Kommentar:
Dies ist mein erster Roman von Sam Feuerbach aber
sicher nicht mein letzter. Ich habe diesen Band in zwei Tagen gelesen und habe
schon fast Band zwei durch, die Geschichte hat absolutes
Suchtpotential. Dabei beginnt sie ganz leise still und
unscheinbar. Wir lernen einen jungen Mann kennen, der ein einsames Leben führt
und sich von diesem Leben nichts erhoffen kann. Totengräber
leben abseits der Gesellschaft, sie sollen sich um die
Toten kümmern, die Lebenden meiden sie. Zu sehr erinnern sie an die
Sterblichkeit eines Jeden. Immer wieder lauern ihm die anderen jungen Männer
des Dorfes auf und verprügeln ihn, stehlen oder zerstören das bisschen, was er
noch besitzt.
Seine Mutter hat er früh verloren, sie brachte ihm
lesen und schreiben bei und erzählte ihm von der Welt da draußen. Vielleicht
wäre es besser gewesen, sie hätte dies nicht getan, denn es hat eine tiefe Sehnsucht
in dem Jungen geweckt, einmal das Meer zu sehen oder zu reisen. Aber Farins
Leben ist vorherbestimmt, er wird die alte, verfallene Hütte seines Vaters und
dessen Tätigkeit erben und das Dorf Haufen nie verlassen. Farin ist ehrlich,
fleißig und sehr korrekt. Er verabscheut es, dass sein Vater den Verstorbenen
Dinge stiehlt und sie dann verkauft. Andererseits sieht er die Notwendigkeit
ein, denn ihr Verdienst ist so gering, dass es kaum für Brot reicht, geschweige
denn für Schuhe für den kommenden Winter.
Das Amulett, dass sich auf der toten Gerlunda
materialisiert versteckt er in bester Absicht vor seinem Vater. Aber je länger
es sich in seinem Besitz befindet, desto schwieriger wird es, jemandem davon zu
erzählen und zu erklären, warum er es nicht sofort dem Dorfschulzen übergeben
hat. Als sein
ehemaliger Freund Basso ihn überredet, in Gerlundas
Hütte einzubrechen um dort einen Liebestrank zu suchen, macht Farin, wider
besseren Wissens mit. Er ist zu einsam, und die Aufmerksamkeit des alten
Freundes schmeichelt ihm. Als sie die Hütte erreichen stellen sie fest, dass
sie nicht die ersten
sind. Die Hütte ist ein einziges Durcheinander, als
hätte jemand etwas Wichtiges gesucht.
Und als ein unheimlicher Fremder bei der Beerdigung
der alten Hexe auftaucht ahnt Farin schon, dass er das Amulett besser nicht
behalten hätte.
»Du kannst gehen. Lauf auf Deinen Misthaufen zurück und buddel erlesen erlesene Löcher.«
»Und ungern Dinge tue, die ich ungern tue.«
»keine Zeit, Zeit zu verlieren.«
Diese Doppelungen sind meines Erachtens ein wirklich toller Kniff und so etwas ist mir bisher bei niemand anderem bekannt. Ansonsten benutzt der Autor eine einfache, klare und verständliche Sprache, die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen und vermag zu fesseln. Ich habe mich in dieser Rezension auf Farin konzentriert. In Band zwei werde ich die zweite Hauptfigur hervorheben - das Mädchen Aross - die ein unnachahmliches Talent dafür hat von einem Misthaufen in den nächsten zu treten.
Schönen guten Morgen!
AntwortenLöschenHach, das freut mich wirklich sehr dass dich die Reihe auch so begeistern kann! Ich mochte den Plot und gerade auch den Schreibstil mit dem Humor echt total gerne. Und Humor hat es bei mir ja immer eher schwer... Aber hier hatte ich wirklich eine Menge Spaß!
Von Feuerbach kann ich dir definitiv auch die Krosann Saga empfehlen. Die ist nicht ganz so mit Humor gespickt, aber auch super vom Stil her und eine ganz tolle High Fantasy Geschichte!
Liebste Grüße, Aleshanee