Aus dem dritten und finalen Band viel
über den Inhalt zu erzählen, ist nicht sinnvoll. Wie schon in Band zwei,
schubst uns Patrick Arbogast mitten in die Ereignisse, die sich langsam
dramatisch zuspitzen. Es gibt keine Zusammenfassung und es finden sich auch so
gut wie keine Rückblicke in der Erzählung.
Die Crew der Ikarus begibt sich auf den
Weg, Tao aus den Händen der Division zu befreien. Sie begehen damit eine
Insubordination und gefährden ihre Karrieren, sie wissen jedoch, das nur Tao es
vermag die Zerstörung der Welten abzuwenden. Begleitet werden sie von
Prinzessin Lissina, die dem Navigator Dex nicht mehr von der Seite weicht.
Außerdem ist die junge Frau eine der wenigen Personen, der es gelingen kann,
Kontakt zu Tao aufzunehmen.
Captain Meyers bleibt derweil auf Eddor
zurück. Als Berater der eingetroffenen Flotte ist er unabkömmlich. Er ist es
auch, der die Zusammenarbeit mit den Eddoraner koordiniert. Mit Hilfe der irdischen Technologie bauen sie
ein Krankenlager auf und helfen, die vielen Verwundeten zu pflegen, die es nach
der Zerstörung der goldenen Stadt gab.
Währenddessen kehrt Prinz Cordian zurück
in sein Heimatland. Mit Hilfe der Widerstandkämpfer möchte er die Stadt Galdor
zurückerobern. Doch als er sieht, wie wenige überlebt haben, sinkt fast sein
Mut.
Der Autor hat hier eine großartige
spannende und überzeugende Fictionfantasy geschrieben und mit Band drei einen
wirklich gelungenen Abschluss abgeliefert. Die Kontrast zwischen fortschrittlicher
Technik und mittelalterlichen Setting ist sehr anschaulich dargestellt. Ich bin
kein Science Fiction Fan, kann also diesen Aspekt nicht so gut beurteilen. Mir
ging es teilweise wie Lissina, ich habe einfach nur gestaunt. Patrick Arbogast gibt zu, dass er sich von
Robert Jordan oder auch Peter F. Hamilton hat inspirieren lassen, trotzdem ist ihm ein eigenständiges und
überzeugendes Werk gelungen.
Die Crew erinnert natürlich ein bisschen
an Captain Kirk und seine Mannschaft.
Eine erste Direktive oder einen Nichteinmischungspakt wird einfach
ignoriert. Captain Meyers und seine Leute fühlen sich verantwortlich für das,
was auf Eddor geschieht, denn es waren Menschen, welche die Ereignisse in Gang
gesetzt haben. Unbewusst zwar und ohne zu ahnen, was sie damit anrichten aber
das ist ja leider oft die Ausrede der Menschen. Sie haben zu den Einheimischen engen
Kontakt geknüpft und sehen in Cordian und Lissina Leongart enge Freunde.
Die Pilotin Tara hat mir am besten von
allen gefallen. Sie ist frech, trotzig und selbstbewusst. Sie meint, nichts
kann sie beeindrucken oder erschüttern, bis sie ihren ersten Flug auf einem
Drachen erlebt. Tennlor ist von ihrer Art mit den Drachen umzugehen so
beeindruckt, dass er ihr sogar einen Platz bei den Salas Kai anbietet. In
diesem dritten Band erfahren wir mehr über die Vergangenheit der Crew. Über
Ivan, den Waffenoffizier, über Tara und auch über Divione, die das Kommando
über die Ikarus erhält, als Captain Meyers auf Eddor bleibt. Captain Meyers hat
es auf Eddor nicht leicht. Die Menschen begegnen den Sternenfahrern mit
Misstrauen und die großen Mechanoiden ängstigen die Bevölkerung. Kardinal
Vaspar schürt das Gerücht, dass die Fremden für den Krieg verantwortlich sind
und hetzt die Menschen gegen die Sternenfahrer auf. Es ist das klassische
Klischee eines Mannes, der nach Macht strebt und dabei über Leichen geht.
