Baron Yanus, Burgherr der Halbkreis
Bucht, ist ein sehr strenger Herrscher, der fest in den alten Traditionen
verhaftet ist. Seine Burg untersteht zwar dem Benden Weyr, doch in dieser
abgelegenen und trostlosen Gegend bekommen die Bewohner nicht viel von dem mit,
was in anderen Teilen des Landes passiert. Für Baron Yanus ist es wichtig, dass
jeder seinen Platz im Gefüge der Welt kennt und niemand untätig herumsitzt.
Jede Hand muss helfen. Die Männer ziehen aus zum Fischfang, die Frauen arbeiten
im Haushalt oder verarbeiten, pökeln und
trocknen die Fische, die einen großen Reichtum des Landes ausmachen.
Umso verärgerter ist Yanus, als seine
Tochter Menolly ihre Liebe zur Musik entdeckt. Der alte Harfner Petiron erkennt
das Talent des Mädchens und fördert es. Er schickt sogar von ihr verfasste
Stücke an die Harfnergilde. Allerdings ohne zu erwähnen, dass dieses Wunderkind
ein Mädchen ist. Denn traditionell wird der Beruf des Harfners nur von Männer
ausgeübt. Als Menolly sich beim Fische ausnehmen schwer an der Hand verletzt
und es scheint, als könne sie nie wieder ein Instrument spielen, läuft von zu
Hause fort. Während die Burgbewohner keinerlei Interesse an dem wieder
aufspüren des Mädchens haben, regt sich die Neugier des neuen Harfners Elgion
und er versucht herauszufinden, warum niemand die Verschwundene finden möchte.
Kommentar:
Die Ereignisse in der
Halbkreisbucht spielen parallel zu dem Band: Die Suche der Drachen. Ich habe
hier eine wunderschöne Ausgabe des Bechtermünz Verlages. Ein Hardcover, welches
die Bände Drachengesang, Drachensinger und der weiße Drache beinhaltet. Dazu
ausführliche Karten von Pern und ein Personenregister. Und am Ende des Buches
findet der Leser ein sehr ausführliches und hilfreiches Glossar mit Informationen
über die einzelnen Weyr und deren Bewohner. Ebenso über die Burgen, Gilden, Drachen und Feuerechsen. In
den alten Ausgaben von Heyne findet man das leider nicht, umso mehr Spaß hatte
ich an dieser Sonderausgabe, die auch noch mit sehr schönen Illustrationen
geschmückt ist. Das Cover ist deutlich
bunter gehalten, passt aber gut zu den drei Bänden. Menolly wächst einem sofort
ans Herz. Sie ist 15 Jahre alt, schlaksig und ungelenk und ihr Herz gehört der
Musik. Sie hat ein natürliches Talent dafür und die von ihr verfassten Stücke
sind eines Meisters würdig. Als der alte Harfner stirbt, bekommt sie zwar die
Erlaubnis, die Kinder der Burg zu unterrichten aber es ist ihr verboten, von den
Traditionen abzuweichen. Als sie dennoch eines ihres eigenen Stücke spielt,
wird sie von ihrem Vater brutal geschlagen. Yanus schämt sich dafür, dass seine
Burg über keinen ausgebildeten Harfner mehr verfügt und seine Tochter zeitweise
diesen Posten einnehmen muss. Scham und Zorn über sich selbst führen zu
unerbittlicher Strenge und grausamen Verhalten gegenüber Menolly. Niemand
unterstützt das junge Mädchen und nach ihrer schlimmen Verletzung und als man
ihr auch noch verbietet zu singen, sieht
sie nur noch einen Weg: Die Burg verlassen und sich alleine in der Welt
durchschlagen. Als dann Elgion als neuer Harfner in die Halbkreis Bucht kommt
und nach dem außergewöhnlichen Talent fragt, steht er vor einer Mauer des
Schweigens oder ihm werden Lügen aufgetischt.
Auch in diesem Band kann man
wieder den Vergleich zum Mittelalter ziehen. Fortschritt und Technik gingen in
Zeit und Raum verloren. Überleben ist das Ziel und alles, was davon ablenkt,
ist müßiger Tand. Obwohl alle die Musik nach einem harten Arbeitstag genießen,
ist es nicht erwünscht, dass diese Musik von einem Mädchen kommt.
Harfner sind auf Pern nicht nur Sänger
und Musiker, sie geben auch die alten Lehrballaden weiter und unterrichten die
Burgbewohner über alle Neuigkeiten, schlichten Streit und helfen dabei, Ehen zu
arrangieren. Ihre Gilde ist hoch angesehen und Gildenmeister Robinton ist eng
mit F'Lar und Lessa befreundet. Er unterstützt ihre Bemühungen, verkrustete Strukturen
aufzubrechen und das Verständnis zwischen Dracheneitern und Bewohner zu
vertiefen.
Ich habe hier nur den ersten Band
rezensiert. Natürlich wird es in den beiden Folgebänden dann zu Spoilern kommen,
denn es wird erzählt, wie es mit Menolly weitergeht und wie sie sich alleine in
der Ödnis geschlagen hat.
Diese Ausgabe ist von 1998, übersetzt hat
sie aber noch Birgit Reß-Bohusch. Bei den Ebookneuauflagen gibt es diverse neue
Übersetzer aber ich mag diese alter Version einfach lieber. Moderne Wörter
passen nicht unbedingt zu dieser einfachen, traditionellen Geschichte.
Leider kann ich das Buch nicht berlinken, den Verlag gibt es in der Form nicht mehr und as Buch ist nur b´noch gebraucht bei Booklooker erhältlich.
Titel: Drachengesang (Band 1 der Menolly Trilogie)
Reihe: Die Drachenreiter von Pern Band 3
Autor: Anne McCaffrey
Verlag: Bechtermünz. HC, 802 Seiten
ISBN: 9783828900836
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Achtung Datenschutz! Mit dem Abschicken des Kommentars nehme ich zur Kenntnis und bin einverstanden, dass meine Daten von Blogspot gespeichert und weiterverarbeitet werden!