Die Rezension zu
"Drachensinger", dem zweiten Band um das Mädchen Menolly, lasse ich
aus, da jeder Satz zu vieles über die Entwicklung und das weitere Leben der
jungen Frau aussagen würde. Im nachfolgenden Band " der weiße Drache"
dreht sich alles um den jungen Baron Jaxom und seinen weißen Drachen Ruth. Zwei
außergewöhnliche Ereignisse treffen aufeinander. Noch nie hat ein Baron an
einer Gegenüberstellung teilgenommen und einen Drachen für sich gewonnen. Und
noch nie gab es einen weißen Drachen. Die Welt der Drachenreiter und die der Barone
war stets strikt getrennt. Die Drachenreiter beschützen Pern vor den Sporen und
die Barone kümmern sich um die Verwaltung des Landes und dessen Erträge, von
denen sie einen Teil als Tribut an ihre Beschützer abgeben. Das Leben eines
Barons ist angefüllt mit alltäglichen Aufgaben und Pflichten, er hat keine
Zeit, sich um einen Drachen zu kümmern. Jaxom wagt den Spagat zwischen der
Liebe zu Ruth und seinen Pflichten. Argwöhnisch
beobachtet von seinen Konkurrenten, die sich Hoffnungen auf die Baronie Ruatha
machen, sollte Jaxom versagen.
Da Lytol
weiterhin die Ländereien verwaltet und die Führer des Benden Weyrs dem jungen
Baron verbieten, eine vollwertige Ausbildung zum Drachenreiter zu absolvieren,
fühlt sich der junge Baron nicht ernst genommen, Er weiß, sein Drache ist
kleiner als jeder gewöhnliche Drache. Aber Ruth ist intelligenter und wendiger
als jeder seiner großen Brüder. Die Feuerechsen lieben den Außenseiter und
erzählen ihm jeden Klatsch und Tratsch, den sie aufschnappen. Ruth schafft es, aus dem Geplapper seiner
kleinen Artgenossen wichtige Ereignisse zu filtern und so ist Jaxom über vieles
informiert, was die Erwachsenen ihm vorenthalten möchten. Angeblich zu seinem
Nutzen.
Natürlich hält sich der junge Mann nicht
an die Verbote von F'lar und Lessa und beginnt, heimlich mit Ruth zu üben. Sein
Seelengefährte schafft mühelos Zeitsprünge von mehreren Jahren. Und nachdem er
sich bei seinem ersten Versuch, die Sporen zu bekämpfen, verschätzt hat, lernt
er aus der Erfahrung und wird immer wendiger und besser. Natürlich bleiben die
unerlaubten Unternehmungen nicht lange verborgen, doch als dem Benden Weyr ein
Königinnenei gestohlen wird, ist der kleine Drache eine unerwartete Hilfe.
Als Leser schließt man Ruth und Jaxom
sofort ins Herz. Beide sind anders als die Anderen. Jaxom ist der Sohn eines
Feindes und Usurpators, der Ruatha einst in den Ruin getrieben hat. Nur weil
Lessa , die letzte rechtmäßige Erbin von Ruatha , von einer Drachenkönigin
auserwählt wurde, kann Jaxom das Erbe seines Vaters antreten. Der ehemalige
Drachenreiter Lytol wird sein Verwalter und Vormund. Der verbitterte und
tieftraurige Mann ist kein gutes Vorbild für einen kleinen, einsamen Jungen,
der sich nach Liebe sehnt. Diese erfährt er erst, als er in Ruths Augen blickt
und das innige Band zwischen Drache und Mensch geknüpft wird. Sowohl die
Drachenreiter als auch die Barone betrachten Ruth mit Misstrauen. Der Drache
ist zu klein, zu schwach und weiß. Ein nie dagewesenes Ereignis. Niemand
glaubt, dass der Winzling überlebt aber Ruth beweist ihnen allen, wie sehr sie
sich getäuscht haben. Er kann nicht verstehen, dass die Menschen ein Problem
mit ihm haben. Er strotzt vor Selbstvertrauen und wird sowohl von seinen großen
Brüdern als auch von den Feuerechsen anstandslos akzeptiert. Und mit der Zeit
beweist er seinen Wert, denn Größe allein macht noch keinen Drachen. Menolly
hält zu den Beiden und wird ihre beste Freundin.
Man kann diesen Band durchaus für sich
lesen. Er setzt zwar die Ereignisse aus
Drachengesang fort und knüpft auch an die Geschichte von Menolly an aber hier
geht es eher um die Entwicklung Jaxoms und seines Gefährten und um die Schwierigkeiten,
welche die beiden Außenseiter zu bewältigen haben. Der Leser begegnet auch wieder
F'lar und Lessa sowie dem Meisterharfner Robinton, der eine meiner
Lieblingsfiguren ist.
Diese Sonderausgabe ist angereichert mit
einer Landkarte und einem ausführlichen Glossar, was bei den Einzelbänden des
Heyne Verlags leider fehlt. Das Zusatzmaterial informiert uns über die
Aufteilung der Weyr und der Gilden und ihrer wichtigsten Mitglieder. Es
verleiht der Erzählung mehr Tiefe.
Ich kann diesen Band jedem SF und Fantasyliebhaber nur ans Herz legen.
Titel:
Der weiße Drache
Reihe:
Die Drachenreiter von Pern Band 6
Autor: Anne McCaffrey
Verlag:
Bechtermünz. HC, 802 Seiten
ISBN:
9783828900836
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