Malden hat sich in
Cutbills Diebesgilde einen Namen gemacht. Aus unerfindlichen Gründen mag der
Herr der Diebe diesen jungen, frechen und respektlosen Dieb und fördert ihn.
Das gute Leben ändert sich für Malden, als ein Assassine ihm nach dem Leben trachtet.
Irgendwann muss sich der Dieb einen unerbittlichen Feind gemacht haben, der nun
seinen Tod will.
Also begleitet Malden
den Ritter Croy und die Magierin Cythera auf eine gefährliche Reise. Für den
Dieb ein Abenteuer, da er die freie Stadt Ness in seinem bisherigen Leben noch
nie verlassen hat.
Sir Croy trägt ein
magisches Schwert, das dazu erschaffen wurde Dämonen zu töten. Der Barbar
Mörget erschein in Ness und bittet den Ritter um Hilfe. Denn Mörget hat einen
Dämon gesehen und braucht Hilfe bei dessen Vernichtung. Auch Mörget trägt eines
der Ancient Baldes und so ist es für Sir Croy eine Ehre und eine Pflicht,
seinem Schwertbruder zu helfen. Sehr zum Erstaunen aller, begleitet auch der
Zwerg Slag sie auf dieser Mission. Denn der Dämon wurden in einer uralten
Zwergenfestung gesichtet, die viele Geheimnisse birgt und unter Menschen wie
Zwergen sehr verrufen ist.
Kommentar:
Was wirklich selten
passiert und umso erfreulicher ist: Band zwei gefällt mir tatsächlich noch
besser als Band eins. Mit dem Barbar Mörget und dem Zwerg Slag betreten zwei
Charaktere die Bühne, die der Geschichte enorm Fahrt verleihen. Bei einem Zwerg
ist ein Satz ohne ein, zwei deftige Flüche einfach nicht denkbar. Und auch der
Barbar verfügt keinesfalls über eine so edle und ritterliche Sprache wie Sir
Croy. Eigentlich wollten der Ritter und Cythera den Bund der Ehe eingehen, als
der Barbar die Zeremonie rüde unterbricht. Sehr zur Freude von Malden, der die
Hoffnung hegt, das Herz der Magierin zu gewinnen. Er ist sich sicher, dass sie
insgeheim Gefühle für ihn hegt, dies aber nicht zugeben möchte, da sie dem
Ritter ein Eheversprechen gegeben hat. Die Reise ist lang und bietet sicher
viele Gelegenheiten sich von seiner besten Seiten zu zeigen. Womit der Dieb
nicht gerechnet hat, ist die Angst vor der Weite und dem blauen Himmel, die ihn
befällt. Er ist ein Stadtkind und in den verwinkelten Gassen von Ness
aufgewachsen. Dunkle Straßen und düstere Ecken sind sein Zuhause, das Land ohne
sichtbare Grenzen bedrückt ihn. Keine Schlupfwinkel, keine
Versteckmöglichkeiten und immer helles Licht, damit kann er nicht umgehen.
Erst als sie die Berge
erreichen und die alte Stadt betreten, fühlt sich der Dieb wieder wohl.
Mit Mörget taucht in
dieser Geschichte ein drittes Schwert auf.
Dawnbringer, das in einem unheimlichen Licht erstrahlt, wenn es auf
einen Gegner trifft und ihn somit blendet. Und mit ihm gewinnt die Geschichte
auch an Fahrt und sein direkter, unverfälschter Humor bringen den Leser oft zum
Lachen. Er ist das genaue Gegenteil von Sir Croy, der alle positiven
Eigenschaften des Rittertums in sich vereint und sich einer sehr höfischen
Sprache bedient. Die Derbheit und Direktheit des Barbaren verunsichern den
Ritter aber da er in allem stets das Positive sieht, glaubt er an die Ehrenhaftigkeit
seines Schwertbruders.
Hier ein kleines
Beispiel eines Dialogs zwischen den beiden unterschiedlichen Männern.
„Mörget“, sagte Sir
Croy, „ich glaube, es ist Zeit für einen Rückzug. „
„In meiner Heimat gibt
es dieses Wort nicht,“ erwiderte der Barbar.“ Dann kratzte er sich am
Kopf.“Glücklicherweise sprechen wir deine Sprache.“
Während der Ritter
immer mit seinem Schwert Ghostcutter kämpft, hat Mörget stets auch seine Axt
dabei. Und was ihnen in den Tunneln unter dem Berg begegnet erfordert den
Einsatz einer Axt. Die Tunnel sind nicht so verlassen wie die Gefährten gedacht
haben. Und sie sind auch nicht die Einzigen, die auf einer Mission in diesen
Tunneln unterwegs sind. Nicht umsonst waren die Wege Jahrhunderte lang
verschlossen. Sie bergen zu viele Geheimnisse der Zwerge und natürlich möchten
diese vermeiden, dass die Menschen sie erfahren. Die Vergangeheit ist bei
weitem nicht so ruhmreich, wie sie immer erzählt wird. Die Sieger schreiben die
Geschichte doch was ist, wenn plötzlich Teilnehmer des Krieges auftauchen, die
eine ganz andere Geschichte erzählen?
Andreas Decker hat das
Buch wirklich sehr gut übersetzt, es ist an Spannung kaum zu überbieten. Ich
lese mittlerweile den dritten Band und kann sagen, dass sich die Ereignisse
weiterhin überschlagen.
Kann diese Truppe aus
einem ehrenhaften Ritter, einem ungeschliffenen Barbaren, einem geschickten
Dieb, einer Magierein und einem Zwerg den Gefahren trotzen, die dieser Berg für
sie bereit hält? Können diese unterschiedlichen Wesen im Angesicht der
Offenbarungen zusammenhalten? Ehre, Pflicht, Freundschaft, was sie sind noch
Wert, wenn sich die ganze Vergangenheit als Lüge herausstellt?
In diesem Band kommt
wirklich keine Minute Langeweile auf und eine Überraschung folgt der nächsten.
Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet und besitzen eine ungewöhnliche
Tiefe. Der Weltenaufbau ist gut durchdacht du passt zu einem High Fantasy
Roman. Gerade der Mix aus mittelalterlichem Rittertum und Fantasy macht hier
die Besonderheit aus.
Mir hat der Roman sehr
viel Spaß gemacht. Malden ist echt eine Nummer für sich und seine Waffe ist
seine Zunge. Er kann sich aus fast jeder Situation herausreden und wenn das nicht
mehr geht, verschwindet er wieselflink. Ich mag solche Antihelden und ich bin
gespannt, ob er das Herz der Magierin noch für sich gewinnen kann.
Und ein, das ist kein
Liebesroman sondern eine phantastische, aberwitzige und spannende Abenteuergeschichte.
Titel: Das Grab der
Elfen
Reihe: Ancient Blades
Autor: David Chandler
Verlag: Piper, TB, 528
Seiten
ISBN: 9783492269940
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