In der Decke des Polizeireviers von
Jokertown öffnet sich ein Loch und heraus purzeln die seit langem vermissten
und entführten Joker. Franny Black.
Pater Squid und Marcus haben es geschafft, der Spur der Opfer zu folgen, sie zu
finden und zu befreien. Mollie Steunenberg, die den Übergang in das Polizeirevier
geöffnet hat, verschließt ihn aber wieder, bevor Franny sich ebenfalls aus der
Hölle Namens Talas retten kann. So
schließt er sich gezwungenermaßen Baba Yaga an, der Frau, die für all das
Unglück der Joker verantwortlich ist. Er hält sie für das personifizierte Böse,
als er jedoch die Hintergründe für ihre grausamen Taten erfährt, muss er seine Meinung
über die alte Frau revidieren.
Infamous Black Tongue bleibt ebenfalls
in Kasachstan, er liebt Olena, ein junges Mädchen, dass als Prostituierte für
Baba Yaga gearbeitet hat. Er möchte sie mit in die USA nehmen und dort ein
neues Leben mit ihr beginnen. Allerdings
findet er keine Möglichkeit, das Land zu verlassen. Die Grenzen werden geschlossen
und die Armee sperrt alle Straßen rund um die Stadt Talas, in der sich das
Casino befunden hat. Etwas Böses strömt aus der Stadt heraus und verbreitet
sich immer mehr. Steht eine zweite Seuche bevor, wie damals, als das Wild Card
Virus sich verbreitete?
Das Komitee macht sich bereit, nach
Kasachstan aufzubrechen, um die Lage vor Ort zu sondieren und ggf.
einzugreifen.
Kommentar:
Ich habe alle bisherigen Bände der Asse
Reihe gelesen. Gerade die letzten beiden Bücher » die Cops von Jokertown« und »
die Gladiatoren von Jokertown« haben mir am besten gefallen. Dies hier ist der
dritte und abschließende Band der Jokertown Reihe und ich war absolut
enttäuscht. Ich habe das Buch tatsächlich abgebrochen, denn es besteht nur aus
Gewaltexzessen und auch die etwas ruhigeren Szenen konnten mich nicht fesseln.
Hier treffen wir viele alte Bekannte aus
den vorherigen Bänden, vor allem die ersten American Heroes. Das Komitee greift
ein, da die Situation in Talas eskaliert. Wir treffen berühmte Asse wie Bubbles
oder Earthquake wieder, ebenso Ink, die mittlerweile für das Komitee arbeitet
oder auch Joey, die sich Sorgen um ihre große Liebe Bubbles macht. Es ist also
genug Potenzial vorhanden, um daraus ein besonderes Buch zu machen. Das Beste,
was Jokertown zu bieten hat, die stärksten und bekanntesten Asse des Komitees
und ein Bösewicht in Gestalt einer alten Frau. Merkwürdigerweise habe ich am
ehesten mit Baba Yaga sympathisiert. MTB mutiert zu einem liebeskranken Idioten.
Die Querelen und Eifersüchteleien des Komitees untereinander nerven einfach nur
und der sehr häufige und sprunghafte Wechsel zwischen den einzelnen
Erzählsträngen hat mich teilweise überfordert. Dabei mag ich diese Art der
Erzählung eigentlich gerne. Wenn mehrere Handlungsstränge am Ende der Geschichte
logisch zusammengeführt werden und ein rundes, spannendes Ganzes ergeben. Hier
bin ich leider nicht bis zum Ende gekommen. Man sollte sicher als Leser nicht
bei einem Band neun einer Serie aufgeben und durchhalten. Aber die brutale
Gewalt und das verstörende Verhalten der Menschen haben mich zutiefst
abgeschreckt.
Dabei kann und mag ich nicht sagen, dass
die Geschichte nicht gut ist oder spannend erzählt wird. Aber ich schaue auch
keine Zombieserien oder Horrorfilme und dieses Buch ist die Steigerung von
allem. Was sich die AutorInnen haben einfallen lassen, hat mich entsetzt. Ich
bin aber hier sicherlich kein Maßstab, denn Horror oder Splatterfans werden die
Story lieben. Auch in den vorherigen Bänden gab es immer wieder grausame Szenen
voller Gewalt aber nie so eindringlich und detailverliebt wie in dieser Geschichte.
Gerade in den Jokertown Bänden stand die Menschlichkeit oft im Vordergrund. Es
wurde auf das Leiden und die Andersartigkeit der Joker eingegangen, auf ihr
Leben und ihre Gefühle.
In diesem Band wird zwar ebenfalls auf
die Gefühle der verschiedenen Charaktere eingegangen aber das geht in der Masse
an Blut und Gewalt einfach unter und sie berühren mich als Leser nicht, da diese
Sequenzen für mich zu kurz waren, um mich von den Schrecken zu erholen, die
geschildert werden. Keine der Figuren
erweckt meine Sympathie, außer vielleicht die Bewohner des kleinen Dorfes, in
dem MTB und Olena kurzfristig Unterschlupf finden. Während in den westlichen
Ländern die Joker teilweise akzeptiert werden und ein Teil des Lebens sind,
werden sie in den Ländern des Ostens, wie in Kasachstan, ausgegrenzt und
abgeschoben. Sie werden bespuckt, verjagt, im schlimmsten Fall angegriffen und
straflos verstümmelt oder ermordet. Sie werden nicht als Menschen angesehen
sondern als Blasphemie.
Fazit:
Ich kann also weder eine Empfehlung
aussprechen noch das Buch negativ bewerten. Es ist einfach nicht meins, sehr
schade, da ich die vorherigen Geschichten sehr gerne gelesen habe. Vielleicht
werde ich das Buch noch zu Ende lesen und meine Rezension dann anpassen.
Momentan mag ich aber nicht mehr von dieser brutalen Geschichte lesen.
Titel: Die Hexe von Jokertown
Reihe: Wild Cards
Herausgeber: GRRM
Verlag: Penhaligon, Softcover, 812
Seiten
ISBN: 9783764532222
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