03 Oktober 2016

Die Reise zu den Elfeninseln (Turai Band 4) von Martin Scott



Den berühmten und allseits berüchtigten magischen Detektiv Thraxas erreicht ein Hilferuf eines alten Freundes.  Die Tochter des Elfenheilers Vases-al-Gipt wird der Schändung eines heiligen Baumes angeklagt. Natürlich macht sich Thraxas sofort auf den Weg zu den Elfeninseln, um Eliths Unschuld zu beweisen. Das in Turai ein harter, kalter Winter vor der Tür steht und die Elfen das beste Bier der Welt bauen, spielt natürlich für Thraxas nur eine nebensächliche Rolle. Und wo der dicke, versoffene und bequemen Detektiv hingeht, darf natürlich auch Makri nicht fehlen. Obwohl nicht eingeladen und als Mischling bei den Elfen unerwünscht, schafft es die junge Frau, auf das Elfenschiff zu gelangen. Und der dicke Ermittler ermöglicht es ihr, auch an Land zu dürfen.


Natürlich ist der Fall nicht so einfach, wie Thraxas es sich gedacht hat. Elith entkommt aus dem Gefängnis und wird über der Leiche von Gulag al Floron gefunden, das blutige Messer noch in der Hand. Da gehen auch dem dicken Ermittler so langsam die Argumente aus, um Elith vor der Todesstraße zu bewahren. Aber ein magische Spürnase gibt niemals auf und so wühlt Thraxas auch bei den Elfen bald im tiefsten Dreck.

Die Elfen leider seit kurzem unter Alpträumen, viele verhalten sich merkwürdig, wie in Trance. Da bei den Elfen alles verpönt ist, was Spaß macht und es auch verpönt ist, mit Menschen über elfische Verpöntheiten zu sprechen, laufen die Ermittlungen nicht sonderlich gut und Thraxas tappt schon bald in jedes vorhandene Fettnäpfchen.

Währenddessen unterrichtet Makri die Tochter des Elfenlords im Schwertkampf. Makri als Lehrerin eines zarten, jungen Elfenmädchens ist in etwas so, als würde Thraxas auf Bier verzichten. Unvorstellbar.

Ich liebe diese Serie und jeder Band erheitert mich mehr. Die widerkehrenden Charaktere lassen ein hohes Maß an Vertrautheit aufkommen. Auch wenn sie auf den ersten Blick oberflächlich wirken, besitzen sie doch eine gewisse Komplexität und Tiefe. Thraxas ist bei weitem nicht so cool und egoistisch, wie er sich gibt.  Und Makri besitzt auch eine empfindliche Seite, die sie jedoch gut zu verbergen weiß. Da Thraxas ist ihr bester Freund ist, erbittet sie seinen Rat auch in Frauenangelegenheiten, was dem Saufkopp oft sehr peinlich ist.

Thraxas größte Sorge ist es, dass eines Tag das Bier ausgehen könnte. Er stößt alle vor den Kopf und besitzt keinerlei Taktgefühl. Doch seine Beharrlichkeit und seine Treue zu seinen Freunden zeichnen ihn ebenso aus, wie seine Trunksucht.

Bei diesem Band sollte man sich die Namen der Protagonisten einmal laut vorlesen. Mich hat es sehr zum Lachen gebracht, da sie oft sehr treffend und passend sind, angefangen bei Vases-al-Gipt.

Mittlerweile kenne ich Wolfgang Thon auch als Autor eigener Bücher. Hier hat es als Übersetzer einen vorzüglichen Job gemacht. Die Geschichte lässt sich sehr flüssig lesen und auch der Humor kommt in der Übersetzung nicht zu kurz.

Sicher genügt dieses Buch keinen gehobenen Ansprüchen aber wem die Bücher von Robert Asprin oder den Bannsänger Zyklus mag, der wird auch hier seine helle Freude haben. Zu empfehlen ist es, die Serie von Beginn an zu lesen, da die Beziehungen der Protagonisten: Makri, Ghurd, Thanis, Rallig etc. erst nach und nach entwickeln.

10 von 10 Sternen

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln

Reihe: Die Geheimnisse von Turai Band 4

Autor: Martin Scott

Übersetzer: Wolfgang Thon

Verlag: Blanvalet, TB, 288 Seiten

ISBN: 978-3442241859

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