Wie schon in John
Wick, ist der Auslöser dubioser Ereignisse in der Stadt Namens Vakkerville, der
Tod eines Hundes.
Nach dem
erfolgreichen Überfall auf das bretonische Restaurant »chez Serge«, trennen sich die Wege von Gimli
und Captain Jack Sparrow. Fatalerweise steckt Gimli die Handys der ausgeraubten
Gäste ein und sehr schnell heften sich bald
nicht nur der Geheimdienst sondern auch die Bodyguards des Paten der
Stadt und ein mysteriöser vietnamesischer Auftragskiller an ihre Fersen.
Währenddessen erleben
immer mehr Menschen in Vakkerville die Verschiebungen der Zeit. Fabio und
Scheuch, die in die Anstalt »Spiegelgrund« zurückgekehrt sind, haben einen
neuen Patienten mitgebracht. Leo, einen Nachbarn Elianes, die in der
Einrichtung als Psychologin arbeitet. Leo setzt dort Ereignisse in Gang, die
nicht mehr rückgängig zu machen sind. Und auch Lilian-Charlotte, die Tochter
des Innensenators, wird in die Begebenheiten
verstrickt, als sie unverhofft den merkwürdigen Kindern begegnet, die
nicht in die Zeit zu passen scheinen.
Kommentar:
Alle Wege führen in
den Spiegelgrund. Lilian-Charlotte flieht nach einen Streit mit ihrer Mutter
aus dem Restaurant. Unbewusst führen ihre Füße sie in den Park. Und, wie Alice
im Wunderland, verschwindet sie in einem Loch in der Erde, nur um dort auf drei mysteriöse Kinder zu treffen, die sie um
Hilfe bitten.
Anton Serkalow hat
sich hier wieder der Popkultur bedient und draus eine faszinierende Geschichte
geschaffen die mich teilweise sehr erschüttert hat. Es geht um Kinder und
Gewalt gegen Kinder, verübt von Menschen, die diese Kinder beschützen sollten.
Das geht unter die Haut. Dazu kommen die traumatischen Erlebnisse der
Protagonisten, die sie für ihr Leben geprägt haben. Gerade diese Erlebnisse
sind es, die den Weg bereitet haben, dass sie nun hier, im Spiegelgrund,
versammelt sind. Fabio und Scheuch sind schon lange über das Verhältnis Pfleger
und Patient hinausgewachsen. Scheuch ist wie die Vogelscheucht aus dem Land Oz,
die gerne Verstand hätte. Als Patient der Anstalt nennen ihn alle nur Mungo
oder betiteln ihn mit weiteren, herabwürdigenden Namen.
Als Leser erkennt man
hier ebenfalls einige Parallelen zum Film Staatsfeind Nummer 1 und auch zum
Western Tombstone. Und als Flaschen-Heiner mit seiner Münze auftaucht, ist auch
der Bezug zu dem Roman » Traveller« von John Twelve Hawks wieder da.
Die Geschichte
pendelt zwischen den verschiedenen Protagonisten hin und her. Da sind Gimli und
Nottingham, die versuchen, Jack Sparrow zu finden. Dieser hat, dummerweise, einen wichtigen USB
Stick entwendet, der für viele Parteien von immenser Bedeutung ist. Samira
begibt sich auf die Suche nach Lilian-Charlotte, von der angenommen wird, dass
sie entführt wurde. Im Spiegelgrund
kommt es zu Streitigkeiten zwischen den Ärzten und dem Pflegepersonal, während
immer mehr dort anwesende Personen eine Verschiebung der Realität wahrnehmen.
Eben noch befanden sie sich im bunten, fröhlich eingerichteten Aufenthaltsraum.
Plötzlich befinden sie sich in grauen, lieblos eingerichteten Räumen und sehen Pflegepersonal,
das altmodisch gekleidet ist und keinerlei Herzenswärme ausstrahlt. Jeder geht
anders mit dieser Situation um und es ist überraschend, wer im Angesicht dieser
Ereignisse Stärke bewahrt und einen klaren Kopf behält.
Meine Lieblinge in
diesem Buch sind definitiv Scheuch und Fabio. Doch es ist erkennbar, dass auch
von Emir noch einiges zu erwarten ist.
Ich lese
normalerweise keine Horror Romane, wobei ich finde, dass dieses Buch nicht nur
diesem Genre zugeteilt werden darf. Es geht um aktuelle Themen wie staatliche
Überwachung, um Kriege, in den Kinder als Soldaten missbraucht werden, es geht
um Vorurteile und Rassenhass und um die menschliche Dummheit. Eine Szene, in
der Samira einen Einblick in die Vergangenheit vor den Toren des Spiegelgrund
erhält, hat mir fast das Herz zerrissen. Alles absolut klasse verpackt in einem
spannenden und unterhaltsamen Roman, in dem sich das Grauen nach und nach
verdichtet, so wie der Nebel vor dem Spiegelgrund. Anton Serkalow schafft es
mühelos, den Spannungsbogen zu halten. Immer wieder wirft er uns kleine Happen
vor, die eine Frage beantworten, gleichzeitig wieder neue Fragen aufwerfen.
Man sollte diesen
Roman nicht lesen, wenn man den ersten Band der Serie nicht kennt. In Band eins
werden alle Figuren eingehend beleuchtet und platziert, hier spitzen sich die
Ereignisse zu und jede der Figuren muss über sich hinauswachsen, sich seinen
Ängsten und Kindheitserlebnissen stellen. Nicht jedem gelingt das.
Ich habe alle drei
Bände hintereinander weg gelesen. Erstens, weil ich absolut gefangen von den
Ereignissen war aber auch, weil es eine Vielzahl von Erzählsträngen und
Personen gibt, dass ich den Überblick behalten wollte. Die Geschichte ist sehr
komplex und verlangt viel Aufmerksamkeit.
Ich bedanke mich bei
»Weltenwanderer«, die mich auf diese Serie und überhaupt auf den Autor
aufmerksam gemacht hat. Ohne sie hätte ich mich an diese Trilogie nicht
herangetraut. Aber wie schon bei ES, war ich, trotz des Gruselfaktors,
letztendlich fasziniert und gefesselt.
Titel: Nebelgrenze
Serie: Vakkerville
Mysteries
Autor: Anton Serkalow
Verlag:
Selfpublishing, Softcover, 480 Seiten
ISBN: 978152045242
Huhu!
AntwortenLöschenFreut mich sehr dass dich die Reihe begeistern konnte. Manchmal muss man einfach auch mal was ausprobieren :D Schön dass es hier nicht daneben gegangen ist!
Liebste Grüße, Aleshanee
der Einstieg war schon seltsam aber es hat mich wirklich total gefangen. Ich mag es, wie er aktuelles, bekanntes in seine Bücher einpflegt. Bei Nighthunter finde ich es sogar noch besser.
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