24 Februar 2024

Der Drachenkämpfer von Sarkkhan von Jane Yolen

Austar IV war einst eine Strafkolonie. Statt die Gefangenen weiter in eine Zelle zu stecken, wurden sie auf einen weit entfernten und unwirtlichen Planeten deportiert und dort ihrem Schicksal überlassen. Doch die Stärksten von ihnen überlebten und es entwickelte sich eine Zivilisation. In diese Zivilisation integriert wurden die Drachen, die ursprünglichen Bewohner des Planeten. Sie wurden von den Menschen eingefangen, unterworfen und gezähmt und werden heute in den Drachenarenen in den Kampf geführt, wie einst die Gladiatoren auf der Erde. Es gibt Herren und Knechte. Jeder Knecht trägt einen Beutel, den es zu füllen gilt. Und wenn dieser Beutel gefüllt ist, kann man sich aus der Knechtschaft freikaufen und ein Herr werden. 
Jakkins Vater stirbt bei einem Angriff eines wilden Drachen und seine Mutter musste ihren Sohn und sich in die Knechtschaft verkaufen um zu überleben. Seitdem ist es Jakkins Traum, einen eigenen Drachen zu besitzen, einen Kampfdrachen, den er in den Arenen antreten lassen kann, um so seinen Beutel zu füllen.
Und das unglaubliche gelingt. Jakkin stiehlt ein Ei und in einer abgelegenen Oase zieht er diesen Drachen auf. Doch Herzblut ist bald mehr für Jakkin als ein Drache. Akki, ein Mädchen, das ebenfalls auf der Drachenfarm lebt, auf der Jakkin als Knecht arbeitet, kommt hinter das Geheimnis des Jungen. Doch statt ihn zu verraten, hilft sie ihm, den Drachen zu erziehen, sie bringt ihm Bücher über Drachenpflege und Drachenzucht und bald ist Herzblut bereit für ihren ersten Kampf.
 
Kommentar:
Das Buch besteht aus den drei Romanen Drachenblut, Herzblut und die Drachenbotschaft. Es lag sicher zehn Jahre auf meinem SUB, warum auch immer. Denn ich liebe Drachen und dieses Buch hält alles, was es verspricht.
Es handelt sich um Fictionfantasy. Auch wenn die Geschichte auf einem entfernten Planeten spielt und eine Föderation eine große Rolle spielt, überwiegen doch die Fantasyelemente. Es gibt riesige Drachenfarmen, auf denen die Drachen gezüchtet werden. Nach jedem Schlüpfen werden die Schlüpflinge geprüft. Einige werden als Zierdrachen verkauft, einige landen in den Garküchen aber die besten werden als Kämpfer ausgebildet. Jakkin zeigt ein großes Talent im Umgang mit den Drachen, das fällt auch seinem Herrn Sarkkhan auf. Einst ebenfalls ein Knecht, worauf die beiden K in seinem Namen hinweisen, ist er nun einer der erfolgreichsten Drachenzüchter von Austar IV.
Es ist eine harte und brutale Welt, im Laufe der Geschichte erfährt der Leser, wie grausam die Häftlinge behandelt wurden, ehe sie deportiert wurden. Austar IV steht alleine, es gehört nicht der Föderation an, wie so viele andere Planeten. Viele Einwohner möchten ihre Unabhängigkeit bewahren, dann gibt es Menschen, die das Herren/Knecht System stürzen möchten und wieder andere, die sich der Föderation anschließen möchten, um in den Genuss ihrer Vorteile zu kommen. Die da wären: Freies Reisen auf andere Planeten, Handel und oder eigene Schiffe.
Jakkin und Akki werden in diese politischen Auseinandersetzungen hineingezogen, obwohl sie nichts anderes möchten, als mit Herzblut von Arena zu Arena zu ziehen und Kämpfe zu gewinnen.
Die Verbindung zwischen Menschen und Drachen ist tief, einige Trainer können die Gedankengänge der Drachen verstehen. Diese Gedanken drücken die Drachen in Form von Farben aus, ein wallendes Rot für ein Glücksgefühl, schwarze für eine drohende Gefahr, Es gibt so viele Nuancen und Schattierungen, dass die Botschaften klar und deutlich zu interpretiert werden können. Und die Verbindung zwischen Jakkin und Herzblut ist besonders intensiv, hat er sie doch alleine großgezogen und sie  mit seinem Blut geheilt.
Über den Inhalt kann ich nicht mehr verraten, alle drei Bände gehen nahtlos ineinander über und bauen aufeinander auf. Der erste Band konzentriert sich auf den Diebstahl und die Aufzucht des Drachen sowie das Leben auf einer Farm und die dortigen kleinen Intrigen. Im zweiten Band verlässt Jakkin erstmals die Farm um Herzblut in einem Kampf antreten zu lassen und langsam erkennt er, dass die Welt größer und komplizierter ist als er gedacht hat. Und als Akki verschwindet, setzt er alles daran, seine Freundin zu finden. Dabei wird er in die politischen Intrigen hineingezogen, von denen er nichts versteht. Er ist ein naiver Farmjunge und muss erkennen, dass jeder nur versucht ihn auszunutzen und für seine Ziele einzuspannen. Im Laufe der Geschichte machen die beiden jungen Menschen eine unglaubliche Entwicklung durch und müssen sich letztendlich entscheiden, welchen Weg sie einschlagen wollen. Es ist eine glaubhafte Entwicklung, die sich auf knapp 1000 Seiten hinzieht.  Die Autorin übereilt nichts, zieht aber auch nichts in die Länge und es gibt zum Beginn der Folgebände keine langatmigen oder ausschweifenden Wiederholungen. Das Tempo steigert sich langsam aber stetig.
Ich habe den wunderschönen Sammelband mit Farbschnitt bekommen, das gab es auch schon 2006.
 
Fazit:
Ein Buch, das zu lange auf dem SUB gelegen hat. Eine schöne Drachengeschichte mit Drachen, die man ins Herz schließt. Und über die Entwicklung zweier junger Menschen, die für sich entscheiden müssen, was ihnen am wichtigsten im Leben ist.
 
Titel: Drachenblut, Herzblut, Drachenbotschaft
Reihe: Der Drachenkämpfer von Sarkkhan
Autorin: Jane Yolen
Verlag: Belz&Gelberg, TB, 936 Seiten
ISBN: 9783407740175

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