Larima wird als kleines Baby im Wald
gefunden. Obwohl sie von ihren Zieheltern und ihrem Bruder Semi alle Liebe
erfährt, merkt sie im Laufe der Jahre, dass viele Bewohner von Burg Groveflyk
sie als anders erachten. Der Grund dafür ist ihre auffällige und seltene Haarfarbe,
die mit dem verschwundenen Volk der Fladrea in Verbindung gebracht wird, Diesem
Volk werden seltsame Fähigkeiten angedichtet, für einige Bewohner der Welt
Hallinga waren sie ein Segen, andere sahen sie als Fluch an. Woher die Fladrea
mit ihren Schiffen kamen und wohin sie vor Jahren verschwunden sind, weiß
niemand.
Als Larima an Bancrus von Eschenstab
verheiratet werden soll, einem Ritter, der mehr als doppelt so alt ist wie sie,
flieht sie von der Burg. Mit dem einzigen Gegenstand, den sie von ihrem Volk
besitzt, begibt sie sich auf die Suche
nach ihren Vorfahren, um mehr über ihre Herkunft zu erfahren. Semi begleitet
sie auf dieser Reise und beide müssen erfahren, dass die Träumerei von einem
Abenteuer nichts mit der harten Wirklichkeit gemein hat.
Kommentar:
Frisch zurück von der LBM, wo ich
Dominik Schmeller kennenlernen durfte, fasse ich meine Eindrücke zu dieser Geschichte
zusammen. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie unerschöpflich die
Fantasie der Autoren ist, wenn es um die Entwicklung ihrer Welt geht. Auch
Dominik Schmeller hat hier eine einzigartige Welt erschaffen, die sehr beeindruckend
ist. Beigefügt ist eine Karte und ein Glossar, in dem Orte, Personen und
Begriffe erklärt werden.
Um die Situation von Larima zu
verstehen, greife ich auf einige Sätze des Buches zurück:
Seite 65: "Wir sind Frauen. Es ist
unser Schicksal, diese Pflichten zu erfüllen. Auch für mich war es schwer, mein
Heim zu verlassen und mit einem fremden Mann zu gehen. "
Frauen dürfen in dieser Welt keine
Waffen tragen, keine wichtigen Entscheidungen treffen und dienen allgemein nur
als schmückendes Beiwerk. Für einen freien Geist wie Larimas ist dies unerträglich.
Sie erwartet mehr vom Leben, sie möchte lernen und reisen. In ihrem Ziehbruder
Semi findet sie einen Verbündeten. Er verfügt ebenso über einen rebellischen
Geist wie seine Ziehschwester und möchte der Strenge seines Elternhauses
entkommen, aufregende Abenteuer erleben,
ein Held sein. Zudem sieht er sich als Beschützer seiner Schwester und würde
sie nie alleine ins Ungewisse laufen lassen.
Beide Figuren sind sehr ausführlich
beschrieben, man versteht Larimas Sehnsucht nach ihrem unbekanntem Volk, nach
einer Heimat und Semi Abenteuerlust. Ihr
Gegenpart, Bancrus von Eschenstab, ist etwas stereotyp als finsterer Geselle.
Brutal, gnadenlos und immer bestrebt, sein Ziel zu erreichen.
Für junge Leser, die einen Einstieg in
die Fantasy suchen, ist dieses Buch sehr gut geeignet. Aber auch erwachsene
Leser werden sicher ihren Spaß an der Geschichte haben. Mir hat etwas die Tiefe
gefehlt aber ich lese seit 40 Jahren Fantasy, daher sind meine Ansprüche sicher
manchmal etwas zu hoch.
Diese Buch hat alles, was es braucht:
Eine interessante, mittelalterlich anmutende Welt, zwei liebenswerte Helden,
einen schurkischen Schurken und Magie. Der Autor beherrscht sein Medium Sprache
und es geht nichts durch eine Übersetzung verloren, wie bei manch anderen
Romanen. Ich freue mich auf Teil zwei, der wohl Ende des Jahres erscheinen
wird.
Titel: Das Relikt der Fladrea
Reihe: Fladremin-die Suche nach dem verborgenen Volk
Autor: Dominik Schmeller
Verlag; Mantikore, TB, 504 Seiten
ISBN: 9783945493540
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