08 Juni 2018

Die Toten im Schnee von Tamara Siler Jones



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Dubric  Byerly wurde von der Göttin Malanna verflucht. Seit dem Tod seiner Gattin vor 43 Jahren, für den er die Göttin verantwortlich macht, sieht er tote Menschen. Allerdings erscheinen  ihm nur die Geister von Mordopfern  und er sieht es als seine Pflicht an, diese Morde aufzuklären.
Als Kastellan von Faldorrah ist es seine Pflicht, die Bewohner in der Burg und deren Umgebung zu schützen. Er benutzt innovative Ermittlungsmethoden doch bei den Morden an verschiedenen Dienstmädchen der Burg kommt der alternde Kastellan einfach nicht weiter. Die Zahl der Opfer steigt und die Ausführung der Morde wird immer brutaler. Die jungen Frauen werden aufgeschnitten, ihre Eingeweide werden entfernt und der Mörder entnimmt die Nieren.
Von seinem Dienstherrn und der Bevölkerung unter Druck gesetzt, verdächtigt er bald den jungen Risley, einen Enkel des Königs, der Morde. Denn welchen Grund sollte es sonst geben, dass Nella, eine junge Magd, die Risley liebt, von dem Mörder verschon wird?

Kommentar:
Ich habe zuerst Band drei der Serie gelesen und war so begeistert, dass ich die beiden vorherigen Bücher gleich gekauft habe. Dubric ist kein 08/15 Held, wie man ihn oft in Fantasyromanen findet. Er ist ein alternder Mann, der alles in seinem Leben verloren hat, was ihm wichtig war. Er hat nur noch seine Arbeit und diese nimmt er sehr  ernst. Er verlangt sich und seinen Helfern alles ab und denkt nicht darüber nach, der er oft alle in Gefahr bringt. Im Gegensatz zu ihm sind seine beiden Helfer noch sehr jung. Otlee ist der Sohn eines Bäckers, der die Chance erhält, mehr aus sich zu machen. Er kann lesen und schreiben und ist eine buchstäbliche Leseratte. Mit seinen 12 Jahren ist er noch etwas zu jung für die gefährlichen Aufgaben, er führt daher das Protokoll bei Zeugenbefragungen. Ihm entgeht kein Wort der Aussagen und somit ist er Dubric eine große Hilfe. Lars ist zwei Jahre älter. Er wurde im Alter von 9 Jahren auf die Burg geschickt, um dort eine Ausbildung zu erhalten. Für ihn ist Dubric eine Vaterfigur. Lars ist aufgeweckt und intelligent, er kann gut kombinieren und er sieht Dinge, die anderen Menschen entgehen. Trotzdem mag er nicht glauben, dass Risley der Täter ist.
Natürlich klingt das Alter der beiden Helfer erschreckend jung. Man muss aber als Leser bedenken, dass es sich um eine mittelalterliche Welt handelt und das auch bei uns damals Jungens mit 14 Jahren schon als erwachsen galten.
Das Buch ist teilweise etwas verstörend, da die Opfer sehr detailliert beschrieben werden. Aber nie aus Effekthascherei sondern aus Notwendigkeit. Der Kastellan bedient sich forensischer Ermittlungsmethoden, ähnlich denen von CSI. Er untersucht Schnittwunden und Fußspuren, er sammelt Beweisstücke und befragt Zeugen. Er handelt absolut logisch, nur als er den Enkel des Königs verdächtigt, zögert er. Er hat den Thronfolger aufwachsen sehen und kennt ihn seit Jahren. Er traut ihm keine so brutalen Morde zu.
Mich hat auch dieser Roman von der ersten Seite an gepackt. Tamara Siler Jones hat hier etwas Neues geschaffen, dass sie selber forensische Fantasy nennt. Somit kommen auch Thrillerfans hier auf den Genuss.
Das Cover ist in einem dunklen Blau gehalten und zeigt zwei Schattenwesen vor einem weißen Mond, im Hintergrund die Burg. Übersetzt wurde das Buch von Michael Krug, der die Spannung der Geschichte perfekt ins Deutsche übertragen hat.
Eine spannenden, teils verstörende aber empfehlenswerte Lektüre für alle Fantasyfans, die Lust auf etwas Neues haben und von den ewig strahlenden Helden genug haben.
Reihe: Faldorrah Band 1
Autorin: Tamara Siler Jones
Verlag: Bastei Lübbe, TB, 525 Seiten
ISBN: 9783404207817

1 Kommentar:

  1. Ein kurioses Genre, aber klingt tatsächlich sehr interessant. Wird der Aspekt mit der Göttin und den Fähigkeiten noch näher aufgegriffen oder ist das eher eine einleitende Erklärung für die Gabe? Spielt die Geschichte im Mittelalter?

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