auf dem wunderschönen
Cover zu sehen ist. Mir haben alle drei Cover gut gefallen aber dieses, vom
dritten Band, hat mich sofort gefangen. Im Inneren der Buchdeckel findet sich
jeweils eine Karte von Elise und Amadal und am Ende des Buches gibt es ein
Personenregister.
Normalerweise sind meine Rezensionen länger aber ich
möchte hier nicht auf die Details der Geschichte eingehen, das würde zu viel
verraten. Alle Fäden laufen zusammen und werden zu einem würdigen Abschluss
geführt. Es gibt keine Längen, mit 376 Seiten hat das Buch
wieder eine optimale Länge und zeigt, dass der Autor nicht zu Abschweifungen
oder Ausschmückungen neigt, sondern kompromisslos zum Ende kommt. Und was für
ein Ende und was für Wendungen. Ich habe tatsächlich ungläubig den Kopf
geschüttelt, bei dem, was mir da aufgetischt wurde. Unfassbar, beeindruckend,
spannend und teilweise zu Herzen gehend.
Ich freue mich, dass die
cologne-storytellers sich getraut haben, die Trilogie zu veröffentlichen und
den Autor auf dem deutschen Markt bekannt gemacht haben.
Fazit:
Ich hoffe, sehr, dass wir von
diesem Autor noch mehr lesen dürfen und das die Geschichte um Noran und Vinea
noch nicht zu Ende erzählt ist. Ich habe so viele Fragen.
Titel: Verflechtungen des
Schicksals
Reihe: Mitrys Trilogie Band 3
Autor: Pawel Kopijer
Verlag: Cologne-Storytellers,
TB, 376 Seiten
ISBN:9783911363037
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