12 Februar 2024

Winterbume - Äsa Stryg von Silke K. Weiler

Um eines vorweg zu nehmen: Die Autorin hat ihr Buchstaben benutzt, die ich mit meiner Tastatur nicht hinbekommen, daher kann ich einige Wörter nicht so korrekt wiedergeben, wie sie im Buch geschrieben sind.  


Äsa Stryg ist eine junge Söldnerin auf der Suche nach Ruhm. Sie träumt davon, mit den berühmten Helden in einem Atemzug genannt zu werden, Doch das Leben macht es angehenden Heldinnen nicht leicht und legt ihnen Stolpersteine in den Weg. So verpasst sie wieder einmal die Chance auf einen lukrativen Auftrag, Zum Glück trifft sie auf das Mädchen Liobhan, dass den Mörder ihrer Mutter sucht. Liobhan heuert Äsa an und diese nimmt den Auftrag gerne an, ist doch der mutmaßliche Mörder niemand anderes als der berühmt berüchtigte Ramir Vylos. Ihn zur Strecke zu bringen würde ihn den Ruhm und die Ehre einbringen, nach der sich Äsa sehnt. Nun brauchen die zwei Frauen nur noch jemanden, der sie über das Drachengebirge führt. Ein Glück für sie, dass der Gauner Reid Learham sie belauscht hat und dringend eine Möglichkeit benötigt, aus Hulthar zu entkommen.
Zu dritt machen sich die drei sehr unterschiedlichen Zwangspartner an die Verfolgung von Ramir Vylos und auf dem langen und beschwerlichen Weg müssen sie lernen einander zu vertrauen und sich den eigenen Ängsten zu stellen.
 
Kommentar:
Für mich verfügt diese Geschichte über alle, was ein spannendes High Fantasy Abenteuer braucht. Angefangen bei dem Cover, in warmen braun und Goldtönen, zwei gekreuzte Schwerter im Vordergrund und eine orientalisch anmutende Stadtsilhouette  im Hintergrund. Innen eine ausführliche Karte. Althegon im Norden und getrennt durch das Drachengebirge Amiaghas im Süden. Orient und Okzident.
Die Weltenaufbau ist perfekt. Zwei sehr unterschiedliche Länder mit eigener Politik, Religion und Lebensweise und seltsame Tieren, die man gerne lebendig sehen würde. Das einzige Manko für mich ist das fehlende Personenregister.
Äsa ist bei einer Amme aufgewachsen, sie war jeher ein wildes und unbeständiges Kind. In dem Roman nennt sie jemand „die Wurzellose“ und passt sehr genau. Es treibt sie immer weiter, von einem Ort zum nächsten, immer auf der Suche nach Ruhm und Ehre. Sie möchte dem großen Helden Eloann Khrom nacheifern, der fast im Alleingang das Königreich gerettet hat. Als sie Liobhan begegnet, hat sie nichts mehr zu verlieren, sie ist pleite und desillusioniert. Und Liobhan verfügt über erstaunliche Geldmittel und kann eine Reise über das Drachengebirge finanzieren. Ein Glück für Reid, dass er am Fuße dieses Gebirges aufgewachsen ist und alle Wege kennt. Während Äsa dem Gauner vom ersten Moment an misstraut, verfällt Liobhan sofort seinem Charme und setzt sich für den jungen Mann ein. Auf der Reise wird sich erweisen, wer von den beiden recht hat.
Reid ist ein Charmeur, ein Gauner, Spieler und Frauenheld. Mit seinem Mundwerk schafft es er meistens, sich auf gefährlichen Situationen herauszureden.  Doch als er auf Äsa und Liobhan trifft ist er gerade auf der Flucht vor vier Brüdern, deren Schwester er um die Mitgift betrogen hat. So schließt er sich den beiden Frauen an, im Hinterkopf stets den Gedanken, sie zu übervorteilen und mit dem Geld von Liobhan zu fliehen.
Auf der langen und gefährlichen Reise verschieben sich jedoch die Prioritäten, oberstes Ziel wird es, zu überleben.
Die einzelnen Kapitel sind mit dem Namen der Person überschrieben, die die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt. Zu Beginn sind es Äsa und Reid, später kommt noch eine Person dazu. Es ist witzig zu lesen, was Äsa und Reid voneinander halten und wie sie einander zu übertölpeln versuchen. Wir Leser sind dabei im Vorteil. Weil wir die Gedankengänge beider Charaktere kennen und ich habe mich oft köstlich amüsiert, da sie einander oft ähnlicher sind als sie glauben.
Das Buch teilt sich in zwei Hälften. Die Reise beginnt in Althegon und endet in Amiaghad. Beides sehr gegensätzliche Länder und es fällt den Frauen schwer, sich in Amiaghad anzupassen. Es ist ein Land, in dem ausschließlich Männer etwas zu sagen haben und Frauen nur schmückendes Beiwerk sind. Für die eigenwillige Äsa eine unerträgliche Situation.
Zu den drei Hauptcharakteren gesellen sich noch einige Nebenfiguren, die man aber auch ins Herz schließt. Vor allem Oona hat mich beeindruckt, sie ist die ruhige Seele des Buches.
Die Geschichte wird in einem sehr flotten Tempo erzählt, es gibt kein überflüssiges Wort. Eines führt logisch und unabwendbar zum anderen und die Autorin bereitet uns einige Überraschungen. Ich war von der ersten Seite an begeistert dabei, sowohl Setting als auch Sprache haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Es ist das vierte Buch, das ich von der Autorin lese und ich habe das Gefühl, dass sie von Satz zu Satz, von Seite zu Seite besser wird und ich bin sehr gespannt auf den zweiten Band um diese etwas außergewöhnlichen Helden. Wer sich die Wartezeit darauf verkürzen möchte dem kann ich „Stadt ohne Nacht“ wärmstens ans Herz legen. 
 
Fazit:
Ich war sehr gespannt auf das neue Buch der Autorin und das Warten hat sich gelohnt. Ambivalente aber liebenswerte Charaktere, eine spannende Handlung und eine Welt, die ich gerne wieder besuchen möchte. Eine Verknüpfung von  nordischen und orientalischen Elementen zu einem einzigartigen Ganzen. 
 
Titel: Winterblume
Reihe: Äsa Stryg
Autorin: Silke K. Weiler
Verlag: Selfpublishing, TB, 390 Seiten
ISBN: 9783758316074

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