Im Prolog erlebt der Leser mit, wie die
junge Kriegerin Elena d' Cameron und ihr Mann, der Magier Tyndal, sich gegen
eine Horde Angreifer wehren müssen. Die Gegner sind zu zahlreich, als das die
beiden Liebenden den Kampf gewinnen könnten. Tyndal ermöglicht seiner Frau die
Flucht, damit diese ihr Baby in Sicherheit bringen kann. Schwer verletzt
entkommt Elena den Schergen, die ihr auf den Fersen sind und bevor sie ihren
Verletzungen erliegt, übergibt sie das Kind, einen Jungen, einem Schmied und seiner
Frau, welche die Sterbende bei sich aufgenommen haben.
Die eigentliche Geschichte beginnt 16
Jahre später. Mordecai, genannt Mort, ist zu einem lebhaften, neugierigen und
charmanten jungen Mann heran gewachsen. Er ahnt nichts von seiner Herkunft, liebt
seine Pflegeeltern über alles, ist sich aber sicher, dass Schmied nicht
unbedingt sein Traumberuf ist. Mit seinem Freund Marcus Lancaster, dem Sohn des
Herzogs von Lancaster, unternimmt der junge Mort viele gemeinsame Ausflüge, bei denen sie auch
einigen Unsinn treiben. Auf einem dieser Unternehmungen passiert es, dass Mort
ungeahnte Talente in sich entdeckt und Fähigkeiten entwickelt über die Menschen
eigentlich nicht verfügen sollten. Wie sich herausstellt, hat er von seinem
Vater Tyndal Zauberkräfte geerbt, die
sich nun langsam aber sicher zeigen. Dadurch gerät das Leben des jungen Mannes
und seiner Freunde in große Gefahr, gelten doch die Linien der Magier als
ausgerottet. Als der Feind erfährt, dass ein Nachkomme von Tyndal den Angriff vor 16 Jahren überlebt hat,
unternimmt er alles, um Mort zu töten.
Kommentar:
Bevor ich dieses Buch gelesen habe, habe
ich das Imperium des Prinzen von Perplies gelesen. Vom In halt Geschichte her
ähneln sich die beiden Geschichten. Doch dieses Buch von Manning besitzt etwas,
was das andere Buch nicht hatte: Humor.
Mort ist 16 Jahre jung und so benimmt er
sich auch. Er kennt den Ernst des Lebens noch nicht, lebt unbekümmert und
unbeschwert, aufgezogen von Eltern, die ihm alle Liebe geben, die ein Kind
braucht. Obwohl er nur der Sohn eines Schmieds ist, hat er in dem Sohn des
Herzogs einen treuen Freund gefunden. Gemeinsam mit ihm nimmt er am Unterricht
in der Burg teil und zur Schande des Herzogs ist Mort wesentlich wissbegieriger
als sein Sohn Marcus. Ein weiterer
Freund der beiden jungen Männer ist Dorian Thornbear, der Sohn des herzoglichen
Seneschalls. Zu den Männertrio gesellt sich Penelope Cooper, die an der Seite
der Männer aufgewachsen und nun zu einer wunderschönen Frau erblüht ist.
Was die Geschichte so charmant macht:
Als Mort seine Kräfte entdeckt, redet er mit seinen Freunden und Eltern
darüber. Ehrlich und offen. Die ganze Geheimniskrämerei, die zu unzähligen
Missverständnissen führt und eine Geschichte endlos in die Länge zieht was dem
angeblichen Spannungsaufbau dienen soll, erspart uns der Autor hier. Humorvoll
und voller Selbstironie erzählt Mordecai von seinen ersten Versuchen, die Magie
zu nutzen. Dafür kommt er in einigen Kapiteln selbst zu Wort, während in anderen Kapiteln die Geschichte in
Erzählform weiter geführt wird. Diese
wechselnde Sichtweise macht das Buch
noch eine Kleinigkeit unterhaltsamer.
Und als Mort vom Tod seiner Eltern und
seiner Herkunft erfährt, rennt er nicht gleich los, um planlos Rache zu üben.
Er überdenkt seine Lage und wendet sich an den Herzog und seine Freunde um Rat.
Er erkennt die Fallen, zu denen einen Macht und Reichtum verführen können und
er weiß, dass er alleine nicht genug Macht hat, um die Mörder seiner Eltern zu
finden.
Die ganze Geschichte erinnert an die
Serie über den jungen Merlin. Marcus ist wie Artus, der Spross und Erbe eines
mächtigen Mannes, der jedoch nicht viel Wert auf Etikette legt. Mort zeigt, wie der junge Merlin, eine
jugendliche Unbekümmertheit gegenüber der Magie. Er experimentiert und lotet aus,
besitzt ein natürliches Talent für die Magie und lernt schnell, sie zu nutzen.
Auch für Unfug. Penelope arbeitet, wie Gwin, am Hof des Herzogs als Dienstmagd
und Dorain hat, wie Morgana, eine bevorzugte Stellung bei Hofe. Trotz aller
Standesunterschiede sind sie die besten Freunde und jeder mit einer Begabung,
die diesem Bund von Nutzen ist. Was den Leser auf zahlreiche Abenteuer des
Quartetts hoffen lässt.
Das Cover ist in rot und silbern
gehalten und wirkt sehr gefällig. Schlicht aber einprägsam. Lobend erwähne
möchte ich den Übersetzer Jürgen Langowski, der die heitere und unbeschwerte
Note der Erzählung wunderbar ins deutsche überragen hat.
Fazit:
Mir hat das Buch sehr viel Spaß gemacht
und ich freue mich auf die Folgebände, die zum Glück schon erschienen sind, so
dass man nicht so lange warten muss. Ein
symphytisches Quartett an Helden, sie eigentlich so gar nichts heldenhaftes an
sich haben, dafür aber umso glaubwürdiger wirken.
Titel: Das Erwachen
Reihe: Dunkle Götter 1
Autor: Michael Manning
Übersetzer: Jürgen Langowski
Verlag: Piper, TB, 352 Seiten
ISBN:9783492702904
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