Während die Menschen in den Lazaretten leiden oder versuchen, etwas aus den
Trümmern zu retten, umgibt er sich mit Prunk und Protz und Speichelleckern.
Statt zu helfen, verschlimmert der Kardinal die Situation. Da die eltaranische Politik verlangt, dass
ein neuer König gewählt werden muss, die momentane Lage aber keine Wahl
zulässt, kann Kardinal Vaspar eine Position beziehen die ihn zum mächtigsten
Mann in Ganthalas macht.
Obwohl Eddor eine mittelalterlich
geprägte Welt ist, müssen die Raumfahrer akzeptieren, dass sie ohne die dortige
Magie nichts gegen die Verdammten ausrichten können. Für so fortschrittliche
Menschen ist es eine große Überwindung, die eigene Machtlosigkeit anzuerkennen.
Sie halten die Prophezeiungen für albern und glauben zuerst nicht an den ganzen
Hokuspokus. Aber als sie sehen, was die Salas Kai mit Hilfe von Sirian alles
vermögen und was der Feind mit der dunklen Macht Zaihor alles anrichten kann,
lassen sie sich überzeugen, dass nur eine Zusammenarbeit zum Sieg führen kann.
Was mir hier persönlich fehlt, ist ein
Personenregister und eine Begriffserklärung als Anhang. Das ist aber rein
subjektiv. Ich blättere am Ende eines Buches gerne nochmals in solchen
Registern nach und rekapituliere. Gerade die Begriffe, welche die Salas Kai
verwenden sind für den Leser teilweise fremd. (Sal'dir, Talis'lar) Da gut zwei Jahre zwischen dem Erscheinen der Bände
vergangen sind, wäre das sehr hilfreich gewesen. Das Cover passt zu Band eins und zwei und
zeigt dem Leser (wenn er genau hinschaut) zwei Drachen. Es wirkt schlicht aber beeindruckend, vor
allem durch die dunklen, dezenten Farben.
Mir hat die Trilogie absolut gut
gefallen. Hier haben wir wieder einen Autor, der seine Geschichte als
Selfpublisher veröffentlicht hat. So musste er sich den Vorgaben der Verlage
nicht beugen und konnte seine Ideen so umsetzen, wie er es sich vorgestellt hat
und seine Geschichte so erzählen, wie er sich das erträumt hat (hoffe ich).
Leider trauen sich viele Leser nicht an Büchern von Selfpublishern heran, weil
sie denken, es handele sich um mindere Qualität. Ich kann nur sagen: Irrtum!
Ich habe die letzten Jahre selten eine so schöne runde, spannende und
unterhaltsame Trilogie gelesen wie die Torwelten Saga. Und das sage ich nicht,
um zu werben sondern aus Überzeugung. Auch sprachlich braucht sich der Autor
hinter niemand verstecken, er schafft, den Leser zu fesseln und einen
Spannungsbogen aufzubauen und zu halten. ich habe keine Fehler im Text
gefunden, was ich von Verlagsbüchern oft nicht behaupten kann. Danke für das Rezensionsexemplar, ich hatte schon sehnsüchtig auf den Abschluss der Trilogie gewartet.
Ich kann diese Trilogie allen Fans von
Star Trek, Stargate oder Star Wars nur
wärmsten empfehlen. Ein gelungener Mix aus Fantasy und Science Fiction. Ihr findet einen Link zu Amazon, das soll aber keine Werbung für diese Website sein Da es sich um ein selfpublisher Buch handelt, ist es leider im Netz nicht so einfach zu finden.
Titel: Das Schicksal der Torwelt
Reihe: Die Torwelten Saga Band 3
Autor: Patrick Arbogast
Verlag: Selfpublisher, Softcover, 474
Seiten
ISBN: 9781790827398
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