Band 3: Wächter des
Zwielichts
Drei Jahre sind
vergangen seit die Inquisition ihr
Urteil gefällt hat und Igor ins Zwielicht eingetreten ist. Damit hat er Gesers
Pläne unabsichtlich vereitelt und der Kampf zwischen dem Dunkel und dem Licht
geht weiter.
Mittlerweile haben
Swetlana und Anton eine kleine Tochter Namens Nadja, die alle Anzeichen einer
großen Anderen erkennen lässt. Swetlana hat die Nachtwache verlassen. Sie kann
es Geser nicht verzeihen, dass er ihr Schicksalsbuch umgeschrieben und sie manipuliert
hat. Sie hat schon lange vor Anton erkannt, dass auch die Lichten nicht ohne
Makel sind und das der Ehrgeiz Gesers keine Grenzen kennt. Zu viele Bauernopfer
gab es in den letzten Jahren in der Auseinandersetzung zwischen dem Leiter der
Tag- und dem Leiter der Nachtwache. Bauernopfer, die Freunde und Kollegen
waren. Sie hat Angst, dass irgendwann auch Anton und Nadja Gesers Ehrgeiz zum
Opfer fallen werden.
Eines Tages bekommen
alle drei Parteien der Anderen einen Brief,
in dem jemand behauptet, dass ein Magier einem Menschen anbietet ihn zu einem
Anderen zu machen. Nicht durch Initiierung seitens eines Vampirs oder
Tiermenschen sondern durch einfache Zauberei. Dadurch wäre der neue Andere
nicht den Trieben der niederen Anderen ausgesetzt, sondern könnte ein mächtiger
Zauberer werden. Laut Aussage der drei Führer ist das ein Ding der
Unmöglichkeit. Sie behaupten, wenn der Mensch nicht von Geburt an über
bestimmte Gene verfüge, könne er nie zu einem Anderen werden. Nur eine uralte
Legende berichtet davon, dass es einst einer mächtigen Zauberin gelungen sein,
dies zu bewerkstelligen. Sie hat angeblich ihre Kenntnisse in einem Buch
festgehalten, dem Fuaran. Doch niemand hat dieses Buch jemals gesehen noch
glauben die Anderen an die Legende.
Nichtsdestotrotz soll
Anton versuchen den Absender des Briefes ausfindig zu machen. Unterstützung
bekommt er dabei von Kolja dem Vampir und Edgar dem Inquisitor. Letztendlich
stellt sich heraus, dass alle Vorkommnisse wieder von Geser eingefädelt wurden,
was Anton sehr erbost. Er fährt zu Swetlana und Nadja aufs Land um dort einige
Tage Urlaub zu verbringen. Doch natürlich kann ein Lichter seinen Urlaub nicht
einfach nur genießen. Überall lauert das Böse. Als zwei Kinder erzählen, sie
wären im Wald einem Rudel Wölfe und einer Hexe begegnet macht sich Anton auf um
die Vorfälle zu untersuchen. Er trifft Arina, eine nicht registrierte und sehr
mächtige Hexe, die eine alte Bekannte von Geser und Sebulon ist. Sie steht auf
der Fahndungsliste der Inquisition weil sie vor über 50 Jahren eine Abmachung
gebrochen und die Anderen hintergangen hat. Anton erstattet Edgar, mit dem ihn
mittlerweile fast eine Freundschaft verbindet, Bericht. Zusammen suchen sie die Hexe auf um ihr Fragen zu den damaligen
Vorfällen zu stellen. Doch Arina flieht und hinterlässt einen unermesslichen
Schatz, das Fuaran. Der Finder des Fuaran wird ermordet und das Buch gestohlen.
Nun machen sich Lichte, Dunkle und die Inquisition auf die Suche nach diesem
Buch. Ein einmaliges Ereignis, sind die Parteien doch eher dafür bekannt, dass
sie gegeneinander integrieren. Doch das Fuaran muss gefunden werden,
entsprechen die Legenden doch der Wahrheit und das Buch birgt unfassbare
Geheimnisse.
Während Anton, Edgar
und Kolja sich auf die Suche nach dem Schatz begeben nimmt Arina Kontakt zu
Swetlana auf und die Ereignisse überschlagen sich.
Kommentar:
Hier erleben wir das
erste Mal, dass die drei Parteien der Anderen an einem Strang ziehen müssen.
Das jemand die Macht hat alle Menschen in Andere zu verwandeln und diese Macht auch
nutzt, ist für die Zauberer eine grauenhafte Vorstellung. Denn obwohl alle
immer behaupten zum Wohle der Menschen zu handeln wird doch im Laufe der
Geschichten deutlich, dass sie sich als privilegiert ansehen und die Menschen für
sie alle nur Energiespender sind. Eigentlich sind die Anderen nur Schmarotzer,
die sich auf Kosten der Menschen ernähren, bereichern und durch sie ihre Macht
gewinnen. Was bliebe denn von ihrer Überlegenheit wenn es keine Menschen sondern nur noch Andere gäbe?
Da ihre Macht nun bedroht ist schaffen sie es endlich zusammen zu agieren.
Gerade durch die Zusammenarbeit wird klar, dass die Unterschiede zwischen ihnen
nicht mehr sehr groß sind. Swetlana erkennt die Tendenz der Lichten zu
Selbstbetrug und Täuschung und steigt aus dem Spiel aus. Sie versucht auch
Nadja vor Geser zu schützen, denn sie weiß, dass dieser bereit ist alles und
jeden für seine Macht und für die Vormachtstellung der Lichten zu opfern.
Auch in diesem Buch
gibt es wieder unterhaltsame Nebenfiguren und ein dieser Figuren wird sogar zu
einem Anderen und bleibt dem Leser somit erhalten. Das bringt etwas frisches
Blut in die Geschichte, die ab Band drei doch etwas eintönig wird. Die Sicht
des Autors auf Russland und Moskau ist stets etwas kritisch aber liebevoll. Er
hat keineswegs Scheuklappen vor den Augen sondern arbeitet die aktuelle
politische Lage in seine Geschichten mit ein, was ihnen eine gewisse Tiefe und
Aktualität verleiht. Mir gefällt das sehr, man hat nicht unbedingt das Gefühl
reine Fantasy zu lesen sondern mitten einer modernen Geschichte zu stecken, die
durchaus irgendwo genau so passieren könnte.
Fazit:
Auch wenn Band drei
mittlerweile doch einige Längen hat bleibt, die Geschichte um Anton und
Swetlana spannend. Es kommen einige neue Akteure hinzu und ich verspreche, in Band
vier wird es wieder richtig spannend. Immer noch 8 von 10 Sternen
Titel: Die Wächter
Trilogie
Beinhaltet die
Bücher: Wächter der Nacht, Wächter des Tages und Wächter des Zwielichts
Autor: Sergej
Lukianenko
Verlag: Heyne TB,
Sammelband Ausgabe 2008, 1530 Seiten
ISBN:
978-3-453-53286-1
Umschlaggestaltung:
Animagic Bielefeld
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