Die Götter
haben sich in einem Äonen währenden Krieg selbst vernichtet. Ihre Gebeine
liegen über der ganzen Welt verstreut.
Auf ihnen entstehen die Städte der Menschen. Die Menschen leben ohne
Götter, auf sich selbst und ihre Fähigkeiten vertrauend. Doch die Götter sind
nicht tot, aus den Tiefen der Erde heraus berühren sie noch immer die Wesen der
Welt. Männer oder Frauen, die von den Götter berührt werden und seltsame Fähigkeiten entwickeln,
gelten als verflucht. Man meidet sie, hat Angst vor ihnen und vertreibt sie aus
der Gesellschaft.
Ayae ist
eine dieser Verfluchten. Ihr ruhiges und friedliches Leben ist vorbei, als sie
unversehrt aus einem wütenden Feuer auftaucht, ohne eine einzige Brandblase
am Körper. Die junge Frau verändert sich, in ihrem Zorn
kann sie Brände entfachen und sie wird körperlich so schnell, dass man nur noch
Schemen von ihr erkennen kann. Feuer ist ein Aspekt des Gottes Ger, der einst
Hüter der Elemente war.
Qian nimmt
sich der jungen Frau an und versucht ihr zu vermitteln, dass ihre neuen
Fähigkeiten kein Fluch sondern eher ein Segen sind. Qian muss es wissen,
denn er ist selber ein
Verfluchter, ein Mann, der schon Jahrtausende auf der Welt wandelt, mal als
grausamer Herrscher und Tyrann, mal als Verrückter, eingesperrt in einem Turm
und jetzt als Jemand, den die Geschicke der Menschen nicht mehr berühren.
Doch als
Mireea, die Heimatstadt der jungen Frau angegriffen wird und ein Krieg
ausbricht, kann er sich dem Hilferuf der Menschen von MIreea nicht verschließen
und wird wieder einmal in die Machenschaften der Menschheit verstrickt.
Kommentar:
Das Buch ist
schön aufgebaut. Jedem Kapitel ist ein Zitat aus dem Buch Qians voran gestellt.
Er wird auch der Götterlose genannt, denn er glaubt nicht an eine Widerkehr der
Götter oder daran, dass die Verfluchten eines Tages zu Göttern werden. Leider
fehlt sowohl eine Karte als auch ein Personenregister, was der Geschichte mehr
Tiefe verliehen hätte und dem Leser geholfen hätte, sich in einer ihm völlig
fremden Welt zurecht zu finden. Das Cover mag durchaus gut gestaltet sein und
den Blick auf sich ziehen aber es passt nicht zur Handlung des Buches.
Die
Protagonisten des Buches sind durchaus gut geschildert:
Qian, der
mehrere Leben hinter sich hat, der als grausamer uns herrschsüchtiger Tyrann
tausende von Leben genommen hat und über mehrere Jahrzehnte in einem Turm
gefangen gesetzt wurde, als er seinen Verstand verlor. Er kennt die Zyklen von
Krieg und Frieden, den Streit um die Götter und die Herrschaft und er ist des
Ganzen überdrüssig.
Aeya ist als
Waise in die Stadt Mireea gekommen, Flüchtling eines grausamen Krieges. Sie findet in der Stadt auf Gers Rücken eine
Heimat, Freunde und einen Geliebten. Doch alles wird bedroht, als sich ihre
neue Gabe entfaltet.
Bueralan ist
ein Flüchtling, ein Verbannter. Ein ehemaliger Herzog, der sich nun als Söldner
verdingt. Seine Truppe ist legendär und er als ehrenhafter Kontraktpartner
bekannt. Er tritt in die Dienste Lady Wagans und
versucht, dass feindliche Heer auszuspähen. Doch dieses Heer schreitet unter
dem Namen eines neuen Gottes voran und scheint unüberwindlich.
Hauptmann
Heast in einer Veteran zahlreicher Schlachten. Er bereitet die Verteidigung der
Stadt vor und schreckt dabei auch nicht vor unkonventionellen Maßnahmen zurück,
sehr zum Missfallen der Bürger. Aber in Lady Wagan findet er eine machtvolle
Fürsprecherin, die weiß, dass sie dem alten Haudegen und seinen Fähigkeiten
vollends vertrauen kann.
Doch obwohl
die Hintergrundgeschichten dieser Akteure durchaus interessant ist, berühren
die Figuren einen nicht. Alles bleibt oberflächlich und ohne Tiefe, nur Quin
schafft es, bei dem Leser Begeisterung zu entfachen.
Wenngleich
die Geschichte durchaus Potential hat, schaffte sie es nicht, mich völlig in
ihren Bann zu ziehen. Sie ist teilweise
sehr sprunghaft, vor allem die Rückblicke in die Vergangenheit wirken zeitweise
etwas wirr und lösen mehr Fragen aus als das sie diese klären. Es ist etwas
mühsam, sich in dem ganzen Hin und Her zurecht zu finden und der Lesefluss wird
dadurch leider stark gehemmt. Durch das
fehlende Kartenmaterial bekommt man als Leser auch kein Gefühl für die Welt und
ihre Proportionen, sie bleibt einem fremd. Doch als Leser sollte man sich in
einer neuen Fantasy Welt schnell heimisch fühlen, ansonsten hat das Buch seine
Wirkung verfehlt.
Fazit:
Guter
Durchschnitt. Aber um den Leser zu fesseln fehlt es an den besonderen Zutaten.
Titel: Verflucht (Immolation)
Reihe: Die
Ära der Götter Band 1
Autor: Ben
Peek
Übersetzer:
Irene Holicki
Verlag: Piper, Softcover, 448 Seiten
ISBN: 978-3492269711
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