Aral Königsmörder hat im Tempel der Göttin Namara eine sehr intensive Ausbildung als Assassine genossen. Namara war die Göttin der Gerechtigkeit und ihre Klingen waren ihr verlängerten Arm. Die Göttin bestimmte wer starb und die Klingen führten den Auftrag im Namen der Göttin aus. Die Klingen wurden geachtet und gefürchtet. Bis Namara vom Thron gestoßen, ihr Tempel zerstört und die Klingen ermordet wurden. Aral ist ein Überlebender dieses Massaker. Er, der einst einen König eliminierte, ist nun ein versoffenes Wrack, das lediglich vor sich hinvegetiert. Er verdingt sich als Löhner, übernimmt kleinere Aufträge, um über die Runde zu kommen und seinen Suff zu finanzieren. Schon oft hat er überlegt, den anderen Klingen in den Tod zu folgen. Wäre da nicht Triss, sein Seelengefährte. Alle Klingen gehen eine Verbindung mit einem Geschöpf der Schatten ein. Diese Verbindung gilt ein Leben lang und endet mit dem Tod. Stirbt Aral, stirbt auch Triss und auch wenn die ehemalige Klinge tief gesunken ist, das möchte er dem kleinen Drachen nicht antun.
Eines Tages erscheint eine junge Frau in Arals Lieblingskneipe und bietet ihm einen Auftrag an. Ein einfacher Auftrag, das Überbringen einer Botschaft. Die Folgen, die sich aus diesem Auftrag ergeben, sind allerdings nicht vorauszusehen.
Kommentar:
Ich habe diesen Auftakt zur Reihe um Aral
Königsmörder schon einmal vor einigen Jahren gelesen. Mir hat die Serie damals
sehr gut gefallen und auch beim zweiten Lesen haben mich die Figuren und die
Handlung in den Bann gezogen. Vor allem die Verbindung zwischen den Klingen und
ihren Schattengefährten gefällt mir sehr gut.
Im ersten Teil des Buches wirkt
Triss ein bisschen wie eine nörgelnde Ehefrau, denn er kann sich mit der
Trunksucht seines Menschen nicht abfinden und redet ihm immer wieder ins
Gewissen. Aral verliert durch die Sauferei häufig komplette Tage und in dieser
Zeit ist der kleine Drache gezwungen, still zu halten. Auch Triss leidet unter
dem Verlust der anderen Klingen, bedeutet es doch, dass alle Schattenpartner
ebenfalls gestorben sind.
Als die junge Frau die Kneipe betritt, in der
Aral sich wieder einmal dem Suff hingibt, merkt Triss sofort auf. Er wittert an
der Frau, die als Dienerin gekleidet ist, sich aber wie eine Fürstin verhält,
etwas Eigenartiges. Das vermittelt er auch Aral und nötigt ihn, den Auftrag
anzunehmen. Überhaupt fungiert der kleine Drache als verbessertes Ohr und als
verbesserte Nase seines Menschen. Nur in Kombination mit ihren Schatten
verfügen die Klingen über herausragende Fähigkeiten. Mit Triss Hilfe kann Aral
sogar kurze Strecken im Flug überbrücken, indem Triss Schattenflügel bildet,
mit denen er Aral über kurze Zeit schweben lassen kann. Die Kommunikation
zwischen Menschen und Schattenwesen erfolgt nicht verbal, sondern durch
Gedanken und Gefühle, es ist eine tiefe und emotionale Verbindung, das
gegenseitige Verständnis ist sehr innig. Jedes Schattenwesen manifestiert in
einer anderen Form.
Durch die Herausforderungen des Auftrages und
die sich daraus ergebenden weiteren Ereignisse findet Aral langsam wieder zu
seinem alten selbst. Allerdings erkennt er langsam, dass es nicht nur gut und
böse, schwarz und weiß gibt, sondern viele Schattierungen. Er muss für sich
selbst entscheiden, wie er handeln und sich verhalten soll. Er hat keine Göttin
mehr, die ihm diese Entscheidungen abnimmt. Er hat nur noch sein Gewissen und
sein Gefühl, und natürlich Triss, der ihm oft unbequeme und ungebetene
Ratschläge gibt.
Fazit:
Der Auftakt dieser Reihe ist sehr spannend.
Aral ist ein sehr ambivalenter Typ, der zu sich selbst finden muss und Triss
ist einfach liebenswert. Ich werde weiterhin die Abenteuer dieser Zwei
verfolgen und bin gespannt, wie sich Aral entwickeln wird-
Titel: Die zerborstene Klinge
Reihe: Aral Königsmörder Band 1
Autor: Kelly McCullough
Verlag: Bastei Lübbe, TB, 384 Seiten
ISBN: 9783404207138
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