Den berühmten
und allseits berüchtigten magischen Detektiv Thraxas erreicht ein Hilferuf
eines alten Freundes. Die Tochter des Elfenheilers
Vases-al-Gipt wird der Schändung eines heiligen Baumes angeklagt. Natürlich
macht sich Thraxas sofort auf den Weg zu den Elfeninseln, um Eliths Unschuld zu
beweisen. Das in Turai ein harter, kalter Winter vor der Tür steht und die
Elfen das beste Bier der Welt bauen, spielt natürlich für Thraxas nur eine
nebensächliche Rolle. Und wo der dicke, versoffene und bequemen Detektiv
hingeht, darf natürlich auch Makri nicht fehlen. Obwohl nicht eingeladen und
als Mischling bei den Elfen unerwünscht, schafft es die junge Frau, auf das
Elfenschiff zu gelangen. Und der dicke Ermittler ermöglicht es ihr, auch an
Land zu dürfen.
Natürlich
ist der Fall nicht so einfach, wie Thraxas es sich gedacht hat. Elith entkommt
aus dem Gefängnis und wird über der Leiche von Gulag al Floron gefunden, das
blutige Messer noch in der Hand. Da gehen auch dem dicken Ermittler so langsam
die Argumente aus, um Elith vor der Todesstraße zu bewahren. Aber ein magische
Spürnase gibt niemals auf und so wühlt Thraxas auch bei den Elfen bald im
tiefsten Dreck.
Die
Elfen leider seit kurzem unter Alpträumen, viele verhalten sich merkwürdig, wie
in Trance. Da bei den Elfen alles verpönt ist, was Spaß macht und es auch
verpönt ist, mit Menschen über elfische Verpöntheiten zu sprechen, laufen die
Ermittlungen nicht sonderlich gut und Thraxas tappt schon bald in jedes
vorhandene Fettnäpfchen.
Währenddessen
unterrichtet Makri die Tochter des Elfenlords im Schwertkampf. Makri als
Lehrerin eines zarten, jungen Elfenmädchens ist in etwas so, als würde Thraxas
auf Bier verzichten. Unvorstellbar.
Ich
liebe diese Serie und jeder Band erheitert mich mehr. Die widerkehrenden
Charaktere lassen ein hohes Maß an Vertrautheit aufkommen. Auch wenn sie auf
den ersten Blick oberflächlich wirken, besitzen sie doch eine gewisse
Komplexität und Tiefe. Thraxas ist bei weitem nicht so cool und egoistisch, wie
er sich gibt. Und Makri besitzt auch
eine empfindliche Seite, die sie jedoch gut zu verbergen weiß. Da Thraxas ist
ihr bester Freund ist, erbittet sie seinen Rat auch in Frauenangelegenheiten,
was dem Saufkopp oft sehr peinlich ist.
Thraxas
größte Sorge ist es, dass eines Tag das Bier ausgehen könnte. Er stößt alle vor
den Kopf und besitzt keinerlei Taktgefühl. Doch seine Beharrlichkeit und seine
Treue zu seinen Freunden zeichnen ihn ebenso aus, wie seine Trunksucht.
Bei
diesem Band sollte man sich die Namen der Protagonisten einmal laut vorlesen.
Mich hat es sehr zum Lachen gebracht, da sie oft sehr treffend und passend
sind, angefangen bei Vases-al-Gipt.
Mittlerweile
kenne ich Wolfgang Thon auch als Autor eigener Bücher. Hier hat es als
Übersetzer einen vorzüglichen Job gemacht. Die Geschichte lässt sich sehr
flüssig lesen und auch der Humor kommt in der Übersetzung nicht zu kurz.
Sicher
genügt dieses Buch keinen gehobenen Ansprüchen aber wem die Bücher von Robert
Asprin oder den Bannsänger Zyklus mag, der wird auch hier seine helle Freude
haben. Zu empfehlen ist es, die Serie von Beginn an zu lesen, da die
Beziehungen der Protagonisten: Makri, Ghurd, Thanis, Rallig etc. erst nach und
nach entwickeln.
10
von 10 Sternen
Titel:
Die Reise zu den Elfeninseln
Reihe:
Die Geheimnisse von Turai Band 4
Autor:
Martin Scott
Übersetzer:
Wolfgang Thon
Verlag:
Blanvalet, TB, 288 Seiten
ISBN:
978-3442241859
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