Kell ist ein alter
Krieger, den Geschichten nach ein Held, eine Legende. Doch nun lebt er alt,
müde, einsam und desillusioniert in Jalder, der größten Stadt im Reich Falanor
und sein einziger Freund ist der Alkohol. Lichtblick in seinem Leben ist seine
Enkelin Nienna, die er über alles liebt.
Eines Tages ist es
vorbei mit dem ruhigen Lebensabend. Ein eisiger Nebel zieht über Jalder, dem
merkwürdige fremde Krieger mit bleichem Haar und roten Augen folgen. Ein Heer
von Albinokriegern überschwemmt das Land. Ihr Anführer ist General Graal, ein
Vachine von jenseits der Schwarzpitzen, einem Gebirge, das die Heimat der
Vachine von denen der Menschen trennt.
Vachine sind Wesen, einst menschlich, die sich durch eine Technologie in Geschöpfe, halb Mensch, halb Maschine verwandelt haben. Als ihnen ihre Nahrung, das Blutöl, ausgeht überfallen sie Falanor um Nachschub an menschlichem Blut zu bekommen, das die Grundlage des Blutöls bildet.
Vachine sind Wesen, einst menschlich, die sich durch eine Technologie in Geschöpfe, halb Mensch, halb Maschine verwandelt haben. Als ihnen ihre Nahrung, das Blutöl, ausgeht überfallen sie Falanor um Nachschub an menschlichem Blut zu bekommen, das die Grundlage des Blutöls bildet.
Kell gelingt es, die
Angreifer, die sein Haus stürmen, zu töten. Es macht sich auf um Nienna zu
retten und mit ihr aus der Stadt zu fliehen. Er findet Nienna und ihre Freundin
Kat als einzige Überlebende der Universität von Jalder. Durch die Kanalisation
flüchten sie aus der Stadt. Auf ihrem Weg begegnen sie noch Saar, einem Dieb
und Charmeur, der sich den Dreien anschließt. Gemeinsam macht sich der sehr
gemischte Trupp auf den Weg um König Leanoric vor der Invasion zu warnen.
Doch die
Vergangenheit holt Kell ein. Der Feind erkennt ihn und seine Axt Ilienna und
schickt ihm grausame mutierte Wesen hinterher, die ihn vernichten sollen.
Obwohl Kell sich geschworen hatte, seine Blutaxt nicht mehr zu benutzen ist er
nun gezwungen erneut in den Kampf zu ziehen um Nienna zu retten. Und er muss
nicht nur gegen die grausamen Canker kämpfen, auch der dandyhafte Saark macht
ihm das Leben schwer. Denn im Gegensatz zu dem schwermütigen und trübsinnigen Kell
genießt Saark das Leben, den Wein und die Frauen und er verdreht den beiden
Mädchen, Nienna und Kat, den Kopf.
Durch wiederholte
Angriffe kommen sie zu spät um den König zu warnen. Graal hat den Herbstpalast
überfallen, Königin Alleora entführt und greift mit seinen Canker das Heer des
Königs an. Kell muss sich nun entscheiden ob er erneut in einen Kampf
eingreifen will.
Kommentar:
Der Autor hat sein
Buch David Gemell gewidmet. Bei der Beschreibung von Kell mag man als Leser
durchaus an Waylander oder die Winterkrieger denken. Aber da wo man bei Gemell
Gold findet, findet man hier als Leser höchstens einen polierten, glänzenden
Stein, dessen Schein trügt. Gute Ansätze sind da, aber die Umsetzung ist sehr
holprig.
Zwei Beispiele: Graal
schlägt dem Kommandeur der Garnison von Jalder den Kopf ab. Dieser Kopf fliegt
Meter weit weg. Dann kommt ein Schnitter
um den Kommandeur die Seele auszusaugen. Dabei zieht sich die Haut über dem
Schädel des Opfers zusammen und der Körper schrumpft wie eine Mumie. Dabei
liegt der Schädel weit weg und ist nicht mehr mit dem Körper verbunden. Wie
kann also die Handlung des Schnitters am Körper des Toten auf dessen Kopf
Auswirkungen haben?
Das zweite Beispiel:
Kell wohnt im zweiten Stock einen Wohnhauses und schaut auf die Stadt. Seine
Enkelin kommt zu Besuch. Als sie geht öffnet sie die Tür und tritt auf die
Straße und Schnee weht herein. Kell wohnt im zweiten Stock, wie kann man dann
direkt auf die Straße treten? Zumal wenige Sätze später jemand die Treppe
heraufpoltert.
Das sind leider nur
zwei Unstimmigkeiten, die beim Lesen des Buches erheblich stören. Die ganze
Geschichte wirkt seht unausgegoren und sprunghaft. Immer wieder lässt der Autor
kryptische Bemerkungen über Kells Vergangenheit einfließen, die ahnen lassen,
dass er einstmals große Schuld auf sich geladen hat. Leider erfahren die Leser
aber nie die genauen Details. Mir wäre ein kurzer Rückblick in Kells Vergangenheit
lieber gewesen, so dass man seine Handlungen, seine Zweifel und sein Verhältnis
zu seiner Blutaxt besser verstehen kann.
Auch das Wesen der
Vachine hat sich mir nicht so recht erschlossen. Wo kommen sie her? Warum haben
sie sich entschlossen ihre Körper mit Technologie zu verschmelzen? Warum wurden
sie zu Vampiren? All das ist so verworren und sprunghaft beschrieben und man
hat es schwer, dem roten Faden des Buches zu folgen. Einige Verständnisprobleme
können durchaus daraus resultieren, dass man das englische Originalbuch in
Deutschland wieder auf zwei Bände aufgeteilt hat und dieses Buch mitten in der
Geschichte plötzlich endet.
Außerdem fehlt mir
eine Karte des Landes Falanor, des Schwarzspitzengebirges und der Heimat der
Vachine. So hätte man den Angriffsplan der Vachine, den Fluchtweg von Anu und
der Königin und die Truppenaufstellungen des Königs erheblich besser verfolgen
können.
Fazit:
Einige wirklich gute
Ansätze und neue Wesen, wie es sie vorher meines Wissens in der Fantasy noch
nicht gab. Gut ausgearbeitete Charaktere und eine spannende Grundhandlung, die
aber leider zu sehr an die Bücher von Gemell erinnert und das Niveau dieser
Bücher nicht erreicht. Dazu kommen einige unschöne Logikfehler, die einem als
Auto nicht passieren dürfen und den Leser verärgern.
Ich vergebe 6 von 10
Äxten und hoffe, der Autor macht seinem Vorbild bald alle Ehre, Auf dem Weg
dorthin ist er bereits, aber der Weg ist lang und steinig.
Titel: Kells Legende
Autor: Andy Remic
Verlag: Blanvalet TB
508 Seiten
1. Auflage August
2012
ISBN: 9783442268764
Originalcover von:
Angry Robot
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