Mordecai und Penny haben es
sich auf der Burg der di' Cameron gemütlich eingerichtet und erwarten ihr
erstes Kind. Nach der Schlacht müssen Teile der Wehranlagen neu aufgebaut und
verbessert werden. Mort hat sich in der Schmiede seines Vaters eine Art Labor
eingerichtet und übt sich dort in seinen Fähigkeiten. Kleine Dinge, die den
Alltag erleichtern und den Menschen von Washbrook helfen.
Ein Wermutstropfen in dieser
entspannten und glücklichen Zeit ist das Schicksal Cyhans. Er sitzt immer noch
im Kerker der Burg Lancaster und hat geschworen, den jungen Erzmagier zu töten.
Für ihn ist die Auflösung der Bindung ein Sakrileg und widerspricht allem,
woran er glaubt. Er ist sich sicher, dass Mordecai eine Gefahr für das ganze
Land darstellt und dessen Untergang herbei führen wird. Doch so langsam kommen dem alten Ausbilder
Zweifel, ob die Werte und Traditionen, die er vertritt, nicht auf einer Lüge
aufbauen. Er kann keine Anzeichen für einen beginnenden Wahnsinn an dem jungen
Magier erkennen, allerdings ist es beunruhigend für alle Bewohner der Burg,
wenn sich Mort in der Magie verliert.
Sorgen bereitet dem jungen
Paar ihr Freund Marc. Nach dem Verrat seiner Göttin verfällt er in Depressionen und
gibt sich dem Suff hin. Mort muss für seinen Freund eine Aufgabe finden, die
ihn heraus fordert und seinen Lebensmut neu weckt.
Doch dunkle Wolken nähern
sich Washbrook. Der König kann es nicht dulden, dass der junger Graf seine Autorität in Frage stellt.
Zumal Mort als Held gilt, da er seine Ländereien und dessen Bewohner erfolgreich gegen einen Angriff
verteidigt hat. Es wurden zehntausende von Feinden vernichtet und die Invasion
gestoppt, während der König in der Hauptstadt verweilte und nichts gegen die
Angreifer unternahm. Angestachelt von
dem Lichtgott Celior, lockt König Edward den jungen Mordecai i eine Falle um
ihn endgültig zu vernichten.
Kommentar:
Auch dieser Band ist wieder
in zwei Erzählformen aufgeteilt. Mordecai beginnt mit der Geschichte und
erzählt, wie er seinen alte Freund Cyhan im Kerker besucht. Wider aller Vernunft
lässt er ihn frei und schickt ihn mit einer Botschaft zum König. Mort möchte
mit dem König Frieden schließen, braucht aber Sicherheiten für seine Familie
und die Bewohner seiner Grafschaft. Er weiß, dass der König eine Bedrohung in
ihm sieht, ist sich aber sicher, dass er jedem Angriff auf sich und seiner
Familie entgegen treten kann. Seine
Kräfte als Erzmagier geben ihm die Kraft und Sicherheit, allen Gefahren zu
trotzen. Er hat jedoch nicht damit gerechnet, dass nicht er das Ziel des ersten
Angriffs sein wird und die Lichtgötter sich auf die Seite König Edwards
stellen.
Mit dabei sind wieder Rose,
Marc und Dorian. Marc ist verzweifelt und voller Kummer. Er zieht sich vor
allen zurück und lässt niemanden an sich heran. Doch Mort findet eine Aufgabe,
die dem jungen Lancaster neuen Lebensmut gibt.
Rose und Dorian kommen sich
langsam näher, doch es liegt an Rose, die Initiative zu ergreifen, da Dorian
nicht über seinen Schatten springen kann. Während Rose dem jungen Erzmagier die
Wege in der Hauptstadt ebnet, bleibt Dorian in Washbrook um Penny und das
Ungeborene zu beschützen. Doch diesmal kann dem gewaltigen Krieger nicht einmal
eine verzauberte Rüstung helfen, er unterliegt dem Feind und fällt in die Hände
der Seelenfresser.
Zu den ersten beiden Bänden
findet hier eine deutliche Steigerung statt. Der Humor bleibt erhalten und
bringt den Leser immer wieder zum Lachen.
Mordecai hat seinen Weg gefunden und stellt sich den Herausforderungen
der Magie. Dabei bekommt er Hilfe von Moira Centyr, die ihm beweist, dass die
Erzmagier früher auch ohne Bindung durchaus in der Lage waren, mächtige Magie
zu wirken, ohne den Verstand zu verlieren. Sie erkennt Morts Potenzial und zeigt ihm, wie er die Kräfte der Erde
nutzen kann. Die Bindung reduzierte
lediglich die magischen Kräfte, ein Vorteil für die Könige, die ihre
Macht durch die Zauberer bedroht sahen. Mort sieht die Welt nun mit anderen
Augen, spürt die Erdkraft, hört den Wind und die Bäume reden. Alles auf der
Welt beinhaltet Leben und der junge Erzmagier, beginnt, dies alles zu verstehen
und kann die Kräfte der Natur nun so nutzen, wie es ihm mit der Bindung nicht
möglich war.
Am Ende des Buches bekommt
man das Gefühl dass es nicht alles gewesen sein kann. Und richtig, im
englischen Original gibt es zwei weitere Bände, die leider nicht mehr übersetzt wurden. So werden Fans verprellt. Nachdem sich die
Bände kontinuierlich gesteigert habe, kann ich mir durchaus vorstellen, dass
Band vier und fünf noch viel zu bieten haben. Zumal genug Handlungsstränge übrig
bleiben, die ausgebaut werden können.
Jürgen Langowski ist eine
spannenden und humorvolle Übersetzung gelungen, die den Flair des Originals
behalten hat. Das Cover ist den vorherigen Bänden angepasst und diesmal in
einem satten, dunklen grün gehalten. Zum Glück hat Piper hier darauf
verzichtet, dass Cover allzu plakativ abzubilden und ist dem Motto gefolgt:
Weniger ist mehr.
Ein sehr schönes Zitat in
diesem Buch, das die neu gewonnene Reife des jungen Grafen verdeutlicht,
lautet: Blinder Gehorsam ist die
Zuflucht des Narren, der Angst hat, selbst nachzudenken.
Eine ungeklärte Frage
bleibt: Warum wurde Walter Prathion nie einer Bindung unterzogen oder wenn
doch, wer ist sein Bindungspartner?
Fazit:
Man sollte die vorherigen
Bände kennen, bevor man zu diesem Buch greift. Aber alle drei Bände zusammen
ergeben eine humorvolle, spannende und unterhaltsame Geschichte mit
symphytischen Helden, die ihre Menschlichkeit nie verlieren.
8 von 10 Sternen
Titel: Der Erzmagier (the archmage unbound)
Reihe: Dunkle Götter 3
Autor: Michael Manning
Übersetzer: Jürgen Langowski
Verlag: Piper, TB, 544 Seiten
ISBN: 9783492703031
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