Prinzessin Narvila von Besgios wird von schurkischen Schurken entführt. Ihr Vater, König Navron, beauftragt die berüchtigte Söldnertruppe die Prinzessinnen, seine Tochter zu befreien. Mit allem hat der König gerechnet, nur nicht damit, dass seine Tochter, nach ihrer Befreiung, mit der Söldnertruppe durchbrennt. Narvila hat das Leben im Königshaus satt, dort kann sie lediglich darauf warten, mit irgendeinem bornierten Schnösel verheiratet zu werden, was sie auf keinen Fall möchte. Als sie sieht wie frei und ungezwungen und wie freundschaftlich ihre vier Retterinnen miteinander umgehen, möchte sie einfach dazugehören. Bei ihrem ersten Versuch wird sie von den Frauen fortgeschickt, aber Narvila gibt nicht auf und ihre Hartnäckigkeit macht sich bezahlt. Sie ahnt nicht, dass die Prinzessinnen nur nachgeben, weil sie stets zu fünf waren und dringend einen Ersatz für ein ehemaliges Mitglied brauchen. Doch wird Narvila diesen fünften Platz einnehmen können?
Kommentar:
Nach den beiden Büchern von
Nicolas Eames habe ich lange nicht mehr so eine verrückte Truppe erlebt und
habe lange nicht mehr bei einem Fantasyroman so herzhaft gelacht.
Narvila ist jung und naiv, sie
hat keine Vorstellung davon, wie hart das Leben als Söldnerin sein kann. Sie
hat keine Ahnung, wie man eine Waffe führt, mit Axt, Säbel oder Degen handhabt, sie
führt sich absolut ungeschickt auf und auch Selbstverteidigung zählt nicht unbedingt
zu ihren Stärken. Vor ihr liegt ein langer und steiniger Weg und es ist nicht
klar, ob diese verhätschelte junge Frau, diesen Weg meistern wird.
Aiby ist die Anführerin des
Trupps, ein Naturtalent mit der Axt. Decanra beherrscht den Umgang mit dem
Krummsäbel, Mef bevorzugt das Schwert und Cinn ist ein Naturtalent in der
Handhabung von Dolchen und eine Meisterin der waffenlosen Kampfkunst. Sie alle
versuchen, Narvila in die Grundlagen des Kampfes und der Verteidigung zu
unterrichten aber erst, als Narvila mehr aus Zufall ein Stab in die Hand
fällt, um sich gegen einen Angriff zu verteidigen, ist klar, dass ihre Waffe
der Kampfstab werden wird.
Jede der Frauen ist
tatsächlich eine Prinzessin. Der Autor wechselt zwischen Gegenwart und
Vergangenheit und eröffnet dem Lesenden nach und nach die Schicksale der sehr
unterschiedlichen Frauen. Aiby ist eine starke Anführerin, die sich von nichts
und niemandem etwas vormachen lässt, allerdings hegt sie eine Liebe zum
Alkohol. Decanra kommt aus den südlichen Ländern und trägt stets einen
Kapuzenumhang. Weder sie noch Cinn machen viele Worte. Cinn kommt aus dem hohen
Norden, ihr Schicksal hat mich am meisten erschüttert. Und wenn man Mef eines Tages totschlägt, müsste
man ihre freche Klappe extra totschlagen, denn ihr Mund scheint kaum still zu
stehen. Egal wo sie sind, kreuzt eine hübsche junge Frau ihren Weg, kann Mef
nicht an sich halten und flirtet auf Teufel komm raus.
Sie alle sind sich einig, dass
sie Zuwachs für ihre Truppe brauchen aber ist Narvila tatsächlich die richtige
Frau für diesen Job? Sie setzen ihre eine Frist bis zur größten Hochzeit des Landes,
zwischen Prinzessin Filryn und Prinz Jurova.
Die Geschichte ist einfach und
klar erzählt. Es gibt nicht viele Ausschmückungen. Wie seine Prinzessinnen, ist
der Autor sehr direkt und zielstrebig.
Ich kenne von Christian Endres
bisher nur seine Ausflüge in die Welt des Sherlock Holmes. Hier haben mich das Cover und der Klappentext
angesprochen und die begeisterten Beiträge meiner Mitblogenden. Und es wurde nicht zu viel versprochen. Warum muss erst ein Mann daherkommen,
um so eine Frauenpower abzuliefern? Schlagfertig, originell, kämpferisch und
treu bis in den Tod. Dem Schicksal trotzend und den Männern den Mittelfinger zeigend.
Das Buch ist nichts für zarte Gemüter, denn die Frauen bedienen sich gerne der
Gossensprache und Kraftausdrücke sind die Regel.
Ich lese gerade ein anders
Buch, in dem vorab 29!!!! Content Notes von A – Z aufgelistet sind. Das hat sich Christian
Endres geschenkt. Wer bei dem Klappentext und dem Cover nicht ahnt, was auf
ihn/sie zukommt, der hat nicht aufgepasst. Es wird geflucht, gehurt, zerstückelt,
gefoltert, gemordet, es ist also kein Buch für zarte Seelen. Aber hey, es ist (low)
fantasy und keine romancy. Zarte Seelchen sollten tunlichst die Finger von
diesem Roman lassen.
Fazit:
Männer nehmt euch in Acht,
hier kommt geballte Frauenpower. Das Buch macht Spaß und hat bei mir für gute
Laune gesorgt. In einer Welt, in der mittlerweile jedes Wort auf die Goldwaage
gelegt wird, ist ein so politisch unkorrekter Roman voller Klischees einfach
etwas Herrliches.
Titel: Fünf gegen die Finsternis
Reihe: Die Prinzessinnen
Autor: Christian Endres
Verlag: Cross Cult, TB, 486
Seiten
ISBN: 9773986663056
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