21 März 2021

Anouk - ein toter Djinn kommt selten allein von Isa Theobald

Anouk ist ein Sukkubus, ein Wesen, das seine Kraft aus sexueller Energie zieht. Menschen sind zu schwach, um diese Energien auszuhalten, daher muss sie sich an stärkere Wesen halten, um Kraft zu tanken. Vampire oder Gargoyles zum Beispiel. Dumm nur, dass der menschliche Ermittler Kian O'Brian eine so starke Wirkung auf sie hat.
 
Sie trifft ihn an einem Mordschauplatz. Ein Djinn wurde auf besonders brutale Weise ermordet und sowohl Anouk als auch die weltliche Polizei ermitteln. Außer einigen Verbindungsleuten ist den Menschen nicht bekannt, dass noch andere Wesen auf der Erde existieren, so hält auch Kian Anouk zunächst lediglich für eine attraktive, taffe Ermittlerin. Als er hinter das Geheimnis der Dämonin kommt, steht sein Leben auf dem Spiel und Anouk unternimmt alles, um Kian zu beschützen. Das macht sie jedoch angreifbar für ihre Feinde und davon hat sie mehr als genug. 
Kann Anouk den Mörder des Djinn finden und Kian aus der Schusslinie halten? 
 
Kommentar: 
Eigentlich kann man den Inhalt des Buches schlecht zusammen fassen, denn viele Teilaspekte spielen eine große Rolle. Ich habe mir das Buch gekauft, weil mich der Klappentext angesprochen hat und ein Sukkubus als Ermittlerin mal eine wirklich innovative Idee ist. Ich habe schon einige gute Romane mit außergewöhnlichen Ermittlern gelesen unter anderem die »divine chronicles« oder die »Hunt Chroniken« und dieses Buch braucht sich dahinter nicht zu verstecken. 
Es ist erfrischend humorvoll und steckt voller aktueller Pop Kultur, was ich persönlich sehr mag. Und da ich gerade erst drei Staffeln der Serie »legends of tomorrow« geschaut habe, hatte ich hier während des Lesens stets das Gesicht von John Constantine vor Augen, dessen Namensvetter in dieser Geschichte ebenfalls ein Magier ist. 
Jedes Kapitel hat als Überschrift einen Songtitel, die sehr gut zu der Geschichte passen. Einige kannte ich, in einige habe ich hineingehört, so hat Isa Theobald es geschafft, dass ich mich sehr intensiv mit dem Buch und der Erzählung befasse. 
Anouk ist eine sehr ambivalente Figur. Warum sie ihre Heimat verlassen hat und auf der Erde lebt, kommt nicht eindeutig heraus, man ahnt es als Leser aber schon etwas. Unter den nichtmenschlichen Völkern, die auf er Erde leben, hat sie einen gewissen Ruf. Sicher nicht ganz unverdient, denn sie ist sehr direkt und kompromisslos, zeigt aber auch Gefühle und Verständnis, wie die Episode mit dem Vampir Will zeigt. Als Leser mag man sie und auch die anderen Figuren, die sich in diesem Roman tummeln, haben mich angesprochen und überzeugt. Da ist der Vampire Etienne, mit dem Anouk eine seltsame Partnerschaft führt. Er gibt ihr die nötige Energie zum überleben, sie gibt ihm ihr Blut, dass für Vampire einen besonderen Reiz hat. Und der Magier Constantine »für Arme«, den eine Art Hassliebe mit Anouk verbindet. Mehr als einmal hat sie ihn bloßgestellt und beleidigt aber in diesem Fall müssen sie zusammen arbeiten, um den Mörder des Djinn zu finden. 
Auf der Welt tummeln sich Wesen, die wir aus 1001 kennen ebenso wie Gestalten aus der phantastischen Literatur und alles passt perfekt zusammen. Die Autorin hat es geschafft, alle diese Teilelemente mit modernen Popkultur zu verbinden und einen amüsanten, unterhaltsamen und spannenden Roman daraus zu gestalten. Ich habe sicher nicht alle Anspielungen verstanden aber das man aus der Serie »Vikings« lernen kann, wie man einen Blutadler anwendet und umsetzt oder Anouk sich einen Namen wie »Clarice« gibt, habe sogar ich zuordnen können. 
Isa Theobald verfügt über einen flüssigen, saloppen Schreibstil und die Symbiose aus Sprache und Inhalt ist perfekt und macht süchtig. Ich bin sehr gespannt auf weitere Abenteuer von Anouk, Etienne, Kian und John. 
Die Geschichte ist in sich abgeschlossen aber sie verspricht mehr und ich hoffe, sie ist der Auftakt zu einer außergewöhnlichen Reihe. Für LeserInnen mit sanftem Gemüt ist dieses Buch sicher nicht geeignet. Aonuk ist ein Sukkubus, der von sexueller Energie lebt und dementsprechend sie die Sexszenen durchaus sehr heftig aber stets passend und nicht reißerisch. 
Teilweise geht es sehr brutal zu und man versteht oft den Spruch der Dämonin: »Menschen machen immer alles so kompliziert« oder auch »Menschen sind so zerbrechlich« 
Obwohl diese Geschichte einzigartig ist habe ich oft an »Grimm« oder auch »Lucifer» denken müssen und habe mir Anouk ähnlich sexy wie »Maze/Mazikeen« vorgestellt, nur mit roten Haaren.
 
Fazit: 
eine faszinierende Mischung aus Popkultur und spannenden Ideen, zusammengewürfelt zu einem unterhaltsamen Roman, der den Leser  von der ersten Seite an fesselt. Eine neue, aufgeschlossene und moderne Riege von AutorInnen betritt die Bühne, die dem Gerne Fantasy eine neue Facette hinzufügen. Mehr davon!
 
Titel: Ein toter Djinn kommt selten allein 
Reihe: Anouk 
Autor: Isa Theobald 
Verlag: Selfpublishing, TB, 237 Seiten 
ISBN: 9798575377368

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