Prolog:
Der Drachentempel in der Hauptstadt von
Dyrrach wird zerstört und die Dienerinnen des Drachengottes Ariocrast werden
brutal ermordet. Der sterbenden Hohepriesterin gelingt es noch, den Usurpator
König Agathon mit einem Fluch zu belegen.
Zwei Jahre später:
König Agathon hat sich innerhalb der
letzten Jahre zu einem der mächtigsten Herrscher der Reiche aufgeschwungen. Die
Krönung seiner Triumphe gipfelt in der Geburt eines Sohnes und Nachfolgers.
Doch nun zeigt der schreckliche Fluch der Hohepriesterin seine Wirkung. Das
Kind wird als Missgeburt geboren. In seinem Zorn und in seiner Ohnmacht gibt
der König den Befehl, das Kind zu töten, doch der Knabe wird entführt und
wächst im Geheimen auf.
Fernab von höfischen Intrigen reift der
junge Iolan in einem kleinen Fischerdorf zu einem symphytischen jungen Mann
heran. Sein ungewöhnliches Aussehen, die bei den Menschen als Mutation oder
Missgeburt angesehen wird, ist nicht zu erkennen. Der Magier Arastoth, der für
das Überleben des Thronfolgers gesorgt hat, macht die Missbildungen durch einen
Bannspruch unkenntlich. Der Magier ist eine undurchschaubare Gestalt, ein
Intrigant, dessen Pläne und Ziele im verborgenen bleiben. Iolan ist ein Pfand,
eine Waffe in den Händen des mächtigen Quon, der diese Waffe zu gegebener Zeit
strategisch einzusetzen weiß.
Als das Fischerdorf, in dem Iolan
aufwächst, überfallen und die meisten
Einwohner massakriert werden, ahnt der junge Mann nicht, dass er die Ursache
für diese Tat ist. Zusammen mit seiner
Schwester, die das Massaker ebenfalls überlebt hat und Magier Arastoth begibt
sich Iolan in die Hauptstadt, um Rache
an König Aghaton zu üben und Rechenschaft für die grausame Tat zu verlangen. Dabei merkt er nicht, wie er manipuliert und
als Spielball gegen den tyrannischen König benutzt wird.
Nach dem Überfall auf das Dorf teilt
sich die Geschichte in zwei Erzählstränge, die beide gleichbleibend spannend
erzählt werden. Iolan und Mirene sind auf dem Weg in die Hauptstadt. Ihr Bruder
Markos begibt sich mit seinem Freund Clavio zusammen auf die Suche nach den
beiden jungen Leuten und erlebt seine eigenen Abenteuer. Man darf als Leser
sehr gespannt sein, wie der Autor die unterschiedlichen Fäden weiter knüpft.
Kommentar:
Wie bei Bernd Perplies nicht anders zu
erwarten handelt es sich um den ersten Band einer neuen Reihe. Die Geschichte
gibt nicht sonderlich viel her. Ein Königskind wächst im unerkannt und in im
Unkenntnis seiner Herkunft Verborgenen auf. Der Herrscher des Landes entwickelt
sich zum Tyrannen und alle Hoffnung der politischen Gegner liegt nun auf dem
jungen Mann. Sicherlich nicht innovativ aber trotzdem sehr spannend erzählt.
Denn bei Iolan handelt es sich nicht um einen normalen jungen Mann, in ihm
stecken verborgene Kräfte, die es erst noch zu entdecken gilt. Die Frage ist:
Wie entwickelt sich ein junger Mann, der in bescheidenen Verhältnissen
aufgewachsen ist, wenn er erfährt, dass er ein Thronerbe ist? Bleibt er seiner
Heimat, seinen Zieheltern und seinen Freunden treu oder wird er selber zu einem
Tyrannen?
Mit dem Erreichen des Mannesalters
erwachen in Iolan ungewöhnliche Kräfte und er wird von seltsamen Träumen
geplagt. Er ahnt, dass diese Kräfte und Träume etwas mit seiner Herkunft zu tun
haben. Doch er hat nie nach seinen Eltern geforscht, er ist glücklich in dem
kleinen Fischerdorf, liebt seine Eltern und Geschwister und hat keine Pläne,
diesen Ort jemals zu verlassen. Zumal er sich verliebt hat und eine Familie
gründen möchte. Erst als Träume platzen und die Vergangenheit mit grausamer
Brutalität in sein Leben tritt, fängt er an, sich Gedanken über seine Herkunft
zu machen. Allerdings unterliegt er bald den täuschenden Einflüsterungen des
Magiers. Der naive junge Mann, der keine Ahnung von Politik und Intrigen hat,
ist ein leichtes Opfer für den mächtigen Mann aus Quan.
Der Autor nimmt hier eine Analogie aus
der Tierwelt. Drache gegen Löwe, jedes Tier für sich betrachtet ist ein König
unter der Tieren. Welcher Herrscher wird hier siegen? Zu Beginn scheint es
klar, doch im Laufe der Geschichte wird deutlich, dass nichts so einfach ist,
wie es scheint und ein Drache nicht so leicht zu besiegen ist.
Wie alle Bücher von Bernd Perplies ist
auch dieses Buch ein wahrer Augenschmaus, die Gestaltung des Umschlags ist
beeindruckend gut gelungen. Im inneren findet der Leser ausreichend
Kartenmaterial und ein Glossar über Land und Leute.
Fazit:
Gute Unterhaltung, durchaus lesenswert,
wenn auch der Autor das Rad sicher nicht neu erfunden hat.
8 von 10 Sternen
Titel:
Das Blut des schwarzen Löwen
Reihe: das Imperium der Drachen
Autor: Bernd Perplies
Verlag: INK, Softcover 460 Seiten
ISBVN: 978-3863960704
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