Die Hydden sind kleine, sehr höfliche
Leute, die ein wenig an die Hobbits erinnern. Allerdings spielt diese
Geschichte in der Gegenwart und ist daher leichter zu lesen und zu verstehen.
Die Hydden sind ein naturverbundenes Volk, welches neben den Menschen auf der
Erde lebt, von ihnen aber nicht bemerkt wird. Denn man muss an sie glauben um
sie zu sehen und die Menschheit hat schon lange den Glauben an Märchen, Feen
und Legenden verloren. Arthur Foale ist eine Ausnahme, er glaubt an die alten
Legenden und versucht, einen Weg in die Welt der Hydden zu finden, denn früher
konnte man ohne Probleme zwischen den Welten wechseln. Erst seit der Glaube verloren ging, schlossen
sich die Übergänge. Der Glaube Arthurs an die Legenden bringt ihn schließlich
in Kontakt mit Jack. Jack ist ein Hydden, aber ein Riesengeborener, der die
Körpergröße eines Menschen erreicht und somit in Hyddenworld nicht überleben
kann. Normalerweise werden diese Kinder nach der Geburt getötet, da sich aber
um Jack eine Prophezeiung rankt, wird er heimlich in der Welt der Menschen
ausgesetzt und Arthur und seine Frau sollen sich um ihn kümmern bis er
erwachsen ist und in die Welt der Hydden zurückkehren kann um diese
Prophezeiung zu erfüllen.
Doch es kommt anders als geplant. Gegner der Hydden,
die Jack gerettet und versteckt haben erfahren, dass er lebt und sie verüben einen Anschlag auf ihn,
in dem sie einen schweren Autounfall verursachen. Dabei überlebt Jack schwer
verletzt , der Fahrer des Autos verbrennt .
Jack rettet Katherine, der Tochter des Fahrers, das Leben. Deren
Schicksale sind nun miteinander verknüpft. Und als die Gegner von Jack
Katherine nach Hydden entführen folgt ihnen Jack um sie zu retten.
Man könnte über den Inhalt noch viel
mehr erzählen aber das wäre einfach zu umfangreich.
Die Hydden sind liebevoll gezeichnet und
charakterisiert, alleine Stort gewinnt mit seiner Art die Herzen der Leser
sofort. Er gilt als Erfinder und
schlauer Kopf und er steht Jack mit seinen verrückten Ideen und Erfindungen bei
der Suche nach Katherine mit Rat und Tat zur Seite . Es ist auch witzig
beschrieben, wie die Hydden die Erfindungen der Menschen für sich nutzen oder
für sich anpassen.
Optisch ist das Buch ein Leckerbissen. Der
Schutzumschlag ist schön gestaltet, leider verbirgt er das Grün des Frühlings,
den der eigentliche Umschlag darstellen soll.
Dass man für den Schutzumschlag dann noch rot gewählt hat ist etwas
unglücklich, erfährt man im Buch doch, das diese Farbe dem Herbst vorbehalten
ist und das dritte Buch sicher in diesem Farbton gebunden sein wird.
Ein großer Minuspunkt, den man Klett
Cotta hier wirklich vorwerfen muss, sind die viele Fehler, die in dem Buch
vorkommen. Teilweise werden Wörter oder Buchstaben vergessen, teilweise sind
Wörter redundant und auch inhaltlich stimmen einige Punkte nicht ganz. Dazu
kommt der teilweise sehr schwierige Satzbau. Da die Sprache etwas altmodisch
und poetisch ist, erschwert dieser Satzbau
das Lesen doch sehr. Es wäre interessant,
das Buch im Original zu lesen, einfach, um sehen, ob der Übersetzer hier über
das Ziel hinausgeschossen ist oder ob der Satzaufbau im Original auch so
komplex und chaotisch ist.
Fazit:
Eine schöne Geschichte, die sehr langsam
und etwas umständlich in Fahrt kommt am Ende aber doch fesseln kann. Der Wechsel der Abschnitte zwischen
Menschenwelt und Hyddenworld ist gelungen und glaubhaft und die Charaktere
überzeugen. Ich warte gespannt auf die
drei anderen Bände, denn nach der langen Einleitung hoffe ich, dass in Band zwei
bis vier dann mehr auf die Völker, deren Legenden und die Prophezeiung
eingegangen wird. Ein Buch, dass mich Stunden aus der wirklich Welt entführt
hat. Und das muss ein Buch schaffen
Titel: Der Frühling
Reihe: Hyddenworld
Autor: William Horwood
Verlag: Klett Cotta, HC, 534 Seiten
ISBN: 978-3608946383
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