Sam Linnfer, Luc Satise oder auch
Sebastian Teufel, das sind die Namen, die der Fürst der Hölle benutzt, wenn er
auf Erden wandelt.
Abgelehnt von seinem Vater und verachtet
von seinen Brüdern, aus Elysium verbannt, wandelt der Verstoßene über die Welt
und lernt, die Menschen zu lieben. Er hat Freunde unter den uralten Elfen, wie
Wisperwind oder Adamarus und in Anette, einer Widerstandskämpferin im 2.
Weltkrieg, findet er eine Geliebte. Sie alle akzeptieren ihn so wie er ist und
als das, was er ist. Ein verschmitzter, spitzbübischer, charmanter, manchmal ernster junge Mann, der mehr gesehen
und erlebt hat, als es je ein Mensch zu ertragen vermag.
Er hält sich fern von seinen Verwandten,
doch als Freya ihn besucht, lernt er, sie zu lieben. Freya ist die Tochter der
Göttin Liebe, sie ist warmherzig und offen und durchbricht die Mauern der
Isolation Lucifers. Wenn auch nur für kurze Zeit, denn Freya ist ein Wesen,
welches alles und jeden liebt und so
zieht sie weiter. Lucifer vergisst ihre Gabe der Liebe nie und als Freya
ermordet wird, setzt er alles daran, ihren Mörder zu finden. Da in ihrem Haus
ein Brief an ihn gefunden wird, wird er von der Polizei verhört und als
Verdächtiger behandelt. Doch dieser Brief ist für Lucifer die erste Spur, die
ihm einen Hinweis auf die Täter gibt. Seine Suche führt ihn über Tibet und Russland,
direkt in die Hölle und ins Elysium und das wahre Ausmaß dessen, was die Mörder
beabsichtigten, kommt erst nach und nach ans Licht.
Kommentar:
Ich habe da Buch vor einigen Jahren
schon einmal gelesen und hatte es als spannend in Erinnerung. Nachdem ich die
Serie Lucifer im TV gesehen hatte, wollte ich einen direkten Vergleich zwischen
Buch und TV Serie ziehen. Beides hat ihren Reiz, auch wenn ich Lucifer
Morningstar gelungener finde als Sebastian Teufel bzw. Sam Linnfer. In beiden Medien ist der Teufel den Menschen
verbunden und ihnen Nahe, er verbringt viel Zeit auf der Erde und verliebt
sich. Auch wenn Freya eine Tochter der Göttin ist, gibt es doch auch Anette,
die er in den Wirren des zweiten Weltkrieges kennenlernt und der er bis an ihr
Lebensende verbunden bleibt.
Catherine Webb vermischt hier so
ziemlich alle Religionen, Sagen und Legenden miteinander und heraus kommt ein
bunter und unterhaltsamer Mix, der allerdings gegen Ende etwas schrill wird.
Chronos, Vater der Zeit, ist der oberste
Gott. Mit seinen acht Königinnen zeugt er viele Nachkommen. Mit Königin Glaube zeugte er Jehova, mit Dame Krieg
zeugte er Odin mit seiner auserwählten Nacht zeugte er Seth und aus seiner Liebe zu Königin
Weisheit entstammt Buddha. Träger des Lichts war Baldur, doch dieser wurde von
Loki ermordet und mit Baldur schwand die Hoffnung. Baldur war zu
vertrauensselig, zu liebevoll, zu naiv und gutmütig, er hatte den Listen von Loki
nichts entgegen zu setzen. Also musste ein neuer Träger des Lichts her. Jemand,
mit dem man nicht rechnet, jemand, der es schafft zu überleben und
hinterhältige Angriffe, Tücke, Lüge und Verrat zu durchschauen. Also zeugte
Chronos mit seiner Göttin Namens Magie einen Sohn: Lucifer. Magie wurde nie zur
Königin des Himmels ernannt, man fürchtete sie, denn sie war die pure Macht,
diejenige, die allen Voraussagen trotzen und unerwartete Ereignisse
herbeiführen konnte. Auch gegen den Plan des Allvaters, des Allwissenden.
Lucifer war somit zwar Träger des Lichts, aber ein illegitimer Sohn von
Chronos, ein Bastard, der Zeit seines Lebens um seinen Platz im Himmelsgefüge
kämpfen musste, letztendlich sogar daraus verbannt wurde. Doch jede Abneigung,
jedes Quäntchen Hass, jeder Anschlag auf ihn machte ihn stärker. Auf der Erde
focht er in jedem Krieg mit, er lernte alle Arten des Kampfes und des
Überlebens kennen und das machte ihn
stärker.
Wie Lucifer zu Jehova sagt: „Ihr habt
das wahre Ausmaß meiner Macht nie gekannt.“ Als Freya ermordet wird, lernen die
Brüder Lucifers seine wahre Macht kennen. Er ist, wie sie, ein Weltenwandler
und durch seine Jahrhunderte währenden Aufenthalte auf der Erde ha er viele Kontakte,
auch in der Unterwelt. Er verfügt über ein eigenes Netzwerk an Helfern und
Spionen. Auch wenn er von göttlicher Seite kaum Beistand erfährt außer von
Gabriel und Buddha, so hat er doch mehr unerwartete Helfer, als zunächst
vermutet. Es gibt Pläne innerhalb von Plänen, doppelten und dreifachen Verrat,
nichts ist einfach oder klar strukturiert. Die Kinder rebellieren gegen ihren
Vater, Chronos ist zu abwesend und unnahbar, scheinbar zu unbeteiligt und uninteressiert
an dem, was im Himmel passiert. Die Kinder rebellieren. Doch wie alle Kinder,
die mit dem Feuer spielen, verbrennen sie sich die Finger und packen etwas an,
was sie nicht bewältige können. Als
Lucifer erfährt, welche Pläne seine Brüder schmieden, stellt er sich gegen sie,
nur, um festzustellen, dass er selber Teil eines Plans ist. Wie bei einer
Matroschka Puppe, entfaltet sich nach die ganze Komplexität hinter dem Angriff
auf Freya und Sam/Luc/Sebastian weiß nicht
mehr, wem er noch trauen kann.
Es mag sich etwas konfus anhören aber
die Geschichte ist wirklich unterhaltsam. Dass ausgerechnet Buddha sich mit dem
Teufel verbindet, ist schon amüsant. Die Autorin hat sehr viele Ideen,
teilweise wäre weniger vielleicht mehr gewesen, so überschlagen sich manche
Ereignisse.
Das Cover passt zu diesem Roman, es ist schlicht, weckt aber gleichzeitig Erwartungen.
Titel: Die Lucifer Chroniken ( Zwei
Romane in einem Band)
Waywalkers/Timekeepers
Autor: Catherine Webb
Verlag: Bastei Lübbe, TB, 654 Seiten
978-3404206285
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