Austar IV war einst eine
Strafkolonie. Statt die Gefangenen weiter in eine Zelle zu stecken, wurden sie
auf einen weit entfernten und unwirtlichen Planeten deportiert und dort ihrem
Schicksal überlassen. Doch die Stärksten von ihnen überlebten und es
entwickelte sich eine Zivilisation. In diese Zivilisation integriert wurden die
Drachen, die ursprünglichen Bewohner des Planeten. Sie wurden von den Menschen
eingefangen, unterworfen und gezähmt und werden heute in den Drachenarenen in
den Kampf geführt, wie einst die Gladiatoren auf der Erde. Es gibt Herren und Knechte.
Jeder Knecht trägt einen Beutel, den es zu füllen gilt. Und wenn dieser Beutel
gefüllt ist, kann man sich aus der Knechtschaft freikaufen und ein Herr werden.
Jakkins Vater stirbt bei einem Angriff eines wilden Drachen und seine Mutter
musste ihren Sohn und sich in die Knechtschaft verkaufen um zu überleben.
Seitdem ist es Jakkins Traum, einen eigenen Drachen zu besitzen, einen
Kampfdrachen, den er in den Arenen antreten lassen kann, um so seinen Beutel zu
füllen.
Und das unglaubliche gelingt.
Jakkin stiehlt ein Ei und in einer abgelegenen Oase zieht er diesen Drachen auf.
Doch Herzblut ist bald mehr für Jakkin als ein Drache. Akki, ein Mädchen, das
ebenfalls auf der Drachenfarm lebt, auf der Jakkin als Knecht arbeitet, kommt
hinter das Geheimnis des Jungen. Doch statt ihn zu verraten, hilft sie ihm, den
Drachen zu erziehen, sie bringt ihm Bücher über Drachenpflege und Drachenzucht
und bald ist Herzblut bereit für ihren ersten Kampf.
Kommentar:
Das Buch besteht aus den drei
Romanen Drachenblut, Herzblut und die Drachenbotschaft. Es lag sicher zehn
Jahre auf meinem SUB, warum auch immer. Denn ich liebe Drachen und dieses Buch
hält alles, was es verspricht.
Es handelt sich um
Fictionfantasy. Auch wenn die Geschichte auf einem entfernten Planeten spielt
und eine Föderation eine große Rolle spielt, überwiegen doch die
Fantasyelemente. Es gibt riesige Drachenfarmen, auf denen die Drachen gezüchtet
werden. Nach jedem Schlüpfen werden die Schlüpflinge geprüft. Einige werden als
Zierdrachen verkauft, einige landen in den Garküchen aber die besten werden als
Kämpfer ausgebildet. Jakkin zeigt ein großes Talent im Umgang mit den Drachen,
das fällt auch seinem Herrn Sarkkhan auf. Einst ebenfalls ein Knecht, worauf
die beiden K in seinem Namen hinweisen, ist er nun einer der erfolgreichsten
Drachenzüchter von Austar IV.
Es ist eine harte und brutale
Welt, im Laufe der Geschichte erfährt der Leser, wie grausam die Häftlinge
behandelt wurden, ehe sie deportiert wurden. Austar IV steht alleine, es gehört
nicht der Föderation an, wie so viele andere Planeten. Viele Einwohner möchten
ihre Unabhängigkeit bewahren, dann gibt es Menschen, die das Herren/Knecht
System stürzen möchten und wieder andere, die sich der Föderation anschließen
möchten, um in den Genuss ihrer Vorteile zu kommen. Die da wären: Freies Reisen
auf andere Planeten, Handel und oder eigene Schiffe.
Jakkin und Akki werden in
diese politischen Auseinandersetzungen hineingezogen, obwohl sie nichts anderes
möchten, als mit Herzblut von Arena zu Arena zu ziehen und Kämpfe zu gewinnen.
Die Verbindung zwischen
Menschen und Drachen ist tief, einige Trainer können die Gedankengänge der
Drachen verstehen. Diese Gedanken drücken die Drachen in Form von Farben aus,
ein wallendes Rot für ein Glücksgefühl, schwarze für eine drohende Gefahr, Es
gibt so viele Nuancen und Schattierungen, dass die Botschaften klar und
deutlich zu interpretiert werden können. Und die Verbindung zwischen Jakkin und
Herzblut ist besonders intensiv, hat er sie doch alleine großgezogen und
sie mit seinem Blut geheilt.
Über den Inhalt kann ich nicht
mehr verraten, alle drei Bände gehen nahtlos ineinander über und bauen
aufeinander auf. Der erste Band konzentriert sich auf den Diebstahl und die
Aufzucht des Drachen sowie das Leben auf einer Farm und die dortigen kleinen
Intrigen. Im zweiten Band verlässt Jakkin erstmals die Farm um Herzblut in
einem Kampf antreten zu lassen und langsam erkennt er, dass die Welt größer und
komplizierter ist als er gedacht hat. Und als Akki verschwindet, setzt er alles
daran, seine Freundin zu finden. Dabei wird er in die politischen Intrigen
hineingezogen, von denen er nichts versteht. Er ist ein naiver Farmjunge und
muss erkennen, dass jeder nur versucht ihn auszunutzen und für seine Ziele
einzuspannen. Im Laufe der Geschichte machen die beiden jungen Menschen eine
unglaubliche Entwicklung durch und müssen sich letztendlich entscheiden,
welchen Weg sie einschlagen wollen. Es ist eine glaubhafte Entwicklung, die
sich auf knapp 1000 Seiten hinzieht. Die
Autorin übereilt nichts, zieht aber auch nichts in die Länge und es gibt zum
Beginn der Folgebände keine langatmigen oder ausschweifenden Wiederholungen.
Das Tempo steigert sich langsam aber stetig.
Ich habe den wunderschönen
Sammelband mit Farbschnitt bekommen, das gab es auch schon 2006.
Fazit:
Ein Buch, das zu lange auf dem
SUB gelegen hat. Eine schöne Drachengeschichte mit Drachen, die man ins Herz
schließt. Und über die Entwicklung zweier junger Menschen, die für sich
entscheiden müssen, was ihnen am wichtigsten im Leben ist.
Titel: Drachenblut, Herzblut,
Drachenbotschaft
Reihe: Der Drachenkämpfer von Sarkkhan
Autorin: Jane Yolen
Verlag: Belz&Gelberg, TB,
936 Seiten
ISBN: 9783407740175
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