Isak ist ein
Weißauge. Bei der Geburt eines Weißauges stirbt grundsätzlich die menschliche
Mutter. So auch die Mutter von Isak. Er wächst als Halbwaise bei einem
Wagenvolk auf, von seinem Vater und den anderen Menschen gehasst und verachtet.
Er führt ein Leben als Sklave seines Vaters, der ihn jeden Tag spüren lässt,
dass er Isak für den Mörder seiner Mutter hält.
Einzig Carel, ein
ehemaliger Geist, hält zu ihm und bringt Isak das Kämpfen und Denken bei. Und er
lehrt Isak, seine Gefühle, seine Wut und seinen Hass im Zaum zu halten. Ein
Geist ist ein Elitesoldat in der Armee des Königs. Warum sich Carel dem
Wagenzug angeschlossen hat und Isak ausbildet, erklärt er nicht.
Weißaugen wie Isak
sind eine besondere Rasse in dieser fiktiven Welt, die der Autor sehr gut
ausgearbeitet hat. Sie sind stark, schnell und sehr kämpferisch veranlagt und
sie werden wesentlich älter als normale Menschen. Sie verfügen über besondere
Heilkräfte und Magie, sind immun gegen extreme Sonnenstrahlung, ebenso sind
sie größer als normale Menschen. Aber allen ist schwelender Jähzorn eigen, den sie
zu beherrschen lernen müssen. Einem Weißauge im Zorn sollte man tunlichst aus
dem Weg gehen. Weißaugen sind von den Göttern gesegnet, sie sollen das Land
schützen und zähmen.
Als der Wagenzug
eines Tages die Stadt Tirah erreicht kommt es zu einem Ausbruch
unkontrollierter Gewalt gegen Isak. Sein Vater steht kurz davor ihn umzubringen
und ein Mob verfolgt Isak, der sich zum Palast Lord Bahls flüchtet, damit die
dortigen Wachen ihn beschützen. Lord Bahl ist ebenfalls ein Weißauge, der als
Lordprotektor schon seit mehr als hundert Jahren das Land regiert. Er erkennt
in Isak seinen Kraan, seinen Nachfolger. Die Nachfolger werden von den Göttern
ausgewählt und bestimmt und für Isak sind schon vor Monaten Geschenke von den
Göttern bei Lord Bahl eingetroffen. Lord Bahl akzeptiert Isak ohne Widerspruch
und ohne sein bisheriges Leben zu hinterfragen und erkennt ihn als Nachfolger an. Er überreicht
ihm die magischen Artefakte: Das Schwert Eolis und die Rüstung Siulent, von den
Elfen geschmiedet. Beide Artefakte verstärken noch Isaks Kraft und machen ihn
fast unbesiegbar. Sowohl das Schwert als auch die Rüstung waren die Waffen des
letzten Elfenkönigs, der von 3000 Jahren über das Land geherrscht hat. Mit
diesen Artefakten ist eine Prophezeiung verbunden und Isak ist somit ein
Schicksal vorher bestimmt.
Ab nun ändert sich
Isaks Leben von Grund auf. Dank der Ausbildung durch Caral besteht er sein
erstes Duell und gewinnt den Respekt von Schwertmeister Kerin, der ihm eine
Adlerklinge überreicht. Dieses Duell legt zukünftige Freunde und Feinde fest
und zeigt Isak, wie sein weiterer Lebensweg aussehen wird.
Isak findet im Grafen
Vesna und der Dame Tila zwei Freunde am Hof, die ihm helfen, sich im höfischen
Leben zurechtzufinden. Lord Bahl wird sein väterlicher Freund und Lehrer. Und
auch Carel findet seinen Weg an den Hof und hilft Isak, in sein neues
Leben hineinzuwachsen. Als einziger
Anker zu Isaks früheren Leben nimmt Carel einen wichtigen Platz als Ratgeber
und Freund ein.
Um Isak auf seine
Rolle als Herrscher vorzubereiten, schickt ihn Lord Bahl auf eine Mission in
den Norden, damit er dort ein Bündnis mit König Emin eingeht, der sich
innerhalb von 20 Jahren eine starke Machtposition erkämpft hat. Denn Krieg
liegt in der Luft und Lord Bahl sucht neue, starke Verbündete. Auf dem Weg in
den Norden stößt der Harlekin Mihn zu der Gruppe und wird bald zu Isaks
treuem Freund und Leibwächter.
Als die fünf
Gefährten und ihr Gefolge zur Zeit der Frühlingsmesse im Norden eintreffen
kommt es kurz darauf zu einem Angriff. Isak hilft König Emin, die Angreifer zu
vertreiben. Dabei erweist es sich, dass Isak über mehr Magie verfügt als man je
bei einem Weißauge für möglich gehalten hätte und dass durch ihn der Gott Nartis in das Schicksal der Menschen
eingreift.. Für welches Schicksal Isak auserwählt wurde, erlesen Sie bitte
selbst.
Das Buch hat ein
schönes Cover ist einem kräftiger blau und ist ein echter Hingucker. Vorne ist
eine Karte der Länder, die dem Leser hilft sich zu orientieren. Die Geschichte
entwickelt sich gut. Aber die 655 Seiten sind eindeutig zu umfangreich. Ich mag
ruhige, ausführliche Bücher aber andere Leser werden durch die Redundanz der
Erläuterungen sicher abgeschreckt.
Meine Lieblingsfigur
ist Mihn, der Harlekin. Tom Lloyd hat alle Figuren gut beschrieben und die
Charaktere hervorragend ausgearbeitet, so dass man die Handlungen und die
Denkweise aller Hauptprotagonisten als Leser gut nachvollziehen kann. Für mich
etwas unklar bleibt die Struktur der Götter aber ich hoffe, dass man dazu in
Band zwei mehr erfährt. Die Geschichte
über einen armen Außenseiter, der plötzlich zu einem Helden wird gibt es
sicherlich oft in der Fantasy. Aber Tom Llyod hat der Geschichte einige neue
Aspekte gegeben, so dass dieses Buch durchaus lesenwert ist.
Leider führt der Verlag diesen Band nicht mehr. Ich verlinke mal mit Band zwei der Trilogie
Titel: Sturmkämpfer
(stormcaller)
Reihe: Sturmtrilogie
Übersetzer: Andre
Wiesler
Autor: Tom Lloyd
Verlag: Heyne,
Softcover, 656 Seiten
ISBN: 978-3453522589
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