Die siebzehnjährige Funke hat sieben
Jahre intensivster Ausbildung auf der Insel Orin hinter sich und steht nun vor
ihrer Abschlussprüfung. Sollte sie diese bestehen, ist sie eine vollwertige
Scharim und kann in ihr Dorf und zu ihrer Familie zurückkehren um ihre verantwortungsvolle
Rolle in der Gemeinschaft einzunehmen.
Nach Abschluss der Prüfungen
erfährt sie jedoch einige Wahrheiten, die ihr ganzes Weltbild ins Wanken
bringen. Ihr wird eine Aufgabe zugeteilt, wie sie bisher kein Scharim
bewältigen musste. Doch ihr Meister ist sich sicher, dass Funke über die geeigneten
Fähigkeiten und die nötige Empathie verfügt, um die Aufgabe zu bewältigen.
Noran ist ein Auftragsmörder
aus der Löwenburger „Gilde der Nacht“. Durch sein merkwürdiges Äußeres gilt er
als Außenseiter, doch seine Talente sind unvergleichlich. Unterstützt wird er
von seinem Mentor Silvan, der mehr in dem Jungen sieht und ihn fördert.
Als Noran einen Fehler begeht,
muss er Löwenburg verlassen. Er bekommt einen noch nie da gewesenen Auftrag und
Silvan begleitet ihn.
die letzten Monate hatte ich
das Glück, einige wirklich überraschend spannende und außergewöhnliche high
fantasy Romane zu lesen, die entweder in Kleinverlagen erschienen sind oder als
Selfpublishing. Jeder dieser Romane beinhaltet Karten zu den Welten, sowie ein
Personenregister. Mittlerweile keine Selbstverständlichkeit mehr. Auch die
innere Gestaltung, gerade bei Mitrys, ist sehr schön. Die Seitenzahlen sind von
einem Schild eingefasst und auf jeder Seite gibt es oben eine kleine Ranke. Das
gefällt mir optisch sehr gut.
Funke ist eine impulsive junge
Frau, die das Herz auf dem rechten Fleck hat. Ihr Traum war es stets, endlich
die Insel Orin zu verlassen und wieder auf das Festland zurück zu kehren und
ihren Platz in der Gesellschaft einzunehmen.
Schon als sie ihre Prüfungen absolviert, merkt sie jedoch, dass dies
keine gewöhnlichen Prüfungen sind, denn sie hat eine seltsame und faszinierende
Begegnung. Trotzdem glaubt sie noch daran,
dass sie ein einfaches, vorherbestimmtes Leben führen wird. Diese Illusion wird
ihr schnell geraubt, denn auch die weitere Entwicklung in der Halle der
Offenbarungen zeigt, dass Funke nicht der Norm entspricht.
Zu Beginn hatte ich Probleme
in die Geschichte hineinzufinden, denn die ersten Kapitel sind
Selbstreflexionen der jungen Frau und mir liegt diese Erzählweise nicht. Doch
nach Abschluss ihrer Prüfung und der Offenbarung ihres Magiezweiges nimmt die
Erzählung an Fahrt auf und die Leser begeben sich zusammen mit ihr auf eine
besondere Reise. Und die Kapitel um den jungen Noran sind von Beginn an
fesselnd, was schon an seiner seltsamen Natur liegt. Obwohl er als Mensch bezeichnet wird, ist sein Äußeres für Menschen abstoßend. Seine merkwürdigen Augen und seine
außerordentlichen Sinne machen ihn zu
einem begnadeten Attentäter. Er liegt in einem stetigen Kampf mit sich selbst,
denn etwas Dunkles lauert in ihm, dass an die Oberfläche möchte.
Der Weg der beiden kreuzt sich in diesem ersten Band nicht. Doch ich bin mir sicher, dass die noch passieren wird. Der Autor erzählt seine Geschichte in langsamen, ruhigen Tönen. Er lässt seinen Charakteren Zeit sich zu entwickeln und er hat keine perfekten Menschen geschaffen, sondern stellt uns zwei junge Personen vor, die zu sich selbst finden müssen.
Beide Charaktere bekommen auf
ihrer Reise ältere und erfahrene Begleiter zur Seite gestellt. Noran wird von seinem Freund und
Mentor Silvan sowie dem Druiden Druvian begleitet. Funke von dem Bogenschützen
und Fährtenleser Ben und dem mürrischen Jäger Gotthard. Als Ausglich zu den
doch sehr jungen Helden kommt Erfahrung und Weisheit hinzu und vor allem
Druvian ist mir sehr sympathisch.
Die Geschichte wechselt
zwischen den Ereignissen in Löwenburg und der Reise von Funke, was die Spannung
hoch hält. Und der Autor hat eine wirklich faszinierende, mittelalterlich
anmutende Welt geschaffen.
Der alte Kontinent Amadal. durchtränkt
von Magie und der neue Kontinent Elise, auf dem Magie verboten ist. Einzig die
Schamanen der Darzaner dürfen Magie nutzen und das auch nur auf dem ihnen
zugewiesenen Gebiet. Sie sind es auch, die überwachen, ob dieses Verbot
eingehalten wird.
Daneben weist der Roman eine überraschende Idee auf, die mich
eher an science fiction erinnert hat, die aber ein gelungener Kniff ist. Um was
es sich handelt, verrate ich aus dramaturgischen Gründen an dieser Stelle nicht
😊
Fazit:
Ich
habe das Buch als Rezensionsexemplar angeboten bekommen und da der Verlag in
meiner alten Heimatstadt sitzt, konnte ich nicht nein sagen. Zum Glück. Eine
spannende, gut erzählte und abwechslungsreiche Geschichte, die in einer
faszinierenden Welt spielt. Eine gespaltene Welt. Wer es satt hat, immer nur
young adult oder romancy zu lesen, der wird an Mtrys seine Freude haben. Es folgt
noch ein Interview mit Florian und Silvia vom Verlag colone-storytellers. In einer Zeit, in der immer mehr gute Fantasy Verlage ihre Pforten schließen, wie
der Art Skript Phantastik Verlag oder Feder & Schwert, freut es mich, wenn jemand
der Fantasy eine Chance gibt.
Titel:
Finsternis im Blut
Reihe:
Mitrys Trilogie Band 1
Autor:
Pawel Kopijer
Verlag:
Cologne-Storytellers, TB. 416 Seiten
ISBN:
9783911363013
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