Die STADT
ist wie die zwei Seiten einer Medaille. Auf der einen Seite existiert die
magische Welt, bewohnt von allerlei merkwürdigen Wesen, Hexen, Zauberern und
Kriegern. Auf der anderen Seite gibt es die Stadt der Menschen, nicht anders
als Berlin, New York oder Hongkong.
Die Menschen
können die Welt der Magie nicht sehen. Nur einige besonders aufmerksame und
sensible Bewohner schaffen es, durch den Schleier und die Schatten zu sehen und
das Besondere dahinter zu erkennen. Die junge Ava ist eine dieser Personen, die
diese merkwürdigen Dinge sieht, doch
niemand glaubt ihr und sie wird in eine
psychiatrische Anstalt gesperrt. Dort
soll sie den Verlust ihrer Kinder überwinden, die angeblich direkt nach der
Geburt an plötzlichem Kindstod gestorben sind. Doch Ava ist fest davon
überzeugt, dass ihre Zwillinge von den „Anderen“ entführt wurden., doch warum,
ist ihr ein Rätsel. Als sie erkennt, dass niemand ihrer Geschichte Glauben
schenkt und sie nur aus der Klinik entlassen wird, wenn sie widerruft, schweigt
sie fortan über die Ereignisse.
Nach einem
Jahr erlangt sie ihre Freiheit wieder und begibt sich sofort auf die Suche nach
Ihren Kindern. Doch kaum wieder in Freiheit, wird Ava von einem Golem gejagt.
Der junge Krieger Fahrat rettet Ava vor dem Ungeheuer. Er, der aus der
Schattenwelt stammt, erkennt sofort die Besonderheit der jungen Frau, die ihn
als einen „Anderen“ erkennt. Gemeinsam machen sich der junge Mann aus der
Schattenwelt und die verzweifelte junge Frau auf die Suche nach den Kindern.
Dabei kommen sie einer gefährlichen Verschwörung auf die Spur, die nicht nur
ihr Leben, sondern das Leben aller Bewohner der STADT bedroht, seien es
Menschen oder andere Wesen.
Andreas
Dresen schafft es, was kaum noch ein Fantasy Autor beherrscht. Er kann auf 196
Seiten eine überzeugende, in sich abgeschlossene Fantasygeschichte
präsentieren, ohne sich in weitschweifige Landschaftsbeschreibungen oder
Kampfszenen zu verlieren.
Zwar wirk die Geschichte teilweise holprig, nichtsdestotrotz vermag sie den Leser zu fesseln und zu unterhalten.
Zwar wirk die Geschichte teilweise holprig, nichtsdestotrotz vermag sie den Leser zu fesseln und zu unterhalten.
Nur wenn man
genau hinschaut und das Leben hinterfragt, erkennt der Mensch, dass hinter
seiner Wahrnehmungsebene noch eine Dimension existiert. Für die normalen Menschen
ist die Stadt nur eine Stadt. Sie gehen arbeiten, essen, schlafen, ohne zu
ahnen, dass es noch andere Lebewesen die Stadt bevölkern: Hexen, Dämonen,
Golems, Zauberer, Schwertkämpfer und vieles mehr.
Ava, eine
junge Menschenfrau bekommt Zwillinge. Als sie erzählt, dass Wesen mit einer
Aura ihre Kinder geraubt haben, wird sie in die Psychiatrie eingewiesen. Denn
ihre Kinder sind angeblich direkt nach der Geburt verstorben. Nur allmählich
lernt die junge Frau, dass es besser
ist, ihre Beobachtungen zu verschweigen, da anscheinend nur sie diese anderen
Wesen sehen kann. Nach einem Jahr wird sie aus der Anstalt entlassen, doch
damit beginnt für sie das wahrhaftige Grauen. Ein Golem verfolgt sie und um sie
herum tauchen immer mehr Personen mit dieser Aura auf, die auch den Entführer
ihrer Kinder umgeben hat. Bald stellt sich heraus, dass Ava eine bedeutende
Rolle in dem Schicksal der Stadt spielen wird und ihre Kinder der Schlüssel zur
Befreiung aller Wesen sind, die von dem schwarzen Engel unterdrückt werden.
Fahrat, ein junger Schwertkämpfer hilft Ava bei der Suche nach ihren Kindern
und er muss bald erkennen, dass sein ganzes Leben auf Lügen aufgebaut ist. Auf
der Suche nach den Kindern erfüllt sich auch sein eigenes Schicksal. Sowohl Fahrt
als auch Ava sind Figuren, die der Leser bald mag und an deren Schicksal er
Anteil nimmt. Ava ist eine zarte, verletzliche junge Frau doch in ihr steckt
ein harter Kern. Fahrat ist uneins mit sich und seinem Schicksal, er möchte
raus aus STADT und Abenteuer erleben, wie einst sein Großvater. Doch seine
Angst vor dem Unbekannten ist zu groß. Als er Ava begegnet, die für ihre Ziel,
ihre Kinder zu finden, alles auf sich nimmt, erkennt der junge Mann, dass auch
er Wagnisse eingehen muss, um seine Träume zu verwirklichen.
Der Band ist
auf 196 Seiten (ich muss es immer wieder betonen) gefüllt mit liebenswerten,
teils skurrilen Personen und präsentiert uns eine spannende Geschichte. Ein Mix
aus Fantasy und Realismus, der durchaus gefällt und eine Abwechslung zu den
epochalen, oft nicht enden wollenden Zyklen darstellt. Dieser Band erzählt eine abgeschlossene
Feschichte, doch wir dürfen von Andreas Dresen sicher noch mehr über die STADT
und das DRAUSSE erwarten
Das Cover
zeigt die Ambivalenz der STADT sehr treffend, die Farbgebung des Cover ist
gefällig, dezent und nicht so plakativ, wie es einige Verlage oftmals lieben.
Fazit:
Ein
bescheidenes Schmuckstück, das erst auf dem zweiten Blick verrät, wie wertvoll
es eigentlich ist. Als Einstieg in das Genre sehr empfehlenswert, denn nicht
jeder Leser hat die Ausdauer für lange Serien.
Titel: Ava und die STADT des schwarzen Engels
Reihe: Ein STADT Roman
Autor: Andreas Dresen
Verlag: Acabus, TB 200 Seiten
ISBN: 978386220023
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