Als Jendrik aufwacht ist Sandor nicht da. Die kleine Fledermaus hat es sich angewöhnt in seinem Zimmer zu schlafen und morgens weckt sie ihn immer sehr früh mit ihren klickenden Lauten. Aber an diesem Morgen nicht. Jendrik begibt sich auf die Suche nach seinem kleinen Freund aber er findet ihn nicht. Ob ihm etwas passiert ist? Als er eine kleine Fledermaus auf dem Bürgersteig sieht glaubt er zunächst, Sandor wäre etwas passiert. Doch es ist eine andere Fledermaus, die dort schwach und hilflos liegt. Jendrik kann das Tier nicht retten aber zusammen mit Lilli und Friedrich versucht der Junge, die Ursache für die Krankheit der Fledermaus zu finden.
Kommentar:
Ich
habe bisher alle Bücher mit Sandor, der frechen Fledermaus, gelesen und noch einige
andere Kinderbücher der Autorin. Dorothea Flechsig schreibt wunderbare
Geschichten, die aus dem Leben gegriffen sind und Kindern die alltäglichen
Probleme näherbringt. Sei es die Scheidung der Eltern und neue Lebenspartner
eines Elternteils, seien es Ängste der Kinder vor dem Alleinsein oder vor dem
Unbekannten und vieles mehr. In dieser Geschichte widmet sich die Autorin dem Bienensterben
und dem gravierenden Rückgang anderer Tier – und Insektenpopulationen. Ein
Thema, das uns allen am Herzen liegen sollte.
Kinder
werden häufig ausgegrenzt. Dabei sehen und verstehen sie oft mehr als
Erwachsene vermuten. Ihre Phantasie lässt sie Zusammenhänge sehen, die wir
Erwachsenen nicht mehr erkennen. Auch der Biologierlehrer, Herr Pohl, möchte
Jendrik abwimmeln, als dieser das Thema Bienensterben im Unterricht ansprechen
will. Dabei sollte dem Lehrer klar sein, wenn ein Kind dieses Wort kennt und
nach der Ursache fragt, ist es auch interessiert. Und Kinder sind es, die in
der Zukunft leben müssen- Eine Zukunft, in der immer mehr Tier – und
Pflanzenarten ausgestorben sind. Daher sollten wir ihre Fragen ernst nehmen,
uns selber mit dem Thema beschäftigen und Lösungsansätze finden.
Friedrich,
Jendrik und Lilli gehen hier sehr unkonventionelle Wege um die Erwachsenen
aufzurütteln. Jendrik geht es vor allem um seinen Freund Sandor, dessen Leben
ebenfalls bedroht ist. Wenn es keine Insekten mehr gibt, hat sein Freund nichts
mehr zu fressen und muss verhungern, wie die kleine Fledermaus, die Jendrik
gefunden hat.
Dorothea
Flechsig hat eine wunderbare Art, Bücher zu schreiben, die unterhalten und
lehren ohne dabei Langeweile aufkommen zu lassen oder einen mahnenden
Zeigefinger zu heben. Sie verwebt das brandaktuelle Thema gekonnt in einen
fesselnden Kinderkrimi, den auch Erwachsene lesen sollten um sich des Themas
bewusst zu werden. Für dieses Buch hat sie einen Umweltpreis erhalten, völlig
verdient.
Die
Illustrationen von Katrin Inzinger runden die schöne, spannende und
unterhaltsame Geschichte ab und geben den Figuren leben.
Das
Cover, in einem strahlenden Frühlingsgrün gehalten, zeigt eine bunte
Blumenwiese und Sandor. Ein echter Hingucker. Ich bedanke mich ganz herzlich
bei Dorothea Flechsig, dass ich Sandor und seine Freunde bei diesem vierten
Abenteuer begleiten durfte.
Fazit:
Diese
Serie kann ich allen Kindern nur empfehlen. Ich habe auch noch andere Bücher
der Autorin gelesen und jedes hat mich, trotz meines fortgeschrittenen Alters,
begeistert.
Titel:
Der geheime Schwarm
Reihe:
Sandor, die Fledermaus
Autorin:
Dorothea Flechsig
Verlag:
Glückschuh Verlag, HC, 109 Seiten
ISBN: 9783943030686
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