Christian Turm leidet
unter sonderbaren Träumen. Auf Anraten seiner Freundin Britta und auch, weil er
allmählich glaubt, den Verstand zu verlieren, nimmt er die Hilfe eine
Psychiaters in Anspruch. Obwohl dieser in beruhigt und die Träume auf
Christians Sensibilität und Fantasie zurückführt, beruhigt das den jungen Mann
keineswegs.
In den Träumen
befindet er sich in einem anderen Land. Ein Pelz-Oger ist auf der Flucht vor
merkwürdigen Kreaturen, die wie Krähen auf zwei Beinen aussehen. Der Pelz-Oger
hält ein Baby im Arm und seine Mission scheint es zu sein, dieses Kind vor den
Krähenkriegern in Sicherheit zu bringen.
Einmal glaubt
Christian sogar, dass er im Museum durch ein Bild schreitet und dieses Land
Namens »Mutabor« unfreiwillig besucht.
Da die Träume und
Ereignisse so lebensecht wirken, beginnt Christian über das Bild zu
recherchieren. In vielen Märchenbüchern des Erzählers Wilhelm Hauff und auch in anderen
Dokumenten findet er Hinweise. In dem Märchen »Kalif Storch« wird der Begriff
»Mutabor« sogar als Zauberwort verwendet.
Je mehr Christian nach den Ursprüngen des Wortes sucht, desto
realistischer werden seine Träume und scheinen in die Wirklichkeit
überzugreifen. Wie sehr, kann sich der junge Mann nicht einmal in seinen
kühnsten Träumen vorstellen.
Kommentar:
Christian Turm ist
ein ganz gewöhnlicher junger Mann, der mit seiner Freundin Britta zusammen in
Hamburg lebt. Sein Leben verläuft relativ ereignislos, vor fünf Monaten hat er
seinen Job verloren, ein neuer ist nicht in Aussicht. Christian ist ziellos, unmotiviert,
unsportlich und dementsprechend ein langweiliger Durchschnittstyp. Nur seine
Träume sind anders. Dort erlebt er mit, wie der Pelz-Oger Namens Loomba vor den
Krähenkriegern flieht. Wie er fast gefangen genommen wird, ihm der Zwerg
Gwomoli jedoch zu Hilf eilt.
Was mich persönlich
etwas irritiert hat, ist, dass das Buch fast ausschließlich im Präsens
geschrieben wurde. Da die Handlung auf zwei völlig unterschiedlichen Ebenen
spielt, wirkt das etwas seltsam. Das ist aber eine rein subjektive Meinung.
Die Geschichte
wechselt zwischen Hamburg und Mutabor hin und her. Beide Sequenzen sind sehr
spannend erzählt, als Leser kann man die Unsicherheit des jungen Mannes
bezüglich dieser lebhaften Träume durchaus nachvollziehen. Es kommt immer
wieder zum Streit mit seiner Freundin, die ihm zwar zuhört aber nicht richtig
ernst nimmt.
Christian kann bald
Fiktion und Realität kaum noch unterscheiden. Ist die Katze, die ihn zum Haus
des Schriftstellers Hahn führt echt oder eine Fiktion? Gab es die
Morgenlandfahrer wirklich oder entspringen sie lediglich dem Geist eines
begnadeten Schriftstellers? Ist das Bild im
Museum wirklich das Tor zu einer anderen Welt oder nicht?
Der Autor lässt in
seine Geschichte vieles aus bekannten Märchen und Legenden einfließen, daher wirkt
die Geschichte seltsam vertraut und heimelig, man findet schnell Zugang zu ihr.
Ich muss aber ehrlich
sagen, dass mir Band eins zu kurz war. Man wird in die Erzählung hinein
katapultiert, erfährt aber so gut wie nichts über die Hintergründe der Flucht, und
auch kaum etwas über die Welt. Daher fragt man sich als Leser der Geschichte
immer wieder, warum es in Mutabor zu einem Konflikt kommt und in welchem Bezug
Verfolger und Verfolgte stehen. Erst ganz Schluss offenbart Jörg Petersen die
Zusammenhänge. Da wären (für mich) ein wenig mehr Hintergrundinformation über
de Beschaffenheit des Landes, die Historie und die Politik wünschenswert
gewesen. Ich denke aber, dass vielen Lesern die Kürze und Knappheit zusagen
wird, nicht jeder liest gerne dicke Bücher, die sich in Details verlieren. Da
sind diese 240 Seiten gerade richtig.
Die Sätze sind kurz
und knapp formuliert und beschränken sich auf das Wesentliche. Ausschweifungen
und überflüssige Ausschmückungen gibt es kaum,
Mir haben die Bezüge
zu Hauffs Märchen und auch die Geschichten innerhalb der Geschichte sehr gut
gefallen, als Leser bekommt man Lust, die gleichen Nachforschungen anzustellen
wie Christian. Es ist faszinierend zu lesen, wie der Autor hier eine Brücke
zwischen Realität und Fantasie baut und uns, ebenso wie Christian, immer mehr
in die Ereignisse hineinzieht.
Fazit:
Eine unterhaltsame
und spannende Geschichte, bei der es mir persönlich, rein subjektiv, etwas an
Tiefe fehlt. Zum Schluss hin ahnt man aber, dass der Autor noch einiges in
Petto hat und ich denke, dass die Spannung noch gehörig steigen wird. Das Cover
bezieht sich ebenfalls auf eine Legende, passt somit ausgezeichnet zum Buch.
Ich bedanke mich für das Rezensionsexemplar, dies ist keine Werbung sondern meine subjektive Meining.
Titel: Das magischeKind
Reihe: Drachenring -
Die Chroniken von Mutabor Band 1
Autor: Jörg Petersen
Verlag: Nibe Media,
TB, 240 Seiten
ISBN:9783947002849
Schönen guten Morgen!
AntwortenLöschenHeute hab ich deinen Blog mal in meiner Stöberrunde verlinkt :)
Ich hoffe, der ein oder andere findet zu deinem Blog und bleibt dir als Leser erhalten. Ich bin jedenfalls immer gerne hier, da du immer so tolle Tipps abseits des Mainstreams hast :)
Liebste Grüße, Aleshanee