03 Oktober 2020

Die Schwingen der Dunkelheit - das Spiel der Götter 17 von Steven Erikson

Bei »die Schwingen der Dunkelheit» handelt es sich um den mittlerweile siebzehnten Band der Serie »das Spiel der Götter« von Steven Erikson. Ich kann keine kurzen Inhaltsangabe verfassen, da ich das Buch auf Seite 360 abgebrochen habe. Und bis dahin gab es keine einzigen zusammenhängenden Handlungsstrang bis auf die Grausamkeiten im Lager der Barghast.

Ich habe diese Serie seit dem ersten Band verfolgt und Band eins bis zehn sogar doppelt gelesen. Einmal in der alten Ausgabe und einmal mit dieser wunderschön gestalteten Neuauflage. Bis Band fünfzehn gehört diese Reihe zu meiner Lieblingsserie. Mit Band sechzehn hatte ich allerdings schon etwas Probleme und hier habe ich dann komplett aufgegeben.

Es mag zum Teil daran liegen, dass zwischen der Veröffentlichung von Band 16 und 17 zu viel Zeit vergangenen ist und das in Deutschland die Originalbände gesplittet wurden. Die Serie ist sehr komplex und eine so lange Pause zwischen den Bänden schadet da einfach nur, vor allem, wenn sie inhaltlich zusammen gehören.  Nichtsdestotrotz wollte ich erfahren, wie diese Serie endet und war gespannt auf den neuen Band.

Ich schildere hier jetzt lediglich meine eigene, ganz persönliche Meinung wieder, niemand sollte sich davon abhalten lassen, das Buch zu lesen, vor allem, wenn er die Serie liebt. Auf Amazon sind alle Rezensionen durchaus positiv.

Für mich waren es zum einen definitiv zu viele Handlungsstränge. Das war in den vorherigen Bänden schon so. Aber dort ging ein Handlungsstrang immerhin meistens ein komplettes Kapitel und als Leser konnte man den Ereignissen folgen. Hier wechseln die Schauplätze innerhalb eines Kapitels sogar mehrmals, manchmal liest man lediglich ein paar Sätze zu einem Ereignis, bevor wir uns plötzlich an einem Ort widerfinden.

Zum anderen kommen einfach zu viele neue Charaktere dazu. Charaktere, die in den vorherigen Bänden in einem Nebensatz erwähnt wurden und die man als Leser schon fast vergessen hatte. Tote erheben sich, aus Staub bilden sich neue Wesen, vergessene Völker wandeln wieder auf der Welt.  Ich habe hier, sprichwörtlich, komplett den Faden verloren.

Einziger Lichtblick war für mich das Kapitel über de malazanische Armee, in der sich noch viele alte Bekannte befinden wie »der schnelle Ben« oder auch Igel, Krake, Totstink und noch einige dieser liebenswerten aber sehr chaotischen Soldaten. Ich hatte gehofft, dass die Geschichte danach wieder Fahrt aufnimmt aber leider habe ich eher das Gefühl, dass noch weitere Personen und Orte dazukommen. Mir hat dieses Mal weder die Karte noch das Personenregister geholfen, in die Handlung hinein zu finden (auch nicht meine Rezensionen zu Band 1-16).

Vielleicht habe ich bei Seite 360 zu früh aufgegeben und sicher werde ich das Buch irgendwann beenden, da ich letztendlich doch wissen möchte, wo der Autor hin möchte. Aber dazu muss ich wohl einige Bände vorher nochmals lesen, um im Fluss zu sein. Nach so langer Pause gelingt es mir  nicht mehr.

Ich bin selber mir dieser Rezension nicht sehr zufrieden aber es gelingt mir nicht, einen Eindruck über die ersten 360 Seiten und meine Verwirrung in klare Worte zu fassen. Ich lese gerne komplexe und verschachtelte Geschichten aber hier war ich schlichtweg überfordert. Ich kreide es nicht dem Autor an, der die Geschichte bisher perfekt aufgebaut hat. Er hat mich oft zum Weinen gebracht und ich habe mit Fiedler und seinen Kameraden mitgelitten, ich habe bei Tehol und Bagg lauthals gelacht und ich habe Brys alles Glück der Erde gewünscht.

Hier kann ich keine Gefühle aufbringen, die Szenen sind zu kurz und wechseln zu schnell. Und die Grausamkeit der Barghast macht mich lediglich unendlich traurig und wütend.

Bildet euch selbst ein Urteil.

Titel: Die Schwingen der Dunkelheit

Reihe: das Spiel der Götter Band 17

Autor: Steven Erikson

Verlag: Blanvalet, Taschenbuch, 868 Seiten

1 Kommentar:

  1. Klingt gut… Ich kenne den Autor zwar ehrlichgesagt nicht aber seine Rhetorik bzw. die Art wie Du darüber schreibst macht mich neugierig:)

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