Einst gab der
ehemalige Dieb Dev seinem Mentor Sethan ein Versprechen. Und ein Mann von Ehre
hält sein Versprechen, egal, was es ihn kostet.
Dev arbeitet als
Schmuggler, Vorreiter und Führer über das Weißfeuergebirge. Er lebt in Ninavel,
einer Stadt in der Wüste, die einst von einem mächtigen Magier gegründet wurde.
Sie ist Anziehungspunkt für alle Arten von Magiern, die ihre Kunst ausüben
möchen,denn in der Nachbarstadt Alathien ist die Anwendung von Magie bei
Todesstrafe verboten. Ideale Voraussetzungen für einen Schmuggler, magisch
aufgeladene Amulette über die Berge zu schmuggeln und in Alathien teuer zu
verkaufen. Dev spart seine Einnahmen, um die Tochter seines verstorbenen
Freundes frei zu kaufen. Sie gehört zu einer Kinderdiebesbande, doch es ist
abzusehen, dass sie für diese Tätigkeit bald zu groß sein wird und an ein Freudenhaus
verkauft werden wird. Um ihr dieses Schicksal zu ersparen, legt Dev jeden Cent
auf die Seite.
Durch den Betrug
seiner Partnerin verliert Dev alle seine Ersparnisse und er muss nun jeden
Auftrag annehmen, so seltsam er auch scheinen mag. Er soll einen jungen
Adeligen aus Ninavel über die Berge schmuggeln. Ob Dev nun Waren oder einen
Menschen schmuggelt ist ihm egal. Der Auftrag ist lukrativ und könnte Mellys
Rettung sein. Denn Dev erhält für diesen Auftrag genügend Geld, um sie frei zu
kaufen. Er schließt sich einer Karawane
als Vorreiter an, die über das Gebirge zieht um die ersten Waren des Jahres
nach Alathien zu bringen. Was für Gründe der junge Mann hat um aus der Stadt zu
fliehen, interessiert Dev nicht, er sieht nur die Bezahlung und unternimmt
alles, um die Mission erfolgreich zu beenden.
Bald wird er jedoch
immer mehr in die Ereignisse um den jungen Kiran verstrickt. Dem Konvoi stoßen
seltsame Dinge zu: Ungewöhnliche Wetterkapriolen, Lawinenabgänge, Stürme wie
aus dem Nichts. Selbst der dümmste Mensch beginnt zu ahnen, dass dahinter
Angriffe eines Magiers stecken. Doch womit hat der Konvoi den Angriff eines
Magiers provoziert? Dev ahnt bald, dass es mit seinem Schützling Kiran zu tun
hat.
Als Kirans Geheimnis
offenbar wird, müssen er und Dev den Konvoi verlassen und abseits der normalen
Routen einen Weg über das Gebirge finden um den Rest des Karawane zu schützen
und unschuldige Opfer zu vermeiden. Dev verrät damit seine Freunde und
Kollegen, denn als Vorreiter ist es seine Pflicht, die Karawane zu begleiten und sicher über das Gebirge zu
bringen. Er weiß, dass er von nun an ein Ausgestoßener ist und niemals mehr als
Vorreiter wird arbeiten können. Doch das Geld, das er für die Übergabe Kirans
bekommt, bedeutet die Rettung Mellys und die Erfüllung eines Versprechens, das
ist ihm der Verlust seiner Arbeit und seines Rufes Wert.
Dev gelingt es, die
Verfolger zu überlisten. Während ihrer Flucht werden die beiden
unterschiedlichen Männer so etwas wir Freunde, jeder hat Talente, die der
andere zu schätzen lernt. Als der junge Führer erkennt, dass sein Schützling in
Alathien in eine Falle läuft, entschließt er sich, menschlich zu handeln, und
Kiran zu helfen. Dabei bekommt er Unterstützung von Cara, die mit der Karawane
nun ebenfalls die Stadt hinter den Bergen erreicht hat und wissen möchte, warum
Dev Verrat an all seinen Freunden begangen hat.
Kommentar:
Ein junger Mann
zwischen Ehre und Gewissen. Auf der einen Seite das Versprechen, das er seinem
Mentor gab. Auf der anderen Seite der junge Kiran, der in eine Falle läuft und
dessen Leben bedroht wird. Hält Dev sein Versprechen gegenüber Sethan, verliert
Kiran sein Leben. Hilft er Kiran, verliert er die Einnahmen aus dem Auftrag und
Melly wird als Prostituierte enden. Keine leichte Entscheidung für einen jungen
Mann, der bis dahin eher die leichten Seiten des Lebens genossen und ein
unstetes Leben geführt hat. Die Feinde, die Kiran bedrohen, sind mächtig, Angst
einflößend und unbesiegbar. Ein Kampf David gegen Goliath. Aber Dev stellt sich
der Aufgabe, weil sein Gewissen es fordert. Er weiß, dass sein Mentor ebenso
entschieden hätte und er möchte ihm alle Ehre machen.
Im Gegensatz zu Dev,
der als Mitglied einer Kinderdiebesbande aufgewachsen ist, führte Kiran ein
wohlbehütetes Leben. Er ist naiv und leichtgläubig und glaubt an die Gleichheit
der Menschen. Obwohl Magier, sieht er die Menschen nicht als minderwertig an,
die man ohne zu fragen ausbeuten kann. Dies führt zu einem Konflikt mit seinem
Meister, welcher der schlimmsten Kaste der Magier angehört. Trotz des blutigen
Umfeldes und der arroganten Einstellung der Magier den Menschen gegenüber,
bewahrt sich Kiran seine Unschuld und verlässt lieber seinen Meister Ruslan,
als so zu werden wie er.
Zwei sehr
gegensätzliche junge Männer, die durch das Schicksal aneinander gebunden werden
und fortan einen gemeinsamen Weg beschreiten. Sicher nicht innovativ aber die
Autorin erzählt sie Geschichte sehr spannend und hat zwei sehr unterschiedliche
Protagonisten geschaffen, die dem Leser von Beginn an sympathisch sind.
Das Cover ist schön
gestaltet, leider fehlt aber ergänzendes Kartenmaterial zu der Welt und auch
ein Glossar. Mich hätte zum Beispiel interessiert, welche Arten von Magier es
gibt und über welche Kraftquellen sie verfügen. Ebenso geht die Autorin nicht
darauf ein, warum in Alanthien Magie verboten ist bzw. strenger Kontrolle
unterliegt. denn auch dort gibt es mächtige Magier, wie wir im Laufe der
Geschichte erfahren.
Das Buch endet mit
einem Cliffhanger und ich hoffe, wir müssen nicht lange auf Band zwei warten,
um zu erfahren, was aus Dev, Kiran und Cara wird.
Fazit:
Ein packendes Debut,
das den Leser von Beginn an fesselt. Etwas mehr Informationen über Alathien
wäre schön gewesen aber das wird hoffentlich in Band zwei nachgeholt.
Titel: Blutmagier
Reihe: Die Chroniken
von Ninavel
Autor: Courtney Schafer
Übersetzer: Angela
Koonen
Verlag: Bastei-Lübbe,
TB, 480 Seiten
ISBN: 978-3404207251
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