16 Oktober 2020

Das schwarze Buch - das Erbe der Vorväter Band 1 von Michael Schurke

In Aragurien leben Menschen, Elfen und Zwerge schon lange getrennt voneinander. Als eines Tages das uralte Böse erwacht, müssen alle Wesen zusammenstehen, um zu verhindern, dass dieses Böse sich die Welt untertan macht. Rubina erhält von den Vorvätern die Aufgabe, Gefährten zu finden und eine Gemeinschaft zu bilden, um das Böse zu besiegen. Für Rubina keine leichte Aufgabe, denn sie ist eine Einzelgängerin und lebt sehr zurück gezogen von der Welt. Aber sie nimmt die schwierige Aufgabe an und bald verbindet sie eine tiefe Freundschaft mit den unterschiedlichen Wesen, aus der die Gruppe besteht. Trotz Verrat und Verlust unternimmt die Gemeinschaft alles, um die Welt vor dem Untergang zu bewahren. Mit der Zeit erfahren sie, dass sie nicht die ersten sind, die gegen dieses Wesen kämpfen, doch das Wissen um dessen Besiegbarkeit ist zusammen mit den Vorvätern aus der Welt verschwunden. 

Kommentar:
Eine Gruppe, die sich findet, um das ultimative Böse zu vernichten, diese Idee ist sicher nicht neu. Aber ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viele unterschiedliche Möglichkeiten die Autor*Innen finden, um diesem Grundgerüst ein neues Gewand zu geben.
Über Rubina möchte ich nicht viel erzählen. Sie ist der Mittelpunkt und die Stärke dieser Gruppe von sehr unterschiedlichen Wesen und sie umgibt ein Geheimnis, dass sie bis zum Schluss vor ihren Gefährten verbirgt.
Nur der junge Mensch Marcus, den sie in der Anwendung von Magie unterrichtet, kommt hinter das Geheimnis der jungen Frau. Da er ihr bedingungslos vertraut, schweigt er gegenüber den anderen Mitgliedern des Trupps.
Begleitet werden Rubina und Marcus von Lundal aus dem Haus Hammerfeste, einem Zwerg, der seine ganze Familie bei dem Angriff eines schwarzen Drachen und seines Magiers verloren hat. Seit vier Jahren verfolgt er den Mörder seiner Frau und seines Sohnes und, wie es scheint, steht dieser schwarze Drache im Dienst dessen, den Rubina und Marcus vernichten sollen. Diesen Dreien zur Seite stehen die Elfen Lunea, Faronor und Aladir. Ihre Heimat wurde von den schwarzen Drachen und ihren Magiern angegriffen und vernichtet. Nie hätten die Elfen es für möglich gehalten, dass ein Feind über so mächtige Magie verfügt, dass er mit einem Schlag ein Elfenreich vernichten kann.
Der Autor erzählt, wie sich die Gefährten finden, wie sie zusammenwachsen und sich letztendlich dem Feind entgegenstellen. Das Buch hat 304 Seiten und mir persönlich wären 200 Seiten mehr tatsächlich lieber gewesen. Mir geht die Entwicklung etwas zu rasch aber ich bin ein Fan epochaler Geschichten, daher ist dies ein rein subjektives Empfinden. Rubina hat mir von den Figuren am besten gefallen. Für sie ist es etwas vollkommen Neuartiges zu einer Gemeinschaft zu gehören und sich mit Freunden auszutauschen. Obwohl zu Beginn eher zurückhaltend und den Zweck des Bundes immer wieder in Frage zu stellend, schließt sie ihre Gefährten bald ins Herz. Das erklärt auch ihre Angst, ihr Geheimnis zu offenbaren.
Was mir an dieser Erzählung so gut gefallen hat, sind die unterschiedlichen Völker der Elfen. Ich weiß nicht, ob dies auch in anderen Romanen so vorzufinden ist aber ich kannte so eine explizite Aufteilung bisher nicht. Michael Schurke unterscheidet hier zwischen Waldelfen, Windelfen und Schneeelfen und jedes Volk verfügt über Besonderheiten und eine eigene Art der Magie. Das macht die Geschichte etwas abwechslungsreicher. Lundal erinnert mit seiner Art etwas an Gimli aber Zwerge sind nun einmal wie sie sind: laut, polterig, sie feiern und essen gerne und geben stets übertriebene Geschichten zum Besten. Aber sie sind gute Kämpfer und haben das Herz am rechten Fleck.
Lunea ist die Tochter der Elfenfürstin des Waldreiches. Als das Reich angegriffen wird und fällt, schickt ihre Mutter sie zu den Schneeelfen, um diese vor der drohenden Gefahr zu warnen. Begleitet wird sie von zwei Elfen, die sie beschützen sollen. Faronor und Aladir. Während Lunea ein großzügiges, offenes Herz besitzt und sich mit Marcus und Rubina anfreundet, begegnen die beiden jungen Elfen den anderen Wesen mit Misstrauen und Arroganz, was zu Beginn zu einigen Konflikten führt. Das Szenario wechselt immer wieder und wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. So erfahren wir Leser, im Gegensatz zu den Freunden, aauch etwas über die Pläne des Widersachers, was uns einen gewissen Vorteil gibt und die Spannung erhöht.
Obwohl die Geschichte sehr schön und spannend ist, hatte ich etwas Probleme mit der sprachlichen Umsetzung. Es kommt zu einigen Wortdoppelungen aber Michael Schurke hat schon bestätigt, dass dies im Folgeband ausgemerzt wird. Ich bin gespannt. Denn auch, wenn ich nicht vollkommen in die Geschichte eintauchen konnte, bin ich neugierig, wie es mit den Gefährten weiter geht. Inhaltlich ist es topp, an der Sprache kann man arbeiten. Immerhin handelt es sich um einen Debutroman, da muss nicht alles absolut perfekt sein.
Sehr gut gefallen hat mir das Cover des Buches und auch die Karte im Inneren. So kann man den Reisen der Gefährten folgen und sich die Entfernungen gut vorstellen. Am Ende gibt es noch ein ausführliches Glossar, was das ganze Buch abrundet. 

Fazit:
Optisch und inhaltlich sehr ansprechend, an der sprachlichen Umsetzung kann man arbeiten. Wenn den Figuren etwas mehr Zeit und Raum gelassen wird, wird der zweite Band sicherlich perfekt. 

Titel: Das schwarze Buch
Reihe: Das Erbe der Vorväter
Autor: Michael Schurke
Verlag: Selfpublihing BoD, TB, 304 Seiten
SBN: 9783751907095

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