Bei Royce Melborn und Hadrian Blackwater ist das Geld mal wieder knapp. Der landlose Vicomte Albert Winslow verschafft den beiden Dieben einen lukrativen Auftrag, der sie nach Dulgath führt. Dort sollen sie ihre fachliche Meinung dazu abgeben, wie man am besten ein Attentat auf die angehende Gräfin vereiteln kann. Aber was so einfach klingt ist nie einfach. Als sie im Dorf Breckental ankommen, das zur Grafschaft Dulgath gehört, müssen sie zuerst das Teeren und Federn eines Priesters verhindern. Das lässt die Dorfgemeinde natürlich nicht auf sich sitzen und sie stellen Hadrian eine Falle während Royce gerade die Burg besichtigt. Die Dorfbewohner gehen davon aus, dass die Riyria angeworben wurde, um die Gräfin zu ermorden und möchten sie beschützen. Und als bekannt wird, dass Royce einst zum schwarzen Diamanten gehört hat, sehen sie sich in ihrer Annahme bestätigt. Trotz aller gegenteiligen Reden der beiden Diebe. Und nicht nur die Dorfbewohner bereiten Probleme, auch die Gräfin ist völlig anders als erwartet und sperrt sich gegen jegliche Sicherheitsvorkehrungen, obwohl schon drei Attentate auf sie verübt wurden. Der introvertierte und menschenfeindliche Royce ist fasziniert von der jungen Frau, die ihn zu kennen und zu durchschauen scheint. Und plötzlich ist es Royce, der Leben retten möchte, statt zu töten und Hadrian wundert sich über die Wandlung seines Partners.
Kommentar:
Ich habe zuerst die sechs
Bände der Riyria Reihe gelesen, ohne zu wissen, dass es noch vier Bände mit
einer Vorgeschichte gibt. Ich habe mich oft gefragt, wie sich Hadrian und Royce
kennengelernt haben, wo sie den Vicomte getroffen haben und wie Gwen das Herz eines
der Diebe gewinnen konnte. In den Riyria Chroniken werden alle diese Fragen
beantwortet und nach und nach erfahren wir auch mehr über Royce Melborn. Ich
habe nicht zu allen Bänden eine Rezension geschrieben. Sie bauen aufeinander
auf und man würde zu vieles verraten, ginge man auf jeden Band ein.
Der Graf von Dulgath ist vor kurzem
verstorben und seine Tochter, Nysa Dulgath, soll seine Nachfolge antreten. Wie
die Geier versammeln sich andere Adelige, die ein Auge auf die Grafschaft
geworfen haben, um die junge Frau und auch die Kirche versucht, einen Fuß durch
die Tür zu bekommen. Dulgath ist eine der wenigen Grafschaften, die die Nyphronkirche
ablehnt haben und keinen Vertreter der Kirche dort dulden. Auch ohne Gottes Segen
gedeiht die Grafschaft, die Ernte ist stets reichlich und es herrscht immer
ideales Wetter. Den beiden Dieben kommt das alles sehr seltsam vor und sie
versuchen herauszufinden, was an dieser Grafschaft so anders ist.
Royce merkt bald, dass ein
großer Teil dieser Seltsamkeiten mit der Gräfin zu tun hat. Er, der lautlose
Schatten, der Meisterdieb und Auftragsmörder, wird von der jungen Frau
entdeckt, als er in ihr Schlafzimmer eindringt. Etwas, was Royce Melborn noch
nie passiert ist. Und die Gräfin offenbart ihm seine tiefsten Geheimnisse und
seine Herkunft, als könne sie in ihm lesen wie in einem Buch. Hadrian glaubt
zuerst, dass Royce sich in die Gräfin verliebt hat, aber das ist es nicht. Es
ist ein gegenseitiges Erkennen bis auf den Grund der Seele, ein Vertrauen, das
aus dem tiefsten Herzen kommt. Royce möchte diese Frau, die voller Geheimnisse
steckt, um jeden Preis der Welt retten, auch wenn es seinen eigenen Tod
bedeutet.
Hadrian und ihm wird schnell
klar, dass hinter dem Auftrag, den sie von der Nyphronkirche erhalten haben,
mehr steckt, als oberflächlich zu erkennen ist.
Ich habe auch diesen Band
wieder verschlungen und weiß noch nicht, was ich lesen soll, wenn diese Reihe
beendet ist. Ich mag die Charaktere. Hadrian und Royce sind zwei Seiten einer
Medaille, gegensätzlich wie es zwei Menschen nur sein können, aber sie ergänzen
sich perfekt. Hier fehlt etwas die Leichtigkeit der anderen Bände und es kommen
phantastische Elemente hinzu, die in den anderen Büchern eher fehlen. Die Erklärungen
und Wendungen dazu haben mir aber gut gefallen und es wird ein neues Licht auf
Royce, der bis dahin unnahbar schien.
Sprachlich sind die Bücher
leicht und flott zu lesen. Die Nebencharaktere wie Gwen oder Albert Winslow kommen
in fast allen Bänden vor und in diesen Chroniken treffen wir auch zuerst auf
Personen, die in der Riyria Serie eine große Rolle spielen werden.
Wer also Riyria kennt, sollte
unbedingt auch zu den Chroniken greifen. Trotz des Wissens, was passieren wird,
sind diese vier Bände ungemein spannend und gut zu lesen. Sie bringen einem die
Charaktere sogar noch näher, da sie erst auf dem Weg sind, zu Legenden zu
werden. Nachdem wir in Band zwei die mörderische und mitleidlose Ader von Royce
kennen gelernt haben, zeigt er sich hier von einer völlig anderen Seite.
Fazit:
Eine tolle Serie, die über
zehn Bände nicht eine Sekunde langweilig wird. Eine absolute Leseempfehlung.
Titel: Der Anschlag auf Dulgath
Reihe: Die Ryria Chroniken
Band 3
Autor: Michale J. Sullivan
Verlag: Hobbit Presse, Softcover,
444 Seiten
ISBN:9783608982152
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