Überall in den acht Reichen tauchen schattenhafte,
tödliche Wesen auf, denen mit den Waffen der Sterblichen nicht beizukommen ist.
Lange wird im Rat der Völker darüber debattiert, wie dieser Bedrohung entgegen
zu treten ist. Alte Feindschaften müssen begraben und ein gemeinsames Heer
aufgestellt werden. Während sich die Mitglieder des Rates noch darüber streiten,
wer dieses Heer anführen soll, erscheint »der Magus« ein Abgesandter der
Götter, der ihnen eine alte Prophezeiung offenbart.
Ein Wesen aus jedem der acht Völker muss
sich finden und gemeinsam müssen sich diese zukünftigen Gefährten in das
Zentrum der Gefahr begeben und sie eliminieren. Doch es dürfen keine
strahlenden Helden sein, gesucht werden die übelsten und grausamsten Schurken
der bekannten Welt.
Kommentar:
Chiara Strazulla hat sich hier sehr von »Herr
der Ringe« beeinflussen lassen, vieles erinnert einfach zu sehr an das
monumentale Werk Tolkiens. Aber die Autorin hat durchaus auch eine
eigenständige Geschichte geschaffen, die den Leser zu fesseln vermag, da
verzeiht man ihr die Ähnlichkeiten durchaus.
Acht Schurken müssen es sein, die sich gemeinsam
auf den Weg machen, angeführt von dem Magus, was zusammen neun ergibt. Neun
Gefährten also, bis auf den Magus, alles Abschaum der Gesellschaft.
Morosilvo Dan Na’Hay von den Menschen ein übler Betrüger und Sklavenhändler
Thix Arnur Velinan aus dem Elbenreich dessen Taten schon legendär sind, auch über die Grenzen des Elbenreiches hinaus.
Shaka Alek, ein Dämon, der über Hexenkräfte verfügt
Pelcus Vynmar ein Dieb aus dem Zwergenreich mit einer Leidenschaft für Sprengstoff
Lady Ametista aus dem Faunenreich, die praktisch in den Kopf eines jeden Menschen eindringen und dessen Gedanken manipulieren kann
Farik Rilkart aus dem Reich der Goblins, der mit Hilfe des Magus seine feuerspuckenden Talente entdeckt.
Andrachan Caleth ein Mörder aus dem Feenreich, der sogar von seinen Gefährten gefürchtet wird
Arinth Naun aus dem Gnomenreich, über den man irgendwie wenig erfährt. Er gilt als Terrorist
Während also die Räte noch darüber
debattieren, wer das geeinte Heer anführen soll und wo man dem Gegner am besten
geeint entgegen tritt, machen sich die unfreiwilligen Antihelden auf den Weg,
um den Hort des Unheils zu finden. Zu Beginn der Reise herrscht großes
Misstrauen untereinander. Was daran liegen mag, dass jeder der acht Reisenden
bisher ein Einzelgänger (und Einzelgängerin in Falle von Ametista) war und
jeder weiterhin versucht sein »Ding« durchzuziehen. Es ist sehr amüsant zu
lesen, wie Pelcus seinen Kameraden immer wieder Gegenstände entwendet oder Lady
Ametista versucht, die männlichen Teilnehmer der Gruppe mit ihren mentalen und hypnotischen
Fähigkeiten zu beeinflussen. Doch je länger die Reise dauert, desto enger
wächst die Gemeinschaft zusammen, sie lernen voneinander und beginnen, sich
gegenseitig zu Vertrauen.
Währen also die Gefährten sich direkt in
das Zentrum der Gefahr begeben, kommen die Räte zu dem Schluss, dass das vereinte
Heer der acht Reiche nicht mächtig genug ist, um den Gremlins und ihrem
geheimnisvollen Anführer zu trotzen.
Allan Sirio, ein Druide, wird zusammen mit
Elirion Fudrigus, dem Sohn des Menschenkönigs, ausgeschickt das geheimnisvolle
Volk der Shadari zu finden und um Hilfe zu bitten. Gleichzeitig begibt sich der
Prinz der Elben, Dhannam Sulpicius, zusammen mit zwei Begleitern, zu den »Rittern
der Finsternis«, einem geheimen Orden, der tapfere und unvergleichliche Krieger
hervorbringt.
Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen
den Ereignissen, was das Tempo und die Spannung sehr erhöht. Obwohl das Buch über
900 Seiten hat, wurde es kaum langweilig. Sicherlich gibt es ein paar
Wiederholungen und kleinere Längen aber das verzeiht man gerne. Dafür gibt es
sehr viele Stellen, die mir ein Schmunzeln entlockt haben:
Seite 756: »ich bin
kein Gotteslästerer, protestierte er lautstark. Ich war immer schon überzeugt,
dass die zwölf Götter Humor haben…und außerdem, hier funkelten seine dunklen
Augen auf, während er vertraulich zwinkerte, haben sie so etwas wie die Gnome
erschaffen.
Oder auch Seite 757: »Pelcus«, rief er
empört auf. »Gibst du den nie auf? Ich habe doch nichts mehr, was du mir
stehlen könntest. Du hast mir alles geraubt außer meiner Würde, und das auch
nur, weil ich noch nie welche besessen habe.«
Die Frotzeleien der Gefährten sind das Salz
in der Suppe dieses Romans und es ist schön zu lesen, wie sie nach und nach
zusammen wachsen. Dabei ist der Weg keinesfalls einfach, viele Gefahren lauern
auf ihrem Weg und oft sind sie sich selbst eine Gefahr.
Die Figuren sind sehr gut geschildert
und man bekommt als Leser einen guten Einblick in ihre Gedankenwelt. Alles in
allem bieten die Völker allerdings keine Überraschungen sondern hier bedient
sich die Autorin gängiger Klischees. Die Elben sind arrogant und selbstischer,
die Menschen meinen, alles besser zu können und die Zwerge lieben es, neue
Maschinen zu erfinden, die man mit jeder Menge Sprengstoff befüllen kann.
Während sich die ältere Generation immer noch oft in den Haaren liegt, erkennen
die Prinzen recht schnell, dass sie zusammen mehr erreichen können als
getrennt. Auch wenn sie sich nicht mögen, respektieren sie einander und
vertrauen auf die Kraft des jeweils anderen.
Wie schon in Herr der Ringe, zieht sich
die Reise etwas zu lange hin. Aber durch den ständigen Wechsel fällt das
wirklich nicht so ins Gewicht.
Vorne im Buch findet sich ein Personenregister,
ich fand es sehr nützlich, da einen zu Beginn die vielen Namen etwas verwirren.
Doch je weiter die Ereignisse voranschreiten, desto weniger braucht man diese
Stütze, man beginnt, die eigenwilligen Charaktere zu mögen. Das Cover zeigt
Tharkarun, den Krieger der Nacht, der durchaus Grund hat, auf alle sauer zu
sein.
Ein schöner Roman über Treue und
Freundschaft und darüber, dass es nicht immer Helden braucht, um die Welt zu
retten. Manchmal können nur Schurken einen Schurken besiegen. Es ist nichts für
Leser, die auf Action und schnelle Handlungen stehen, die Geschichte entwickelt
sich langsam, jede Figur bekommt Raum sich zu entfalten und oft man erstaunt, wie
sich die Wesen wandeln.
Fazit:
Ein ruhiger, sehr schöner Fantasyroman,
der in meinen Augen alles bietet, was das Herz eines Fantasyfans begehrt.
Titel: Tharkarun –Krieger der Nacht
Autorin: Chiara Strazulla
Verlag: cbj, HC, 911 Seiten
ISBN: 9783570139660
Ich mag das Cover! Gefällt mir!
AntwortenLöschenHab einen schönen Feiertag liebe Petra!
Viele Grüße
Kerstin
Das ist aber der Bösewicht 😍
AntwortenLöschenHuhu Petra :)
AntwortenLöschenFreut mich, dass die Geschichte dir so gut gefallen hat :) ich hab sie ja auch schon gelesen und mochte sie total gerne. Und wenn ich ehrlich bin, dann freut es mich gerade, dass ich mich an kaum noch was erinnern kann, dann kann ich sie nochmal lesen^^
Viele Grüße
Andrea