17 August 2019

Retromorphia, Pforte zur gläsernen Nacht Buch 3 und 4 von Claus M.Schwarz


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Taimen und seine Gefährten begeben sich in die Stadt Uthatwen, um mehr über die Vergangenheit des jungen Mannes zu erfahren. Es ist die Stadt des Wissens und der Forschung, viele Mentalogen und freie Pioniere lassen sich dort nieder, um mehr über die Welt und die Zeit vor dem großen Feuer zu lernen. Obwohl der Auftrag anders lautete, bleiben die Totentänzerin Lecta, der Schwertläufer Osman und der Pionier Hernan an Taimens Seite. Denn auch sie sind neugierig zu erfahren, was es mit dem jungen Mann auf sich hat, von dem die Kirche sagt, dass er der vierte Stigmat sein soll. Als sich Taimen seiner Bestimmung nicht fügt hetzt ihm die Kirche die Inquisition auf den Hals. Aber nicht nur diese versucht, des jungen Mannes habhaft zu werden. Auch das Reformatorium hetzt ihm Schergen auf den Hals. Sie wissen, dass Taimen das Trachotemen mit sich führt, ein geheimnisvolles Buch, das große Geheimnisse birgt.


Obwohl Taimen in der Stadt viele Geheimnisse erfährt, ist sie nicht das Ende seiner Reise. Kelvin Kavarasi, ein Mentalloge und Vorsteher der Akademie schließt sich den Gefährten auf ihrem weiteren Weg an, der sie in die Grenzstadt Dreshak führt.
Kommentar:
Während Band eins zu Beginn etwas schwierig zu lesen war, hat mich Band zwei dann von der ersten Seite an gepackt. Man merkt sofort, dass alle drei Bücher eine einzige Geschichte beinhalten, es ist alles aus einem Guss. Es gibt keine Wiederholungen und nur wenige Rückblicke. Der Autor fährt ein sehr hohes Tempo auf und dieses Mal gibt es nicht so viele wechselnde Szenarien. Band zwei sollte man nicht eigenständig lesen, Vorkenntnisse sind erforderlich.  
Ich bin ein Fan von dicken Büchern und sehr detaillierten Beschreibungen. Daher habe ich zwar Anmerkungen, die aber nicht als Kritik aufgefasst werden sollten. Denn viele Leser mögen ausufernde Beschreibungen nicht so wie ich.
Mir hat bei den Begleitcharakteren etwas die Tiefe gefehlt. Wir erfahren weder etwas über die Vergangenheit von Daphne, noch von Osman, Hernan oder Lecta. Das habe ich persönlich als sehr schade empfunden. Natürlich dreht sich hier alles um Taimen aber da seine Freunde sich mit ihm zusammen in Gefahr begeben und ihr Leben riskieren, hätte ich mich hier über mehr  Hintergrundinformation gefreut. Desgleichen hat mich verwundert, dass die Nostalgiter im weiteren Verlauf keine Rolle mehr spielen. In Band eins sind sie ja ein Teil von Harkas Lebensgeschichte und ich fand sie sehr interessant und ausbaufähig.
Überhaupt hat mir das Weltensetting hier sehr gut gefallen. Über 4000 Jahre nach dem großen Feuer hat sich eine Welt entwickelt, in der sich Bruchstücke der Vergangenheit finden aber vieles neu entdeckt wird. Das Reformatorium verfügt über die fortschrittlichsten Waffen ihr  politisches System erinnert ein wenig an den Kommunismus. Niemand weiß, wie das große Feuer entstand und alles vernichtete. Lehren wurde allerdings keine aus der Zerstörung gezogen, es herrscht überall Krieg, es fehlt nur ein Funke, um abermals alles zu vernichten. Die Kirche möchte Taimen für ihre eigenen Zwecke einspannen, das Reformatorium ist ebenfalls auf der Suche nach dem Mann ohne Erinnerung und sie über weitaus bessere Möglichkeiten  jemanden aufzuspüren.
In Uthatwen kommen die Reisenden ein wenig zur Ruhe. Hernan ist vor Freude außer sich, als er die Möglichkeiten zur Forschung dort sieht. Ihm wird sogar ein fester Platz an der Akademie angeboten. Lecta forscht in alten Büchern nach Berichten über die Totentänzer und nach neuen Sprüchen und Taimen versucht, seinen Vater aufzuspüren.  Daphne und Osman behagt die Untätigkeit allerdings nicht. Als die Freunde merken, dass man sie vom Leiter der Akademie, Kelvin Kavarsi, fernhält, versuchen sie, eigenmächtig Kontakt zu diesem berühmten Gelehrten aufzunehmen. Taimen hofft, dass Kelvin sein Vater ist und ihm endlich mehr über seine Vergangenheit erzählen kann.
Sprachlich kann man hier nicht meckern, Claus M. Schwarz beherrscht das Medium Sprache hervorragend und die Geschichte ist sehr spannend aufgebaut. Normalerweise ist es ja eher so, dass ein Band zwei das Niveau nicht mehr halten kann, hier ist das Gegenteil der Fall. Wobei ich für mich sagen muss, ich betrachte die drei Bände als ein einziges Buch und mir persönlich hätte ein dicker Band besser gefallen als  drei dünne Ausgaben. Aber das ist Geschmackssache und absolut subjektiv.
Was mein Freund reklamiert hat, was mir nicht so aufgefallen ist, ist die Farbgebung der Cover. Schwarze Schrift auf grünem Cover  und schwarze Schrift auf blauem Cover  hebt sich nicht so gut hervor  und er hatte Mühe, den Klappentext zu lesen.
Das sind aber kleine Mängel, die nichts mit dem hervorragenden Inhalt zu tun haben. Wer einmal über den Tellerrand schauen mag und von den Mainstream Geschichten genervt ist, der findet hier ein Kleinod, das sich zu lesen lohnt. Ein tolles Setting, verschiedene Völker mit unterschiedlicher Politik und Geschichte. Sogar die Maßeinheiten sind anders. Am Ende von Band drei (was mich auch veranlasst hat anzunehmen, dass es eigentlich ein dickes Buch ist) gibt es dann auch eins ehr ausführliches Glossar.
Wer nun meint, dass meine Rezension sehr ambivalent ist, der hat recht. Doch es spricht für das Buch, denn es kommt keine Langeweile auf und an einigen Stellen wünscht man sich eben mehr Input. Da wird sicher noch etwas kommen.
Titel: Drittes Buch-Inkubation/Konduktor, viertes Buch: Die Lehre vom Krieg
Reihe: Retromorphia- die Pforte zur gläsernen Nacht
Verlag: Selfpublishing, TB, 227 Seiten
ISBN: 9781795478656

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