Nach zahlreichen Abenteuern und
verrückten Zeitreisen ist Maxwell endlich etwas zur Ruhe gekommen und in Cheif Leon Farrell
findet sie Halt.
Um sich von ihren Verletzungenzu erholen, die sie sich im vorherigen Band zugezogen hat, wird sie zur
Ausbilderin der neuen Rekruten ernannt. Wenn man da mal nicht den Bock zum
Gärtner gemacht hat.
Sie übernimmt fünf neue Anwärter und
alle im Institut schließen Wetten darauf ab, wie viele sie letztendlich durchbringt. Der
undurchschaubare und humorlose Mr. Hoyle, der Vermittler und Schlichter Mr.
Atherton, die strebsame und ehrgeizige Miss North, die etwas durchgeknallte
Miss Sykes und die coole Miss Lingoss, der nichts verrückt genug sein kann.
Natürlich lässt es sich Max nicht
nehmen, den Ausbildungsplan komplett zu ändern und die neuen Rekruten schon
früh auf eine erste Mission zu schicken. Eine einfache Mission, was kann da
schon schief gehen? Wer Max kennt weiß: Alles!
Kommentar:
Ich verfolge die Serie von Beginn an und
es gab durchaus ein oder zwei Bände, die mir nicht so gut gefallen haben oder
die ich unlogisch fand. Hier in diesem Band ist alles wie aus einem Guss und es
hat sehr viel Spaß gemacht, zu lesen, wie Max ihre neue Tätigkeit in Angriff nimmt.
Man muss schon ab und zu schmunzeln, denn oft erkennt man in den Handlungen der
fünf Neulinge durchaus Max in jungen Jahren wieder. Vor allem der Drang, Befehle
zu missachten, scheint neuen Rekruten im Blut zu liegen. Dr. Bairstow beherrscht die Kunst des Wegschauens
und Ignorierens wirklich gekonnt aber als ein Baby Mammut im Institut auftaucht
muss eine schnelle Lösung her. Die Rekruten müssen lernen und
akzeptieren, dass sie nicht in die Geschichte eingreifen dürfen. Johanna von
Orleans muss auf dem Scheiterhaufen brennen, die Rosenkriege müssen so enden,
wie sie enden und ein Eingriff in die Vergangenheit wäre fatal. Ich konnte die Gefühle der Neulinge absolut
nachvollziehen. Die Grausamkeiten mit ansehen und nicht handeln zu dürfen ist
schlimm aber es gehört zu ihrem Job und je schneller sie das lernen umso
schneller können Max und ihre Kollegen und Kolleginnen feststellen, ob die
neuen Rekruten etwas taugen.
Ich finde, dass Jodi Taylor mittlerweile
ihren Stil gefunden hat und sich ihrer Sache sehr sicher ist. Die amüsanten und
schrecklichen Momente wechseln sich ab und sie erzählt fließend ohne Ecken und
Kanten. Die Freundschaft und Verbundenheit unter den Mitgliedern des Instituts
ist, trotz vieler Frotzeleien, sehr gut, umso schlimmer, dass Max und Leon
einen Verräter unter ihnen vermuten. Denn wie sonst konnte es passieren, dass
sie beim großen Brand von London in eine so schreckliche Falle gelaufen sind,
wie im vorherigen Band geschildert. Nur wenn jemand die genauen Koordinaten und
die genaue Zeit an ihre Feinde verraten hat, konnten ihre Gegner wissen, wann
und wo sie in London auftauchen würden. Zusammen mit Tim Petersen versucht Max, den Verräter aufzuspüren und
muss bei ihren Recherchen feststellen, dass es tatsächlich unglückliche
Menschen im Institut gibt. Natürlich macht es sich Max sofort zur Aufgabe, dies
zu ändern.
Ich fand es spannend zu lesen, wie sich
die fünf Anwärter entwickeln und beginnen ein Team zu werden. Vor allem die
strebsame, perfekte und einzelgängerische Miss North muss lernen was Teamarbeit
bedeutet. Das Perfektionismus nicht alles ist und Pläne durchaus scheitern
können. Dass man flexibel sein muss und sofort einen Plan B und C bereit haben
muss, wenn nicht alles nach Plan verläuft. Und bei Max läuft nie alles nach
Plan. Mr. Hoyle ist erschüttert über das vorherrschende Chaos und die
verrückten Mitarbeiter des St. Mary‘s und er kann es nicht fassen, dass die
Dinge trotzdem auf ihre eigene Art funktionieren.
Die wiederkehrenden Charaktere in der
Serie sind das Salz in der Suppe. Dr. Bairstow, der diesen verrückten Haufen
Wissenschaftler kontrollieren muss. Dr.
Hunter, die alle möglichen, mittlerweile eigentlich ausgerotteten Krankheiten
heilen muss. Tim Petersen, der jetzt die Historische Abteilung übernimmt,
Professor Rapson, der immer abstrusere
Ideen entwickelt wie z. B. beheizte Stiefel für die Eiszeit und und und…diese Figuren
wachsen einem ebenso ans Herz wie Max und Leon und ich bin mir sicher, dass wir
auch einigen der Rekruten noch oft begegnen werden.
Fazit:
Mittlerweile freue mich auf jeden weiteren
Band der Serie. Humor und Entsetzen halten sich die Waage. Jedes Mal wenn Max
eine harmlose Expedition plant und meint: »was kann dabei schon passieren?«
ahnt man, dass dem Chaos Tür und Tor geöffnet wird. Es ist faszinierend zu
lesen, wie dieses Chaos entsteht und aus einem harmlosen Regen eine
katastrophale Flut wird.
Titel: Doktor Maxwells paradoxer Zeitunfall
Reihe:
St. Mary’s Band 6
Autorin: Jodi Taylor
Verlag: Blanvalet, TB, 507 Seiten
ISBN: 9783734163142
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