Taimen und seine Gefährten begeben sich
in die Stadt Uthatwen, um mehr über die Vergangenheit des jungen Mannes zu
erfahren. Es ist die Stadt des Wissens und der Forschung, viele Mentalogen und
freie Pioniere lassen sich dort nieder, um mehr über die Welt und die Zeit vor
dem großen Feuer zu lernen. Obwohl der Auftrag anders lautete, bleiben die
Totentänzerin Lecta, der Schwertläufer Osman und der Pionier Hernan an Taimens Seite.
Denn auch sie sind neugierig zu erfahren, was es mit dem jungen Mann auf sich
hat, von dem die Kirche sagt, dass er der vierte Stigmat sein soll. Als sich
Taimen seiner Bestimmung nicht fügt hetzt ihm die Kirche die Inquisition auf
den Hals. Aber nicht nur diese versucht, des jungen Mannes habhaft zu werden.
Auch das Reformatorium hetzt ihm Schergen auf den Hals. Sie wissen, dass Taimen
das Trachotemen mit sich führt, ein geheimnisvolles Buch, das große Geheimnisse
birgt.
Obwohl Taimen in der Stadt viele
Geheimnisse erfährt, ist sie nicht das Ende seiner Reise. Kelvin Kavarasi, ein
Mentalloge und Vorsteher der Akademie schließt sich den Gefährten auf ihrem
weiteren Weg an, der sie in die Grenzstadt Dreshak führt.
Kommentar:
Während Band eins zu Beginn etwas
schwierig zu lesen war, hat mich Band zwei dann von der ersten Seite an
gepackt. Man merkt sofort, dass alle drei Bücher eine einzige Geschichte
beinhalten, es ist alles aus einem Guss. Es gibt keine Wiederholungen und nur
wenige Rückblicke. Der Autor fährt ein sehr hohes Tempo auf und dieses Mal gibt
es nicht so viele wechselnde Szenarien. Band zwei sollte man nicht eigenständig
lesen, Vorkenntnisse sind erforderlich.
Ich bin ein Fan von dicken Büchern und
sehr detaillierten Beschreibungen. Daher habe ich zwar Anmerkungen, die aber
nicht als Kritik aufgefasst werden sollten. Denn viele Leser mögen ausufernde
Beschreibungen nicht so wie ich.
Mir hat bei den Begleitcharakteren etwas
die Tiefe gefehlt. Wir erfahren weder etwas über die Vergangenheit von Daphne,
noch von Osman, Hernan oder Lecta. Das habe ich persönlich als sehr schade
empfunden. Natürlich dreht sich hier alles um Taimen aber da seine Freunde sich
mit ihm zusammen in Gefahr begeben und ihr Leben riskieren, hätte ich mich hier
über mehr Hintergrundinformation gefreut.
Desgleichen hat mich verwundert, dass die Nostalgiter im weiteren Verlauf keine
Rolle mehr spielen. In Band eins sind sie ja ein Teil von Harkas
Lebensgeschichte und ich fand sie sehr interessant und ausbaufähig.
Überhaupt hat mir das Weltensetting hier
sehr gut gefallen. Über 4000 Jahre nach dem großen Feuer hat sich eine Welt
entwickelt, in der sich Bruchstücke der Vergangenheit finden aber vieles neu
entdeckt wird. Das Reformatorium verfügt über die fortschrittlichsten Waffen
ihr politisches System erinnert ein
wenig an den Kommunismus. Niemand weiß, wie das große Feuer entstand und alles
vernichtete. Lehren wurde allerdings keine aus der Zerstörung gezogen, es
herrscht überall Krieg, es fehlt nur ein Funke, um abermals alles zu vernichten.
Die Kirche möchte Taimen für ihre eigenen Zwecke einspannen, das Reformatorium
ist ebenfalls auf der Suche nach dem Mann ohne Erinnerung und sie über weitaus
bessere Möglichkeiten jemanden
aufzuspüren.
In Uthatwen kommen die Reisenden ein
wenig zur Ruhe. Hernan ist vor Freude außer sich, als er die Möglichkeiten zur
Forschung dort sieht. Ihm wird sogar ein fester Platz an der Akademie
angeboten. Lecta forscht in alten Büchern nach Berichten über die Totentänzer
und nach neuen Sprüchen und Taimen versucht, seinen Vater aufzuspüren. Daphne und Osman behagt die Untätigkeit allerdings
nicht. Als die Freunde merken, dass man sie vom Leiter der Akademie, Kelvin
Kavarsi, fernhält, versuchen sie, eigenmächtig Kontakt zu diesem berühmten Gelehrten
aufzunehmen. Taimen hofft, dass Kelvin sein Vater ist und ihm endlich mehr über
seine Vergangenheit erzählen kann.
Sprachlich kann man hier nicht meckern,
Claus M. Schwarz beherrscht das Medium Sprache hervorragend und die Geschichte
ist sehr spannend aufgebaut. Normalerweise ist es ja eher so, dass ein Band
zwei das Niveau nicht mehr halten kann, hier ist das Gegenteil der Fall. Wobei
ich für mich sagen muss, ich betrachte die drei Bände als ein einziges Buch und
mir persönlich hätte ein dicker Band besser gefallen als drei dünne Ausgaben. Aber das ist
Geschmackssache und absolut subjektiv.
Was mein Freund reklamiert hat, was mir nicht
so aufgefallen ist, ist die Farbgebung der Cover. Schwarze Schrift auf grünem
Cover und schwarze Schrift auf blauem
Cover hebt sich nicht so gut hervor und er hatte Mühe, den Klappentext zu lesen.
Das sind aber kleine Mängel, die nichts
mit dem hervorragenden Inhalt zu tun haben. Wer einmal über den Tellerrand
schauen mag und von den Mainstream Geschichten genervt ist, der findet hier ein
Kleinod, das sich zu lesen lohnt. Ein tolles Setting, verschiedene Völker mit
unterschiedlicher Politik und Geschichte. Sogar die Maßeinheiten sind anders.
Am Ende von Band drei (was mich auch veranlasst hat anzunehmen, dass es
eigentlich ein dickes Buch ist) gibt es dann auch eins ehr ausführliches Glossar.
Wer nun meint, dass meine Rezension sehr
ambivalent ist, der hat recht. Doch es spricht für das Buch, denn es kommt
keine Langeweile auf und an einigen Stellen wünscht man sich eben mehr Input.
Da wird sicher noch etwas kommen.
Titel: Drittes Buch-Inkubation/Konduktor,
viertes Buch: Die Lehre vom Krieg
Reihe: Retromorphia- die Pforte zur
gläsernen Nacht
Autor: Claus M.Schwarz
Verlag: Selfpublishing, TB, 227 Seiten
ISBN: 9781795478656
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