Alex Verus führt in London den kleinen
Zauberladen "Emporium Arcana". Die meisten seiner Kunden wissen
nicht, dass es sich bei dem Händler um
einen echten Magier handelt, der in die Zukunft sehen kann. Die Art der Magie
ist sehr schwierig zu meistern, viele Seher werden durch die Anzahl der
Möglichkeiten überfordert und verlieren den Verstand. Man muss lernen, sich auf
einzelne Fäden zu konzentrieren und diesen zu folgen, als das große Gesamtbild
betrachten zu wollen.
Alex Verus gehört weder zu den Schwarzmagiern,
obwohl er von einem ausgebildet wurde, noch zu den Weißmagiern, die er
verachtet. Seine einzigen Freunde sind das Mädchen Luna, das mit einem Fluch
belegt ist und Arachne, ein magisches Geschöpf, das aussieht wie eine riesige
Spinne und daher lieber im Verborgenen lebt.
Als Luna den jungen Martin kennenlernt ,
sucht sie noch intensiver nach eine Möglichkeit , den Fluch, der über ihr liegt, zu brechen. Martin findet in Alex Zauberladen eine
Affenpfote, die angeblich fünf Wünsche
erfüllt. Obwohl der Magier den jungen Mann warnt, dass die Nutzung des
Artefakts mehr Gefahren als Nutzen bringt, hört Martin nicht auf Alex. Da sein
erster Wunsch lautet, Luna möge von ihrem Fluch befreit sein, stellt sich die junge Frau gegen ihren Freund und
Ausbilder, nicht ahnend, was für Gefahren auf sie warten.
Als ein Weißmagier Alex Verus bittet,
eine Gruppe von Magiern auszuspüren, die magischen Kreaturen ihre Fähigkeiten
rauben um so ihre eigene Macht zu erhöhen, wird der Magier von dem Problem Luna
abgelenkt. Aber bald merkt er, dass Luna tief in die Angelegenheit verwickelt
ist und er unternimmt alles, um seine Freundin zu schützen.
Kommentar:
Luna ist ein junges Mädchen, das ihre
erste Liebe erlebt. Ihr Fluch hat bisher verhindert, dass sie einem Menschen
körperlich nahe kommen konnte. Es ist verständlich, dass sie zu Martin hält,
obwohl er die Affenpfote aus dem Laden entwendet. Es geht das Gerücht, dass dieses Artefakt sich
seinen Besitzer selber aussucht, dass allerdings alle Nutzer eines grausamem
Todes starben. Mit der Arroganz der Jugend schlägt Martin alle Warnungen des
Magiers in den Wind. Er ist sich sicher, dass er in der Lage ist, die
Affenpfote zu beherrschen.
Während sich Luna von ihm entfremdet und
die Unterrichtsstunden schwänzt um mit Martin zusammen zu sein, bekommt Alex
Verus einen Auftrag. Er schuldet dem Magier Talisid noch einen Gefallen, den
dieser nun einfordert. Magier handeln nicht mit Geld sondern mit Gefallen und
die Ehre verlangt, dass man seine Schulden bezahlt. Eine Gruppe Magier hat eine Möglichkeit
gefunden magischen Kreaturen die Kräfte zu rauben. Da Alex mit Arachne und dem
Windgeist Starbreeze befreundet ist, stellen ihm seine Gegner eine Falle, um
diese zwei magischen Wesen zu fangen.
Obwohl ich Band eins sehr mochte, hatte
ich mit diesem Band zwei so meine Probleme. Das mag daran liegen, dass Alex
Verus die Geschichte erzählt und er ist kein guter Erzähler. Er verfügt über
keinen Humor und keinen Charme. Und sein Zynismus ist nicht wirklich
ansprechend. Ich kenne viele Urban Fantasy Romane und Krimis, die in London spielen
und aus der Ich-Perspektive erzählt werden. Aber diese verfügen über
bitterbösen schwarzen Humor, Selbstironie und die Erzähler wickeln den Leser um
den kleinen Finger. Alex kann das nicht. Er wirkt zurückhaltend, isoliert, so
wie er sich von seinen Mitmenschen zurückzieht, so unnahbar wirkt er auch auf
den Leser. Immer wieder betont er, dass er kein Kampfmagier ist und sein
permanentes Understatement nervt mit der Zeit.
Nichtsdestotrotz ist es eine schöne
Geschichte. Das Herz dieses Buches ist Arachne und auch wenn ich Angst vor
Spinnen habe, diese muss man einfach ins Herz schließen.
Die Geschichte liest sich recht flüssig
und sprachlich ist an dem Buch nichts auszusetzen. Benedict Jack schafft es, die beiden
unterschiedlichen Handlungsstränge sehr glaubhaft und miteinander zu verknüpfen,
manches kam für den Leser wirklich sehr überraschend. Trotzdem gefallen mir die
Geschichten von Peter Grant und Harry Dresden wesentlich besser. Ich kann nicht
den Finger auf den wunden Punkt legen, warum es so ist, es ist eine rein
subjektive Meinung aber wich ich zu Beginn schon sagte, mir fehlt die
Skurrilität, der Humor und es fehlen mir so schräge Gestalten wie die Flüsse
von London oder Bob, der Schädel.
Es ist nicht unbedingt notwendig, den
vorherigen Band zu kennen, um der Geschichte folgen zu können aber es macht
wesentlich mehr Spaß, beide Bände hintereinander zu lesen und zu sehen, wie
sich die Figuren entwickeln. Die
widerkehrenden Charaktere wie Sonder, Luna, Starbreeze und Arachne geben dem
Leser das Gefühl, an einer phantastischen Welt teilzuhaben, die mit seltsamen
Personen und Wesen bevölkert, dir der unseren aber nicht unähnlich ist. Der
Roman ist nicht künstlich aufgebauscht, der Autor verzichtet auf weitschweifige
Erklärungen und führt den Lesern ohne Umwege zum Ziel.380 Seiten sind hier
ideal.
Das Cover ist relativ schlicht und passt
sich äußerlich an Band 1 an. es sagt nicht viel über den Roman aus, man erkennt
aber durchaus, dass er in London spielt.
Fazit:
Obwohl mich da Buch nicht mehr so
gefangen nahm wie Band eins, handelt es sich um eine spannende Geschichte, die
sicher den meisten Lesern gefallen wird. Alex Verus ist aber eben kein Harry
Dresden, er bleibt uns fremd, vielleicht ändert sich das in den folgenden
Bänden, wenn wir mehr über ihn erfahren.
Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Titel: Das Ritual von London
Reihe: Alex Verus
Autor: Benedict Jacka
Verlag: Blanvalet, TB, 380 Seiten
ISBN: 9783737161698
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